Restaurierung/Reperatur von CV11 (Studio 2)

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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Nicolas
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Restaurierung/Reperatur von CV11 (Studio 2)

#1 Beitrag von Nicolas » 05.09.2011, 16:09

Hallo allerseits.

Ich würde gerne meine Braun Studio 2 wieder betriebsbereit machen und hoffe dass ich hierzu im richtigen Forum bin ;-) Hierbei würde ich mit der Endstufe beginnen.

Die Anlage lief bis vor 3-4 Jahren noch, wurde dann aber außer betrieb genommen da sie sehr stark brummte und häufiger die Sicherung flog. Vorher wurde schon von anderen Leuten immer mal wieder was an der Anlage repariert (Z.B. der Selengleichrichter durch einen Silizium ersetzt was, meiner Vermutung nach für die häufig fliegende Sicherung zuständig ist).

Daher wollte ich mal fragen wer sonnst so mit dem Gerät Erfahrungen hat.

Ich hätte zuerst den Gleichrichter ersetzt und einen Schutzwiderstand eingelötet damit die Spannung nicht überschritten wird. (Dies ist kein Problem für mich.)

Danach würde ich alle Kondensatoren und Widerstände tauschen, hier stellen sich mir ein paar fragen:
- Bei den Widerständen: Kohle oder Metall ? (Anscheinend gibt es da Akustische Unterschiede)
- Die Elkos auzutauschen sollte kein Problem sein, aber bei den Folienkondensatoren bin ich mir grade noch nicht so sicher durch was ich die ersetzen soll (hat da jemand einen Tipp?)


Das wärs fürs Erste,
danke schonmal,
Nicolas

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#2 Beitrag von v/d/b » 05.09.2011, 16:35

Hallo Nicolas,
ja, hier bist Du richtig :D
Eventuell hilft Dir meine Restaurationsbeschreibung des CSV 13 weiter. (Achtung >3MB)
Der CV11 ist ja der Endstufe des CSV 13 recht ähnlich.
Ich habe da auch etwas zur Auswahl der Bauelemente geschrieben.

Viele Grüße
Thomas

Nicolas
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#3 Beitrag von Nicolas » 06.09.2011, 10:00

Ja, die habe ich schon gelesen und mir einiges zu herzen genommen ;-)

derzeit habe ich noch das problem dass bei einigen wiederständen der Farbcode nicht zu erkennen ist, aber dass werde ich schon noch rausfinden.

Ich hole mir jetzt mal ein Paar teile um zumindest mal den Gleichrichter zu reparieren und dann melde ich mich mal wenn ich ein paar sachen ausgemessen habe

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#4 Beitrag von v/d/b » 06.09.2011, 10:51

Hi,
ich hab irgendwo noch den Schaltplan. Schick mir mal Deine Mailadresse, wenn Du ihn haben möchtest.

Viele Grüße
Thomas

Nicolas
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#5 Beitrag von Nicolas » 06.09.2011, 22:37

So, ich habe die Anlage jetzt mal getestet,
sie funktioniert, Brummt leicht, das Radio ist ... überarbeitungswürdig, und der ton allgemein ein bisschen leise

und wenn mir Conrad die teile liefert dann kann ich endlich mal mit dem teile tauschen anfangen.



Kennt sich hier jemand mit dem Radio aus ? (Im Gegensatz zu dem Inneren vom CV11 sieht es im CE11 sehr unordentlich aus )
Am Restaurieren einer Studio 2 (CS 11/CV11/CE 12) mit einem LE1 Paar

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Studio 2 Restauration

#6 Beitrag von FrankieS » 08.09.2011, 00:07

Hi Nicolas !
Glückwunsch zu der Anlage, habe die gleiche und auch den CS11 und den CV 11 totalrestauriert (den CE11 allerdings nicht). d.h. praktisch alle Bauteile gegen neue ausgetauscht.
Hier: http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopi ... 1&start=20
siehst Du am Ende die Modifikation, die ich gemacht habe im CV11-Netzteil (da sind 2 ähnliche posts von mir im Forumbeitrag, aber nur der Text im 2. von denen ist korrekt).
Ich kann nur sagen, dass es sich klanglich nicht gelohnt hat, den CS11 zu restaurieren, weil der Plattenspieler eh nicht so toll ist, aber vor allen Dingen, weil
der darin befindliche Vollverstärker einfach nicht gut klingt (auch wenn es schöner wäre, ein kompettes Studio 2 zu betreiben).
Ich muss aber andererseits sagen, dass der CV 11 direkt mit einem CD-Spieler angesteuert und mit den wieder neu von Quad Deutschland hergestellten LE1 betrieben wirklich einmalig klingt.
Man sollte einen CD-Player mit regelbarem Kopfhörerausgang haben und den in die
Stereobuchse des CV11 leiten. Dazu muss man sich noch ein kleines Kabel basteln, da diese Eingangsbuchse eine andere Belegung (Typ DIN Mono) hat, als die heute üblichen Stereo-5er-DIN-Buchsen: http://de.wikipedia.org/wiki/DIN-Stecker
Ich würde an Deiner Stelle erstmal nur den Gleichrichter, die Netzteil-Elkos und die Elkos an den Endröhren austauschen und dann mal probehören CD-Player>>>CV11>>>LE1. Wahrscheinlich ist der Klang dann schon sehr gut und ohne Brummen.
Wenn es irgendwie knistert sollte man die Röhrenfassungen mal vorsichtig von Korrosion reinigen.
Beim CE11 ist noch das EM84 magische Licht cool.

ciao, viel Glück beim restaurieren
FrankieS

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Studio 2 Ersatzteile

#7 Beitrag von FrankieS » 08.09.2011, 00:19

Was Ersatzteile angeht, wird ja immer viel behauptet, dass man irgendwas Exotisches einbauen muss, ich glaube nicht daran, habe es aber auch nicht ausprobiert. Ich habe die u.g. Teile eingebaut und bin sehr zufrieden.
Die 0.1% Präzisions-Metallschichtwiderstände sind aber wahrscheinlich auch schon
übertrieben (?).
Und die WIMA-Kondensatoren, die ich genommen habe, haben den Nachteil, dass sie keine Radialtypen sind, d.h. ich musste Drähte anlöten, damit sie auf die Platine
passten.
Wahrscheinlich ist das klangbestimmende Glied in der Kette sowieso die LE1 !


Polypropylen-Kondensatoren WIMA MKP-10-630 630V
Präzisions-Metallschichtwiderstände Yageo 0.6 Watt / 0,1%
Metalloxydschichtwiderstand 1 Watt / 1%

ciao, wenn es fertig ist, schreib doch mal wie es klingt,
FrankieS

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#8 Beitrag von v/d/b » 08.09.2011, 07:16

Hi FrankieS,
was den Einbau exotischer Bauteile angeht, gebe ich Dir Recht, auch ich halte das für unnötig.

Bei den Widerständen habe ich bei meinem CSV 13, im Gegensatz zu Dir 1W 1% Typen verwendet. Die sind etwas größer und entsprechen deswegen eher den Maßen der Original Widerstände.

Die Beschaffung der axial bedrahteten Kondensatoren ist wirklich nicht so einfach.
Ich habe „MKT 1813“ von Vishay Roederstein mit jeweils passender Spannungsfestigkeit verwendet.
Die bekommt man über Farnell, bzw. als nicht gewerblicher Kunden über Heinz Büchner Elektronik (HBE).

Viele Grüße
Thomas

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#9 Beitrag von FrankieS » 09.09.2011, 21:23

Hi Thomas !

Guter Hinweis.
Wenn man noch was fürs Auge bräuchte, dann könnte man auch
diese http://angela.com/sbe716porangedrop022u ... citor.aspx
bestellen, da kann man wenigstens die Anschlussdrähte noch richtig
hinbiegen.

Deine CSV13-Restaurationsanleitung ist echt klasse. Fehlt glaube ich nur
noch eine Kritik von Dir, wie denn nun der "neue" CSV13 klingt.
Und hattest Du mal ausprobiert, Hochpegelquellen (z.B. CD-Player)
direkt in den Endstufenteil des CSV13 einzuspeisen?
Habe auch noch einen CSV13 und CSV60, die ich gerne restaurieren
möchte, aber ich glaube man kann auf die Vorstufe ganz verzichten.
Meine Idee wäre, die Vorstufen ganz auszuklinken und das Lautstärkepoti
auf den Endstufeneingang zu legen, also folgender "Stromlaufplan":
CD-Player >>> Eingangsbuchse tonband >>> Lautstärkepoti >>> Endstufe >>> Lautsprecher.

Liebe Grüsse,
FrankieS

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#10 Beitrag von v/d/b » 09.09.2011, 23:05

Hi FrankieS,
mit Klangbeschreibungen tue ich mich immer etwas schwer.
Gegenüber dem Zustand in dem ich ihn gekauft habe, hat er dahingehend gewonnen, dass die Höhen deutlich klarer geworden sind.
Das ganze Klangbild ist weniger verhangen.
Auch der Bassbereich scheint mir etwas an Präzision gewonnen zu haben.

Aber wie gesagt, die Bauteile lagen ursprünglich teilweise recht weit außerhalb der Toleranzen.

Eine Hochpegelquelle habe ich bislang nicht direkt an die Endstufe angeschlossen

Wenn es Dir um eine reine Endstufe geht, würde ich keinen dieser schönen alten Verstärker, von denen es ja nur noch wenige gibt, verbasteln.
Das Layout der Endstufenplatine ist wenig komplex und so kann man sie relativ leicht nachzeichnen. Bei Bedarf lassen sich auch noch ein paar Anpassungen an modernere Bauteile einbauen.
Netztrafo und Übertrager bekommt man auch ohne Probleme.
Das wäre jedenfalls mein Ansatz.

Viele Grüße
Thomas

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#11 Beitrag von FrankieS » 10.09.2011, 02:05

Ja alles klar,
vielen Dank.

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#12 Beitrag von v/d/b » 10.09.2011, 06:17

Ach ja, wenn Du die Platine wirklich nachbauen willst, bieten sich Sprintlayout oder Target 3001! als Programme dafür an.
Letzteres ist in der kleinen Version kostenfrei und auf 250 Lötpunkte beschränkt.
Für die reine Endstufe sollte das aber ausreichen.

Viele Grüße
Thomas

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