Cockpit 260 + LS 260... Tipps zur Restauration

HiFi-Kompaktgeräte wie Studio, Audio, Cockpit etc. und PC 1 integral
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braun4ever
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Cockpit 260 + LS 260... Tipps zur Restauration

#1 Beitrag von braun4ever » 17.02.2011, 16:33

Wertes Forum, hiermit nun ein Beitrag zum Stiefmuetterchen der Braun-Anlagen (zumindest ist er im Forum kaum vertreten)
Meine Sammelleidenschaft nimmt Ihren unaufhaltsamen Lauf und nebst Atelier 4 grau, Atelier 1 schwarz und der Erbmassen RS1/PC1 Kombi... hat meine Familie Zuwachs bekommen: ein Cockpit 260, 72'er Jahrgang... so wie ich.
Hab auch gleich mit dem Putzen angefangen und alle Teile sind da und sehen schoen aus.

Folgendes habe ich festgestellt:
Klangprufeung radio + phono ok, etwas leise und wenig Bass... aber vielleicht muss das ja so. Plattenspielermotor dreht
... Was nicht funzt:
* Skalenseil LW/MW bewegt nichts (ist aber nicht gerissen)
* Alle Leuchten des Radio-displays bleiben dunkel
* Phonoriemen fehlt

Habe dann schnell wieder zusammengeschraubt, ein weiteres Auseinandernehmen haette die Schrauben- und Teileanzahl wohl exponentiell vervielfacht, denn unter anderem muss wohl der Tonarm ab.

Also hiermit nun mal meine Fragen:
- Wo kann ich die Laempchen herbekommen? (habe drei Stueck ausmachen koennen, aber vielleicht sind es ja mehr...)
- Wo krieg ich den Riemen her? Ist er mit anderen Modellen kompatibel?
- Wie montiert man am kluegsten den Tonarm ab?
- hat jemand Erfahrung mit dem Polieren des mittlerweile doch sehr gelb gewordenen Plastiks?
- der Deckel weist lustige Wellenfoermige Schlieren auf, aber die finde ich eigentlich ganz witzig... 8)

so, mal sehn ob jemand dieses Geraet kennt und netterweise ein paar Tipps fuer einen Laien hat?

Gruesse aus dem Kristallgrauen Paris!
serge
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#2 Beitrag von braun4ever » 24.02.2011, 16:11

Vesruchen wirs mal mit:
"Bilder sagen mehr als tausend Worte"
(... schon allein bei der Riemenfrage waer ich Euch dankbar)

Gruss

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#3 Beitrag von braun4ever » 28.02.2011, 16:36

mmh... viele Leser, aber keiner weiss was? Frage mich schon langsam ob ich was Falsches gesagt habe...
"Ist das cockpit 260 etwa taboo???"
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#4 Beitrag von raimund54 » 28.02.2011, 17:08

Hallo braun4ever,

das cockpit ist nicht tabu, es hat aber eine recht geringe Verbreitung.

Ich hätte mich schon dazu geäußert, finde aber die Serviceanleitung nicht mehr.

Was ich in meiner Ersatzteilsammlung gefunden habe, ist einen Vierkant-Riemen für den Plattenspieler und Steckbirnchen 10 V/ 100 mA.

Falls Interesse, bitte PN schicken.

Gruß,

Raimund

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#5 Beitrag von braun4ever » 01.03.2011, 15:26

Uff... cockpit ist hier nicht tabu... welche Erleichterung!

Danke Raimund fuer Dein Angebot passen denn diese Laempchen?
Danke auch an denLangen fuer die nette PM...

also was mir jetzt noch wirklich zu fehlen scheint, ist wie man denn den Tonarm abbekommt? Hat das jemand schonmal gemacht?

Zum Riemen hab ich folgendes erreicht:
da isser
Und dann noch ein Tipp zum Weissmachen einer vergilbten Anlage? Aceton hatte mal unseren Kuehlschrank zu neuem Glanz verholfen... aber ihn auch gleich namenlos gemacht :(

gruesse an alle Brownies
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#6 Beitrag von Rainer Hebermehl » 01.03.2011, 19:20

Hallo braun4ever,
Tonarm Ausbau : Kappe am Tonarmlager abnehmen und SChraube entfernen. Tonarm ist gesteckt.
Ich stelle ein paar Seiten der Serviceanleitung ins Forum. kann noch einen Moment dauern.
Gruß
Rainer Hebermehl
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#7 Beitrag von Norbert » 01.03.2011, 21:11

braun4ever hat geschrieben:Uff... cockpit ist hier nicht tabu... welche Erleichterung!
Hallo Serge,

warum auch, die Cockpit ist doch eine Braun-Kompaktanlage, wenn auch mit weniger Verbreitung :)

Zur Gehäusereinigung: Mit Aceton bei Kunststoff vorsichtig sein, erst an einer nicht sichtbaren Stelle probieren. Wenn der "Gilb" allerdings tiefer im Thermoplast sitzt (was ich fast befürchte), sehe ich keine Chance mehr.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#8 Beitrag von simon » 01.03.2011, 22:29

Hallo Serge,
Norbert hat wohl leider recht. Aceton löst zahlreiche Kunststoffe an, damit wirst Du das Gehäuse sehr wahrscheinlich ruinieren. Ist der Gilb denn so schlimm? Auf Deinen Fotos (die aber täuschen können) sieht Deine Cockpit doch ganz manierlich aus!

Was ich einmal bei vergilbten matten Kunststoffoberflöchen probiert habe, und zwar mit Erfolg, ist vorsichtiges Anschleifen mit Zahnpasta. Bei ursprünglich glänzenden Oberflächen kannst Du das aber vergessen.

Im Internet kursiert übrigens die Legende, Sonnenlicht bzw. UV-Licht könnte Kunststoff-Gilb beseitigen. Das Gegenteil ist der Fall, leider.

Lass' uns wissen, wenn Du eine andere Lösung gefunden haben solltet.

Viele Grüße, Simon

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#9 Beitrag von braun4ever » 02.03.2011, 10:16

Danke fuer den Tipp Herr Hebermehl, darauf muss man erstmal kommen... Muss erstmal wieder aufschrauben... denn geschlossen siehts zwischenzeitlich einfach besser aus.
Jaja, Aceton das boese Zeug... aber es tut sich ja wenigstens was, eben nur nicht auf die Beschriftung bringen.
Simon, Du hast Recht, das Iphone macht tolle photos auf denen gelb wie weiss aussieht... ;) aber nebendran hast Du ja den Vergleich mit dem 'weissen' Kamin, da ist schon ein himmelweiter Unterschied. Stoerend ist eigentlich vor allem, dass das Gelb nicht einheitlich ist, sondern vor allem dort wo die Sonne draufschien... was Dein Argument bestaetigt.
Naja, gestern hab ich an einer Stelle ein wenig mit Terpentinersatz probiert... natuerlich auch eine harte Nummer, und der Glanz geht auch erstmal weg.... aber ein wenig heller wird es schon. Das unloesbare Problem ist und bleibt die Flaeche um den Schriftzug...
Warscheinlich kann man sagen, es gibt keine Loesung!
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SibiuHS

#10 Beitrag von SibiuHS » 11.03.2011, 17:32

Hallo braun4ever! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kunststoff ein fast ideales Material zum Restaurieren ist. Dies gilt natürlich nur, wenn er durchgefärbt ist und von der Oberfläche ursprünglich glänzend war.
Kunststoffgehäuse lassen sich hervorragend nass schleifen und dann wieder auf hochglanz polieren.
Ich gehe dabei wie folgt vor:
Zuerst mit 500er Papier schleifen, bis Verfärbungen und Kratzer beseitigt sind. Anschließend nacheinander 800er, 1000er, 2000er und 4000er Papier verwenden.
Zwischen den Schleifgängen immer sorgfältig reinigen. je feiner der letzte Schliff, um so leichter ist das anschließende Polieren.
Dann mit Wenol oder einer anderen Metallpolitur auf Hochglanz bringen.
Die Methode versagt natürlich bei bedruckten und ursprünglich matten oder strukturierten Gehäusen.
Im allgemeinen gilt: weniger ist mehr. Ich schleife ausschließlich mit der Hand und nur soviel, wie unbedingt nötig. Je besser der Zustand des Gehäuses, um so feiner kann der erste Schliff ausfallen.
Eine Arbeitsprobe mit allen durchzuführenden Arbeitsgängen an unauffälliger Stelle ist natürlich Pflicht.
Viele Grüße

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