Mein Problemkind - der PS 500

Alle Braun HiFi-Plattenspieler ab dem PCS 5
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Rockabilly
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Mein Problemkind - der PS 500

#1 Beitrag von Rockabilly » 21.08.2009, 10:00

Hallo liebe Fangemeinde!

Ich besitze einen Braun PS 500, der mich zur Verzweiflung treibt.
Anfangs lief er gut, doch auf einmal fing er an zu leiern.
Viele Tips eingeholt, Riemen ausgewechselt etc.
Nichts hat es gebracht.
Nun höre ich seit drei Jahren meine Platten auf meinem Koffergerät Dual 300 party in Mono. Auch ok, aber ich hätte schon gerne mal wieder Bert Kämpfert in Stereo gehört.
Kennt jemand dieses Problem?

Frustrierte Grüße

Jan

Gunnar
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Re: Mein Problemkind - der PS 500

#2 Beitrag von Gunnar » 21.08.2009, 16:34

Hallo,

vielleicht hat der Plattenteller nicht die richtige Höhe.

Dazu den Tonarm fixieren, Teller, Subteller, Riemen und Antriebskonus abnehmen und den Plattenspieler auf der Haube umdrehen. Bodenplatte abschrauben, und die drei Feder-/Öldämpfer auf die richtige Höhe bringen. Dazu zuerst die Metallscheiben mit den Aussparungen in Richtung Deckplatte (Federn also strammer) drehen. Dann umdrehen, Subteller und Teller aufsetzen und so lange probieren, bis der Abstand zwischen Teller und Deckblech rundum ca. 4-5 mm beträgt. Die Transportsicherungsschrauben (3) natürlich vorher rausdrehen und im Moosgummi unter dem Teller verstauen.

Falls der Teller nicht hoch genug kommt, die 3 L-förmigen Dämpferhalterungen an den jeweils 2 Verbindungsschrauben (Schlitz)höher oder tiefer stellen.

Ist ein bisschen Fummelei, sollte aber hinzukriegen sein.
Danach Geschwindigkeit erneut überprüfen und nötigenfalls am Pitchregler feinjustieren.

Wenn immer noch kein Gleichlauf da ist, Motorlager ölen (mit Spritze), Tellerlager am Subteller (invertiert) fetten (z. B. Fahrrad-Kettenfett) und Reibrad, Antriebskonus und Subteller mit Alkohol gründlich säubern.

Danach sollte er laufen wie ein "Uhrwerk". Die Arbeit lohnt sich, ist ein wirklich klasse Plattenspieler...

Gruß
Gunnar
Zuletzt geändert von Gunnar am 21.08.2009, 17:19, insgesamt 3-mal geändert.

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jottklas
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Re: Mein Problemkind - der PS 500

#3 Beitrag von jottklas » 21.08.2009, 17:02

Gunnar hat geschrieben:
...Danach sollte er laufen wie ein "Uhrwerk". Die Arbeit lohnt sich, ist ein wirklich klasse Plattenspieler...
Hallo Gunnar,

du hast zwar völlig Recht, aber der Text kommt mir irgendwie bekannt vor... :wink:

http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... postID=3#3

Gruß
Jürgen

Gunnar
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Re: Mein Problemkind - der PS 500

#4 Beitrag von Gunnar » 21.08.2009, 17:07

jottklas hat geschrieben:
Gunnar hat geschrieben:
du hast zwar völlig Recht, aber der Text kommt mir irgendwie bekannt vor... :wink:
stimmt, das hatte damals auch mir geholfen :-)

Gunnar

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hpm66127
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Re: Mein Problemkind - der PS 500

#5 Beitrag von hpm66127 » 21.08.2009, 19:36

jottklas hat geschrieben:
Gunnar hat geschrieben:
...Danach sollte er laufen wie ein "Uhrwerk". Die Arbeit lohnt sich, ist ein wirklich klasse Plattenspieler...
Hallo Gunnar,

du hast zwar völlig Recht, aber der Text kommt mir irgendwie bekannt vor... :wink:

http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... postID=3#3

Gruß
Jürgen
Hi Jürgen,

deswegen verweist ja auch der Link hinter

"vielleicht hat der Plattenteller nicht die richtige Höhe".

auf den thread im HiFi-Forum :D

Aber gut, dass wir die Information jetzt auch hier haben.
Danke euch Beiden

Gruß

Hans-Peter

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PS500 Gleichlauf

#6 Beitrag von Rainer Hebermehl » 22.08.2009, 09:39

Was meines Wissens nach noch in keinem Forum schlüssig " betippt " wurde, ist die einfache Lösung des Reibradproblems. Da dieses seit fast 20 Jahren nicht mehr lieferbar ist, habe ich mir damals folgendes einfallen lassen: Die Verhärtung der Lauffläche bringt einen gewissen Schlupf.
Deshalb Reibrad ausbauen. Durch das Lagerloch Senkschraube ( zentriert sich automatisch )stecken und mit Scheibe und Mutter festziehen. Die so entstandene Achse in Drehbank oder Ständerbohrmaschine einspannen und mit mittlerer Drehzahl laufen lassen. Feines Schleifpapier über eine Feile spannen und parallel ! NICHT VERKANTEN ! zur Reibradlauffläche auflegen. Dadurch nehmen wir der Lauffläche die verhärtete glatte Oberfläche und das Reibrad wird wieder brauchbar. Ich habe bislang viele Reibräder ohne Probleme bearbeitet. Dies funktioniert natürlich auch bei anderen Reibradtypen der Braun-Plattenspieler wie PS350/PS450.

Rockabilly
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repariert

#7 Beitrag von Rockabilly » 14.09.2009, 15:05

Habe ihn in einem Hifiladen reparieren lassen.
Sehr fairer Preis: 10 Euro.
Nun läuft er endlich wieder!

Wann wurden diese Stücke eigentlich gebaut?
Ich ahbe mal etwas von 1966 gehört. Würde zum Design passen.

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Re: repariert

#8 Beitrag von Norbert » 14.09.2009, 15:16

Rockabilly hat geschrieben:Habe ihn in einem Hifiladen reparieren lassen.
Sehr fairer Preis: 10 Euro.
Nun läuft er endlich wieder!
Hallo Rockabilly,

na, das ist schon mehr als fair - im Prinzip geschenkt :D
Rockabilly hat geschrieben:Wann wurden diese Stücke eigentlich gebaut?
Ich ahbe mal etwas von 1966 gehört. Würde zum Design passen.
Meines Wissens kam der PS 500 ab 1973 auf den Markt.

Gruß, Norbert
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#9 Beitrag von raimund54 » 14.09.2009, 17:22

Hallo Norbert,

der PS 500 kam 66 oder 67 auf den Markt, genau weiß ich es leider nicht. Zumindest hat die HiFi-Stereophonie im September 68 einen Testbericht veröffentlicht (lt. High Fidelity Jahrbuch 6 des Verlages G. Braun), der mir aber leider nicht vorliegt.

Gruß,

Raimund

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PS500 Fertigung

#10 Beitrag von Rainer Hebermehl » 14.09.2009, 18:12

Fertigungsstart April 1968, Fertigungsende Dezember 1976.
Insgesamt wurden 44 100 STück produzoert ; einschließlich der PSQ500.
Gruß
Rainer Hebermehl

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PS500 / PSQ500 Test

#11 Beitrag von Rainer Hebermehl » 14.09.2009, 18:19

Nachtrag zu voriger Info:

Wer möchte, dem kann ich den Sonderdruck: BRAUN PSQ500 aus Heft 16 der Zeitschrift Stereo zumailen. Abgesehen vom Tonabnehmersystem sind die Daten und Werte identisch.

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#12 Beitrag von raimund54 » 14.09.2009, 21:53

Hallo Rainer,

danke für die genauen Angaben zur Produktion des PS 500.

An dem Testbericht der Stereo habe ich Interesse. Kannst Du mir den bitte zumailen. Vielen Dank.

Liebe Grüße,

Raimund

PS: Weißt Du auch noch die Produktionszahlen/Jahre des PS 1000 bzw. PS 1000 AS? Erstes Jahr 1965 bis ..

Rockabilly
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PS 1000

#13 Beitrag von Rockabilly » 15.09.2009, 09:27

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem PS 1000 und dem PS 500? Was zahlt man denn für einen PS 1000? Soviel ich weiß, ist der CSV 1000 röhrenverstärkt, oder?

Viele Grüße

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Re: PS 1000

#14 Beitrag von hpm66127 » 15.09.2009, 09:58

Rockabilly hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem PS 1000 und dem PS 500? Was zahlt man denn für einen PS 1000? Soviel ich weiß, ist der CSV 1000 röhrenverstärkt, oder?

Viele Grüße
Hallo,

nein der CSV1000 ist kein Röhrenverstärker.
Siehe auch

http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?t=218

Gruß

Hans-Peter

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PS 1000 versus PS 500

#15 Beitrag von raimund54 » 15.09.2009, 10:07

Hallo Rockabilly,

nein, Röhren wurden im PS 1000 oder CSV 1000 nicht verbaut.

Der PS 1000 bzw. 1000 AS (=AntiSkating Einrichtung) ist aber fast komplett elektrisch bzw. elektronisch über Relais und Tipptasten gesteuert. Auch die Endabschaltung erfolgt berührungslos über eine Lichtschranke. Der Tonarmlift ist auch relaisgesteuert. Beim abschalten wird der Plattenteller mit einer Bremse abgebremst. Durch die komplette Relaissteuerung hebt bei Stromausfall sofort der Tonarm von der Platte ab. Nur die Geschwindigkeitsumschaltung erfolgt mechanisch, da der gleiche Antrieb wie beim PS 500 verwendet wird. Außerdem ist der Tonarm etwas hochwertiger als beim PS 500. Das Zwischenchassis, auf dem Plattenteller und Tonarm sitzen, ist mit einem Gegengewicht im Innern dynamisch ausbalanciert.

Der Tonarm hat im Gegensatz zum PS 500 nur 2 Gewichte zum dynamischen Ausbalancieren, die aber ausreichen. Es ist mit dem rechten Gewicht nur etwas kniffliger 2 Achsen gleichzeitig auszubalancieren. Der PS 500 hat dafür rechts und oben eines, womit man 2 Achsen einzeln ausbalancieren kann. Außerdem kann man beim PS 1000 die Auflagekraft stufenlos einstellen und beim PS 500 nur in festen Schritten.

Beide Plattenspieler haben gemeinsam, daß sie mit einem hochwertigen Tonabnehmersystem bestückt (die originalen Shure M44, M55 und M75 Typen sollte man wirklich durch bessere ersetzen), einen wirklich super Klang haben. Man sollte nur unbedingt darauf achten, daß die Kapazität des Anschlußkabels + Phonoeingang des Verstärkers nicht zu hoch ist, sonst gibt es je nach System einen deutlichen Höhenabfall. Der PSQ 500 hatte deshalb ein kürzeres und kapazitätsärmeres Kabel.

Grüße,

Raimund

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Norbert
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Baujahr PS 500

#16 Beitrag von Norbert » 15.09.2009, 11:08

Hallo zusammen,

danke für die Richtigstellung der Bauzeit des PS 500. Ich hatte das Baujahr 1973 aus der "history" von radiodesign.de übernommen.

Gruß, Norbert
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bobek

#17 Beitrag von bobek » 20.02.2010, 22:15

Moin zusammen,

ich war es der vor zweieinhalb Jahren nicht mehr weiter wusste (Link zum Hifi-Forum). Dank der wirklich idiotensicheren Erklärung von jottklas habe ich ihn auch wieder zum Laufen bekommen, bis vor kurzem.

Jetzt häufen sich allerdings die Mängel...

...Gleichlauf
...Plattenteller setzt auf
...ein Seil ist gerissen, musste es amateurhaft wieder knoten (Das Reibrad hatte keinen Kontakt mehr zum E-Motor)
...Endabschaltung

...tja, und ich bin überfordert.

Kennt Ihr jemanden im Raum Hannover und 60km Umkreis der Ahnung von solchen Geräten hat?

Ich gebe ihn zur Reparatur, bevor ich noch mehr kaputt mache.

Danke euch im Voraus...

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