Endstufe CSV300/AUDIO300 Problem

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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Thomas aus F.
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Endstufe CSV300/AUDIO300 Problem

#1 Beitrag von Thomas aus F. » 26.01.2010, 12:57

Hallo,
Bei meiner Endstufe des CSV 300 ist ein Kanal plötzlich viel leiser und dumpfer.
Ich habe ein Signal an die verschiedenen Verstärkerstufen gelegt, aber es bleibt bis zu den Endstufentransistoren leise und dumpf oder kaum noch hörbar.
Ist da ein Gegentakttransistor hin? aber welcher, die Treiber- oder Endstufen-transistoren?
Wer gibt mir einen Tipp?
Danke im voraus
Gruss Thomas aus F.
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Norbert
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#2 Beitrag von Norbert » 26.01.2010, 23:57

Hallo Thomas,

fließt in der defekten Endstufe noch ein Ruhestrom? (die betreffende Sicherung herausnehmen und dort den Strom ohne Signal messen, laut Schaltplan 25 mA).

Du kannst auch mal Widerstands-Vergleichsmessungen direkt an den einzelnen Transistoren beider Treiber/Endstufen vornehmen.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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Thomas aus F.
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Ruhestrom zu hoch!

#3 Beitrag von Thomas aus F. » 27.01.2010, 10:15

Hallo Norbert,
danke für Deine prompte Antwort!
Der Ruhestrom an der "defekten" Endstufe ist 3 X so hoch , also ca 80mA.
Soll ich den an dem Poti vor den Treibern neu einstellen?
Danke für einen weiterenTipp!
Gruss Thomas
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Thomas aus F.
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Widerstansmessungen

#4 Beitrag von Thomas aus F. » 27.01.2010, 10:47

Habe die Leitfähigkeit/Werte an Transistoren und Dioden gemessen, ich hatte eigentlich nur gleiche Werte!
Gruss Thomas
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CSV 300 Kanal leiser

#5 Beitrag von raimund54 » 27.01.2010, 14:49

Hallo Thomas,

den Ruhestrom würde ich mit dem Poti auf jeden Fall einstellen - nach dem Wechsel der Transistoren unten.

Das leise und dumpfe Klangbild kommt wahrscheinlich von der Kurzschlußschaltung und da gibt es die berühmten Ausfall-Transistoren namens BC 147 und BC 157. Tausche am besten alle BC 147 gegen BC 547 oder BC 550, den BC 157/158 gegen BC 557 oder BC 560 aus.

Gruß,

Raimund

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Thomas aus F.
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BC 147 ausgetauscht (NPN)

#6 Beitrag von Thomas aus F. » 27.01.2010, 17:13

Hallo Raymund,

erst mal vielen Dank für Deinen Tipp!
Er hat auch fast funktioniert, denn ich hatte jetzt nur einen BC 547 zur Hand und habe damit den BC 147 ausgetauscht. Ich bekam aber einen "QuietscheTon" aus dem Lautsprecher, aber die Verstäkung ist wieder voll da! Ein Verstellen der Ruhestromspannung veränderte nur die Frequenz.
Also muss ich den BC 157 auch noch wechseln?? Oder ist es was anderes?

Danke und Gruss Thomas
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#7 Beitrag von derlange » 27.01.2010, 17:32

Hallo Thomas,

wenn es quietscht, dann schwingt etwas in der Schaltung. Ggf. ist einer der Elkos, die Ursache. Gerade die, die gegen Masse gehen, würde ich einmal genauer unter die Lupe nehmen, ob die nicht inzwischen ausgetrocknet und damit praktisch ncht mehr exsistent sind (C 602, 603, aber ggf. auch 605 und 607, weil diese auch frequenzbestimmend sind, nicht jedoch 601, 608 609). Falls 610 ein Elko sein sollte, käme der auch in Betracht, auch wenn er vorrangig dazu gedacht ist, Hf-Einstrahlungen ins Lautsprecherkabel gegen Masse abzuleiten.


Grüße
DerLange


P. S.: Ich verstehe Raimunds Standpunkt und würde ihn auch unterstützen, wenn z. B. kein Oszilloskop zur Hand ist, aber im Interesse einer größtmöglichen Authentizität würde ich keine Transistoren tauschen, wenn das Gerät mit ihnen einwandfrei spielt.

Bei den BC 14x/15x ist das immer so eine Glückssache: Die von Telefunken (Aufdruck "TFK", Quaderform) machen grundsätzlich keine Probleme und können belassen werden, die trapezförmigen von Siemens können Ärger machen, müssen es aber nicht. Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, daß ein Transistor, der schon 40 Jahre gehalten hat, es nicht auch die nächsten 40 Jahre tut...

...oder aber morgen kaputt geht - und da kommt dann der Ansatz von Raimund ins Spiel. ;-)

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Transistoren getauscht

#8 Beitrag von Thomas aus F. » 29.01.2010, 06:44

Hallo Göran, hallo Norbert

Also das mit dem "Quietscheton" streichen wir mal aus dem Protokol, hatte den falschen Transistor eingelötet. Ich empfehle äusserste Konzentration!

Da ich die von Norbert empfohlenen Transistoren ( BC 557, BC 547) zufällig noch hatte, habe ich die ersten 3 Siemenstransistoren der Schaltung BC147,157 und BC 158 ausgetauscht. Es zeigte sich, dass der Eingangstransistor T601 BC158 kaputt war.

Also nach fast 40 Jahren der erste Vorfall meines alten kleinen CSV300!
Jetzt geht er wieder prima, also vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps

Gruss Thomas
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zu früh gefreut!

#9 Beitrag von Thomas aus F. » 06.02.2010, 17:38

hatte den Verstärker mehrere Stunden laufen lassen, jetzt schaltet die Automatik dauernd nach 30sec ab? Ist es ein Transistor ( BC 147/BC157) oder ein Elko C703/603?

Danke für einen Tipp

Thomas

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#10 Beitrag von raimund54 » 06.02.2010, 18:21

Hallo Thomas,

schaltet er auch ohne Signal nach 30 s ab? Dann läuft die Mittelpunktspannung weg. Da gibt es einen Transistor mit einem Trimmer nebendran, der Transistor könnte der Grund sein.

Wenn es der nicht ist, muß ich mal den Schaltplan suchen und weiterforschen.

Gruß,

raimund

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schaltet auch ohne Signal ab

#11 Beitrag von Thomas aus F. » 06.02.2010, 18:31

Ja er schaltet auch ohne Signal ab! meinst Du den Ruhestrompoti?
Dann wäre es der Transistor BC 172 (T705)?
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Re: schaltet auch ohne Signal ab

#12 Beitrag von Norbert » 06.02.2010, 19:38

Thomas aus F. hat geschrieben:Dann wäre es der Transistor BC 172 (T705)?
Hallo Thomas,

der könnte es m.E. sein. Hat dieser mit dem Kühlkörper mechanisch Verbindung? Ich hänge noch mal den Schaltplan an, weil die Seite einen Umbruch gemacht hat.

Gruß, Norbert

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Schutzschaltung

#13 Beitrag von Thomas aus F. » 07.02.2010, 11:23

Soweit ich es verstanden habe, besteht die Schutzschaltung aus den Transistoren T702/703 also BC147 und BC157 (die beiden am Eingang nahe der Masse). Die hatte ich ja mitausgetauscht bei der ersten Reparatur! Die beiden waren aber gar nicht kaputt sondern es war der nächste T701!

Habe den Verstärker heute Morgen neu eingeschaltet, und er läuft jetzt teilweise auch bei grösserer Lautstärke länger (mehrere Minuten). Also denke ich, dass es die beiden sind? Also jetzt BC 547 und BC557 (da ja mitausgestauscht?)
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#14 Beitrag von raimund54 » 07.02.2010, 12:35

Hallo Thomas,

die beiden T 702 und T 703 schliessen das Eingangssignal kurz, wenn Überlast auftritt oder in der Endstufe etwas nicht stimmt. Messe bitte mal die Mittelpunktspannung von 20 V zwischen den Endstransistoren. Wenn diese stark abweicht, kann es an der Ruhestromeinstellung mit dem BC 172, den Treibern oder den Endtransistoren liegen. Ich persönlich tippe auf die Treiber BD 137/138, da diese bei mir in anderen Schaltungen schon öfter defekt waren.

Gruß,

Raimund

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Mittelpunktspannung auf beiden Kanälen gleich!

#15 Beitrag von Thomas aus F. » 07.02.2010, 20:03

Die Mittelpunktspannung ist auf beiden Kanälen = 37 V jeweils am Pluspol des 2500µF Elkos gemessen. Der Ruhestromtransistor BC 172 ist ja mit auf dem Kühlkörper befestigt, dient das als Temperaturfühler?

Ich will jetzt nicht alle Transistoren rausreissen, da es nicht klar ist welcher T hier abschaltet, z.T. läuft er längere Zeit ohne abzuschalten!

Was soll ich machen?

Danke soweit

Thomas
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#16 Beitrag von raimund54 » 07.02.2010, 21:32

Hallo Thomas,

wenn die Mittelpunktspannung 37 anstatt 20 V beträgt, dann ist etwas faul in beiden Endstufen.

Die Montage des BC 172 (T 705) am Kühlkörper dient der Stabilisierung des Ruhestroms und Endstufe an sich. Wenn Transistoren wärmer werden, leiten sie besser. Der BC 172 leitet dann auch besser und reduziert die Spannung an BD 137/BD 138 und wirkt so einem höheren Strom bei höheren Temperaturen entgegen.

Gruß,

Raimund

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grosser Elko mehr Spannung

#17 Beitrag von Thomas aus F. » 08.02.2010, 11:43

Hallo Raimund

aber man hat doch immer an grossen Elkos eine virtuell höhere Spannung als die Nennspannung. Ich messe doch die Mittelpunktspannung vor dem 2500µF Elko und gegen Masse?

Da beide Spannungen gleich sind, sollte das doch i.O. sein?

Da ich ja die beiden Transistoren am Eingang gegen Vergleichstypen getauscht habe denke ich da ist was faul, da sie ja im Überlastungsfall den Eingang dicht machen, das Phenomen habe ich ja im Prinzip???

Gruss Thomas
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April April

#18 Beitrag von Thomas aus F. » 08.02.2010, 11:58

Also sorry mein digitales Multimeter spinnt, habe mit einem Drehspulmeter gemessen, da hatte ich auf beiden Kanälen 18,5 Volt!

Gruss Thomas
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jetzt hab' ich's

#19 Beitrag von Thomas aus F. » 08.02.2010, 17:33

Also jetzt läufts wirklich rund!

Der ausgetauschte T603 mit BC547 schaltete dauernd den Eingang auf Null, ich habe ihn wieder mit dem heilen BC147 ausgetauscht und es geht! Also ist der Ersatztyp BC547 doch nicht ganz gleich!

Aber trotzdem vielen Dank für die Erklärungen!
Gruss Thomas
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#20 Beitrag von raimund54 » 08.02.2010, 18:35

Hallo Thomas,

doch der BC 547 erstzt voll den BC 147, aber auch ein neuer Transistor kann mal kaputt sein.

Gruß,

Raimund

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