CSV 510 Überholung

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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formyredeyes
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CSV 510 Überholung

#1 Beitrag von formyredeyes » 29.03.2014, 02:57

Hallo,

Ich habe heute mit der Überholung meines CSV 510 begonnen. Vielen Dank nochmal an Wilhelm für die Kundendienst Unterlagen.

Als erstes mussten einige Kippschalter ausgebaut werden, und mit Epoxidharzkleber überarbeitet werden, da einige Kunstoffteile gebrochen waren, Was keine große Herausforderung darstellte.

Bild

Der linke Kanal des Geräts bleibt stumm. Nachdem ich mir alte Beiträge zum Thema CSV 510 durchgelesen habe (z.B. http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?t=2262 ) habe ich gleich als erstes die Endstufe ausgebaut, und, siehe da, einer der Großen Elkos scheint tot zu sein (3000µF, 70/80V: c709 wenn mich nicht alles täuscht) Ich habe die Kapazität beider mit meinem Multimeter gemessen, jedoch wird nur beim einen eine Kapazität (ca. 3500µF) angezeigt, beim anderen passiert so ziemlich gar nichts. Macht die Diagnose sinn? Wenn ja, womit sollte man die Elkos austauschen? 3000µF/80V gibt es anscheinen überhaupt nicht mehr. Es gibt 3300µF/100V, aber wohl nicht im gleichem Gehäuse. :?

Eine weitere offene Frage die ich habe: im CSV Gehäuse flog ein kleines Blechlein lose herum. Weiß jemand woher es kommt?

Bild

Liebe Grüße,

Felix

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raimund54
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#2 Beitrag von raimund54 » 29.03.2014, 09:58

Hallo Felix,

den 3300µF/100 V Elko anstatt des originalen kannst Du nehmen.

Gruß,

Raimund

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#3 Beitrag von formyredeyes » 29.03.2014, 11:27

Hallo Raimund,

anscheinend ist es doch nicht so einfach wie ich dachte. 3300µF/100 V Elko gibts zwar, aber ich finde keine mit dem nötigen M8 Gewinde zur Befestigung. Das Thema gab es hier sogar schon mal: http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopi ... ht=csv+500

Alternativ sind das die ähnlichsten Elkos die ich finden konnte:

http://www.reichelt.de/Becher-Elkos/4-7 ... 00%2F100M8

http://www.voelkner.de/products/32839/E ... -100V.html

Ich kann leider nicht abschätzen wie sehr die Kapazitätendifferenz ins Gewicht fallen würde.

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#4 Beitrag von raimund54 » 29.03.2014, 11:52

Hallo Felix,

die Kapazität bestimmt die untere Grenzfrequenz zu den Boxen hin. Je größer die Kapazität, desto tiefer die Grenzfrequenz. Aber auch je größer die Kapazität, desto größer der Einschaltwumms (bedingt evtl. auch eine etwas größere Sicherung der Endstufe).

Beispiel bei 4 Ohm Lastwiderstand: C=3300 µF => untere Grenzfrequenz (-3 dB) ca. 12 Hz, bei 2200 µF dann ca. 18 Hz

Also ist für HiFi-Gerechte Übertragung auch 2200 µF okay.

Gruß,

Raimund

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#5 Beitrag von formyredeyes » 29.03.2014, 11:58

Hallo Raimund,

wie bestimmst du die untere Grenzfrequenz anhand des Lastwiederstands und der Kapazität? An den Verstärker sollen meine L910 angeschlossen werden (8 Ohm, 20Hz...25kHz).

Grüße,

Felix

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#6 Beitrag von raimund54 » 29.03.2014, 12:50

Hallo Felix,

zur Berechnung der Grenzfrequenz gibt es eine Formel:

F=1/(2*Pi*R*C), wobei Pi die Zahl Pi = 3,14...., R = Lastwiderstand, C = Kapazität

Siehe auch: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RCglied.htm

Bei 8 Ohm Last reicht also die halbe Kapazität gegenüber 4 Ohm Last.

Gruß,

Raimund

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#7 Beitrag von v/d/b » 29.03.2014, 17:39

Hallo Felix,
den theoretischen Hintergrund hat Dir Raimund ja bereits geliefert.
Falls Du aufgrund der heute allgemein üblichen µF-Gigantomanie noch bedenken haben solltest, darf ich mich hier mal selbst zitieren und Dir versichern, dass Du durch die kleineren Elkos keine negativen Auswirkungen auf den Klang zu befürchten hast.
p1i hat geschrieben:Ich hab's aufgegeben.
Die Elkos für die Endstufe sind nirgendwo aufzutreiben.
Dort habe ich jetzt 2200µF/100V verbaut und im Netzteil 4700µF/100V.
Das dürft allemal besser sein, als die 40 Jahre alten Originalteile.
Die Beschaffung der axialen Elkos war - wie vermutet - kein Problem.
Der Brumm ist weg und der Verstärker läuft wieder.
Der eigentliche Übeltäter war wohl C802. Der war schon sichtlich aufgequollen.
Wobei zumindest der 500er (den 510er kenne ich nicht) nicht gerade die Krone der Schöpfung darstellt :(

Viele Grüße
Thomas

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#8 Beitrag von mru29 » 30.03.2014, 23:28

Hallöchen Felix,
wie ich erst gerade gelesen habe, revidierst du deinen ersten CSV510. Also wieder die Geschichte mit den ausgetrockneten Elkos. Ich habe die alten 3000µF ausgehöhlt und die neuen 4700µF eingeklebt. Sieht dann sehr ORIGINAL aus. Die CSV 510 sind viel besser als die 500ter. Netzteil und Enstufe wurden grundlegen überarbeitet. Ich würde dir raten die Elkos der gesamten Klangregelung und der Endstufe zu tauschen. Wenn du denkst dein Verstärker ist wieder OK, dann fällt der nächste Kondensator aus. Die Preise der Elkos sind nicht so intensiv und die Lötübung dauert ca. 3-4 Stunden, je nach können. Viele Grüße aus Bochum.
Michael

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#9 Beitrag von v/d/b » 31.03.2014, 09:02

Hallo Michael,
wenn sich der 510er qualitativ vom 500er abhebt, hat Felix ja zum richtigen Gerät gegriffen.
Neue Elkos in die alten Becher einzusetzen ist natürlich im Sinne des originalen Erscheinungsbildes eine Möglichkeit. Bei meinen Quad II Endstufen habe ich das auch so gemacht, denn die hier verwendeten Elkos haben doch eine sehr spezielle Bauform.
Beim CSV halte ich das nicht unbedingt für nötig, denn die Sache ist doch mit einigem Aufwand verbunden. Wenn man sowieso 4700µF am Ausgang verwenden möchte, kann man auch gleich zu den F&T Elkos mit Schraubbefestigung in dieser Größe greifen, die man etwa bei Conrad kaufen kann.
Die hier müssten es sein.

Was den kompletten Austausch der Elkos angeht, hast Du sicherlich recht, dass man so auf der sicheren Seite ist.
Im Gegensatz zu anderen Geräten, hielten sich bei mir die Probleme in dieser Richtung bei den Verstärkern und Tunern aus diesem Zeitraum aber in Grenzen.
Einen Fehler macht man mit dem Austausch aber sicher nicht.

Viele Grüße
Thomas

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Patient 510 genesen

#10 Beitrag von formyredeyes » 01.04.2014, 23:49

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Tipps!

Gestern war ich bei Conrad und hab mir ein Paar F&T 2200µF 100V geholt. Ich habe mich für die geringere Kapazität entschieden, da, wie bereits erwähnt, ich den CSV mit 8 Ohm Lautsprecher betreiben werde. Dank Raimunds Formel konnte ich ausrechnen dass die Grenzfrequenz bei 9Hz liegt, was aller Wahrscheinlichkeit nach ausreichen wird, auch mit den 37cm TT der 910er :wink: . So sprenge ich mir beim Einschalten auch keine Chassis.
Die F&T Elkos kommen den Originalen sehr nahe, sind nur etwas kürzer und blau. Stört mich aber überhaupt nicht.
Der Austausch war ziemlich unproblematisch. Nerviger war es die Kippschalter wieder zusammenzubauen (da waren ja sämtliche Plastikteile gebrochen; übrigens, das Blechlein aus dem ersten Beitrag stammt aus einem Kippschalter). Ruhestrom Einstellung war auch kein Problem.
Die Anderen Elkos machen alle einen guten Eindruck, die die ich gemessen habe bringen Spitzenwerte: Der Austausch kann meinetwegen doch noch warten.

Als ich den CSV endlich getestet habe war mein Grinsen groß: Beide Kanäle funktionieren nun einwandfrei. Die Funktion der Kippschalter ist auch wieder gegeben.

In Sachen CSV 500 vs 510 hatte ich mich vor dem Kauf schlau gemacht: Der 500er kam bei mir gar nicht in Frage :wink:

Nun sind PS500 & CSV510 wieder einsatzbereit. Baustelle sind nur noch die L910, aber mehr dazu an einem anderen Tag...

Viele Grüße aus Berlin

Felix

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#11 Beitrag von v/d/b » 02.04.2014, 05:05

Hallo Felix,
freut mich für Dich, dass Du Dich einerseits gleich für den richtigen CSV entschieden hast und er andererseits nun wieder läuft :D

Viele Grüße
Thomas

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