Informationen/BDA zu Braun CV11 bzw. Studio 2

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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flashjive
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Informationen/BDA zu Braun CV11 bzw. Studio 2

#1 Beitrag von flashjive » 16.06.2011, 22:05

Hallo liebe Braun-Gemeinde,

da mir glücklicherweise ein CV11 in die Hände gefallen ist, und ich leider in Bezug auf Röhrichs ein absoluter Anfänger bin, wollte ich euch auf diesem Wege fragen, was es zu diesem Gerät allgemein zu sagen, bzw. zu beachten gibt.
Ich traue mich noch nicht es einzuschalten, bevor ich mich nicht noch etwas darüber schlau gemacht habe..:) Bzw. ich nicht mal so etwas wie eine Bedienungsanleitung gelesen habe.. (weiß jemand wo es eine gibt?) Meiner bisherigen Recherche nach sind diese Röhrenendstufen ja ziemlich selten, kennt sie jemand von euch?
Die LS-Anschüsse auf der Rückseite sehen mir so aus, als könnte ich hier handelsübliche Bananenstekcer nehmen, muss ich hier beim Anschluss etwas beachten?
Und ansonsten müsste es für den Input ja eigentlich auch mit einem Cinch-zu-DIN-Adapter mit einer externen Vorstufe/Preamp getan sein, oder?
Vielen Dank schon vorab.

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jsbo
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cv11

#2 Beitrag von jsbo » 16.06.2011, 22:19

Schaltplan und KdM gibt`s hier

FHein Homepage
Tief im Westen...............................................

flashjive
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#3 Beitrag von flashjive » 16.06.2011, 22:56

Hallo jsbo,

vielen Dank für die rasche Antwort.
Leider sind solche Schaltbilder noch böhmische Dörfer für mich.. :(
Was ich bräuchte, wäre eher eine Bedienungsanleitung. Und Erfahrungsberichte zu diesem Gerät.

Falls jemandem das Gerät bekannt ist und evtl. eine Einschätzung auch bzgl. der Klangqualität geben könnte, würde ich mich sehr freuen.

Ansonsten würde mich wie gesagt noch interessieren, ob und wie ich die LS an die Endstufe anschließen kann (was es also bzgl. Polung und/oder Anschlusstecker zu beachten gibt.

Außerdem habe ich gehört, dass man Röhrenverstärker garnicht ohne Last an den LS laufen lassen soll? Ist das korrekt? Bzw. wie mache ich das in der Praxis?

Besten Dank und viele Grüße

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#4 Beitrag von raimund54 » 17.06.2011, 08:47

Hallo Flashjive,

bei Röhrenverstärkern müssen die Lautsprecher immer angeschlossen sein, sonst geht im Betrieb die Endstufe kaputt.

Gruß,

Raimund

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#5 Beitrag von Fiasko » 17.06.2011, 09:49

Guckt mal auf der Homepage:

http://www.tube-classics.de/TC/GermanTu ... CV11De.htm

Hier sind prima Bilder des Geräts, Schlatplan und ein paar grundsätzliche Infos.

Jochen
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carlos
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CV 11

#6 Beitrag von carlos » 17.06.2011, 10:43

Tach flashjive,
der CV 11 gehört zu studio 2 (CE 11/12 tuner, CS 11 Vorverstäker / Plattenspieler)
und wird durch den CS 11 eingeschaltet. Falls Du den CV 11 solo betreiben willst,
musst Du Dir ein Netzkabel (2 polig) stricken und evtl. über eine abschaltbare Steckdosenleiste ein- abschalten, aber nur mit angesclossenen LS, sonst gehen die
Übertrager hoch..... Unter dem Blech findest Du an der Rückseite einen kleinen grauen Plastkstecker, mit dem Du den CV 11 auf 1-Kanal (mono) oder 2-Kanalbetrieb
schalten kannst, mono ist nur sinnvoll, wenn man 2 CV 11 besitzt, kenne aber niemanden.
Die LS schliesst Du am besten mit Bananensteckern an, input über DIN / cinch- adapter.
Falls Du einen Menschen kennst, der noch die Röhrentechnik beherrscht, würde ich empfehlen, den CV 11 durch diesen in Betrieb setzen zu lassen. Das Teil hat locker ca. 50 Jahre auf dem Buckel, es kann die Gefahr bestehen, daß z.B. die dicken C´s
hochgehen, also Vorsicht!
Wenn er rennt, macht er Spass (der Röhrensound!) und heizt mindestens so gut
wie ein R 4 .............

Gruss Carlos
Bild
Kleiner Nachtrag: bei dem Bild von tubeclassics des CS 11 steckt eine Röhre zu viel drin, wer weiss es?

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#7 Beitrag von v/d/b » 17.06.2011, 13:36

Hallo flashjive,
in Anbetracht des Alters dieses Verstärkers würde ich ihn auch nicht einfach so in Betrieb nehmen.
Zunächst solltest Du optisch kontrollieren, ob es irgendwelche Besonderheiten gibt: Lose Kabel, aufgequollene oder geplatzte Elkos, verbrannte Widerstände usw..
Auch den Selengleichrichter würde ich vor der Inbetriebnahme durchmessen.
Dann würde ich den Netzspannungswähler auf 240V umstellen.
Ist alles in Ordnung kann man, bei angeschlossenen Lausprechern, eine Inbetriebnahme wagen.
Wie Carlos schon geschrieben hat, bevorzugt über eine schaltbare Leiste, über die man das Gerät schnell wieder vom Netz trennen kann.
Ein paar Grundkenntnisse im Bereich Elektronik sollte man also schon haben.
Und bitte immer daran denken, dass hier teilweise Spannungen von 300V anliegen :!:

Viele Grüße
Thomas

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#8 Beitrag von henry2 » 17.06.2011, 14:36

Hallo flashjive,

die guten Ratschläge von Raimund, Carlos und Thomas würde ich auf jeden Fall beachten. Der CV11 ist eine schöne Endstufe, für die sich eine Restaurierung allemal lohnt. Du musst eben nun auch noch nach einem passenden Vorverstärker und Tuner fahnden.

Zu Carlos' Rätselfrage weiß ich die Antwort nicht; ich kann nur raten. Da es sich bei der Abbildung von tubeclassics nicht um den separaten Vorverstärker handelt, sondern um den mit dem Plattenspieler kombinierten, könnte es sich bei der zusätzlichen Röhrenstufe um einen MM-Vorverstärker handeln. Ist das richtig?

Die paar zusätzlichen Infos von tubeclassics sind übrigens nicht alle ganz richtig. Das Schaltbild widerspricht der Beschreibung, dass die EL 84 mit fester Gittervorspannung betrieben würden. Dort ist nämlich eine automatische Gittervorspannungs-Erzeugung dargestellt (... nur nebenbei bemerkt).

Viele Grüße,

henry2

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CV 11

#9 Beitrag von carlos » 17.06.2011, 16:04

Hallo Röhrenfreaks,
der CS 11,den ich abgebildet habe, ist mit 4x ECC 83 bestückt. Es gibt auf der rechten vorderen Platine noch einen 3. Röhrensockel, der aber nur als Kabelverbindung ausgelegt ist. Im Bild von tubeclassics ist da witzigerweise eine
Röhre gesteckt, sie dürfte aber keine Funktion haben. Bei meinem CS 11 steckt da keine Röhre! Und er arbeitet trotzdem.....
Wir haben hier im Forum noch einen weiteren Spezialisten für diese Teile: >>>>jockel<<<<
Will aber keinem anderen auf den Schlips treten.
Gruss carlos

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CS 11 Röhre zuviel

#10 Beitrag von jsbo » 17.06.2011, 16:09

Hallo Carlos

hier:

Bild


lt. Schaltplan hat der CS11 4 Röhren ECC83 , hier sehe ich 5.


Gruß

Jürgen

ups da war carlos schneller, Beitrag lass ich aber drin
Tief im Westen...............................................

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#11 Beitrag von flashjive » 17.06.2011, 22:03

Erstmal vielen, lieben Dank für eure zahlreichen Antworten! Das ist wirklich ein großartiges Forum, mit vielen wertvollen Beiträgen.

Ich werde morgen nach der Arbeit gleich mal (unter Berücksichtigung eurer Ratschläge) einen ersten Versuch unternehmen, und freue mich schon wie ein Großer :)
Meine gegenwärtigen Lautsprecher sind mutmaßlich 6 Öhmer (Linn Helix LS 150); Sind hier Probleme bzw. eine gute Vereinbarkeit zu erwarten?

Und eine Frage blieb mir vorerst noch unbeantwortet:
Am "Lautsprecheranschlussterminal" des CV 11 sind im Prinzip 5 Reihen an Anschlüssen.. Ich nehme an ich muss "Kabel +" in 4 Ohm und" Kabel -" in die "mittigen" Aufnahmen (Masse-Symbol?) stecken, oder? (Für die 6-Ohm Lautsprecher..Linn Helix)


Als Vorverstärker soll mir ein alter TAE 20F aus der Sony Falcon-Serie dienen.

Beste Grüße, und euch allen ein schönes Wochenende!

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#12 Beitrag von flashjive » 17.06.2011, 22:04

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#13 Beitrag von v/d/b » 17.06.2011, 22:23

flashjive hat geschrieben:Ich nehme an ich muss "Kabel +" in 4 Ohm und" Kabel -" in die "mittigen" Aufnahmen (Masse-Symbol?) stecken
Ja, so sollte es passen.
Falls sich die ganze Sache dann nicht so toll anhört, sei nicht gleich enttäuscht.
Ich hatte an meinem CSV 13 zunächst ein Paar B&O Beovox CX 50 und die haben sich furchtbar angehört. Mit den L 40 bin ich jetzt sehr zufrieden.

Viele Grüße
Thomas

ps: Ach ja, Glückwunsch zum CV 11. Er steht auch noch auf meiner Wunschliste, obwohl ich gar nicht weiß, wo ich ihn anschließen sollte :roll:

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#14 Beitrag von flashjive » 18.06.2011, 19:35

Heute habe ich den CV11 in Betrieb genommen.

Die DIN-Anschlüsse waren scheinbar ordentlich zugestaubt und verdreckt (Kontaktspray und häufiges Ein- und Ausstecken half fürs erste..)

Leider habe ich festgestellt, dass ein Kanal im Stereobetrieb stumm (maximal Brummen/knacken) bleibt.

Ich habe dann carlos´Hinweis (vielen Dank!) umgesetzt, und auf Mono umgeschalten, und siehe da: Auf beiden LS/Kanälen kommt Lala :)

Ich bin mir nicht zu 100 Prozent sicher, ob es nicht doch am cinch-DIN-Adapter liegt, schließe es aber nach einer Sichtprüfung der Lötstellen vorerst aus..
Hat jemand eine Ahnung wo das Signal verloren gehen könnte?

Außerdem noch eine Frage:
An den LS-Anschlüssen wurde herumgefrickelt, und die beiden linken "4 Ohm - Buchsen" mit einer art "6,3 mm Klinkenbuchse" vereiert..
Hier liegt scheinbar auch kein Strom an, denn wenn ich die Bananas anlege kommt rein garnichts.
An den 16 Ohm Anschlüssen jedoch spielt der CV11 an meinen 6 ohm Helix und Nexus jedoch sehr schön und macht richtig Spaß!
Nach einem ersten Hörtest bin ich sehr positiv überrascht, obgleich bislang nur Monobetrieb (auch angeschaltet am Preamp) möglich war.
Ist hier (Orignalzustand vorrausgesetzt) ein defekt vorprogrammiert durch den falschen Widerstand?

Viele Grüße und einen schönen Samstagabend!

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#15 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 09:41

Hi flashjive,
ich bin jetzt zwar nicht der Röhren-Profi, aber ich versuche mal, Dir bei der Fehlersuche beizustehen.
Zunächst einmal einige Fragen:
Verstehe ich es richtig, dass Du am Vorverstärker auf Mono umgeschaltet hast?
Kannst Du von den Umbauten an den LS-Anschlüssen mal ein Bild machen? Vielleicht bringt uns das weiter.
Hast Du die Ausgangsübertrager schon mal durchgemessen? Ich habe die Solldaten zwar nicht parat, aber Du solltest auf beiden Seiten auf allen Wicklungen die gleichen Widerstandswerte messen können.

Viele Grüße
Thomas

flashjive
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#16 Beitrag von flashjive » 19.06.2011, 12:28

Hallo Thomas, danke für deine Hilfsbereitschaft,
die Endstufe läuft nun auch im Stereobetrieb.
Ein fieses, winziges Drähtchen am Adapter hatte einen Kanal kurzgeschlossen (Lötfehler).
Die Freude ist groß und die CV11 funktioniert nun einwandfrei.

Nur ob ich nun mit den 6 Ohm-LS an den 16 Ohm Buchsen etwas kaputt mache trägt noch ein Fragezeichen.

Ich weiß leider nicht wie man Fotos hochlädt, sonst hätte ich ein Bild von den Anschlüssen bereitgestellt.

Nochmals vielen Dank an alle für die Informationen und Ratschläge!

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#17 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 13:26

flashjive hat geschrieben:Ich weiß leider nicht wie man Fotos hochlädt...
Hi,
das geht recht einfach.
Du musst im Editor nur auf "Bild hochladen" klicken, dann die Datei auswählen und am Schluss mit "Bild in Nachricht einfügen" bestätigen.
Bild

Viele Grüße
Thomas

Friedel
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#18 Beitrag von Friedel » 19.06.2011, 13:30

Eine Röhrenendstufe nimmt Dir den kleineren LS Innenwiderstand nicht übel. Schlimm ist es für einen Röhrenverstärker nur, wenn er ohne Lautsprecher betrieben würde.

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#19 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 18:05

Hi Friedel,
hier muss ich mal mit einem entschiedenen JEIN antworten.
Man macht zwar nicht direkt etwas kaputt, wirklich gut ist diese Anschlussvariante aber auch nicht.
Durch die Fehlanpassung dürfte in jedem Fall die Belastung der Endröhren steigen.

Viele Grüße
Thomas

Friedel
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#20 Beitrag von Friedel » 19.06.2011, 19:56

Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, das das NICHTANSCHLIEßEN eines Lautsprechers bei einem Röhrenverstärker eher zum Ausfall des Verstärker führt.
Eine Fehlanpassung ist im Leistungsbereich nie gut, (ich verweise da mal auf die Stehwelle bei einem Sender mit nicht angepasster Antenne) aber ich halte die in diesem Fall im zu tollerierenden Bereich.

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#21 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 20:04

Friedel hat geschrieben:...aber ich halte die in diesem Fall im zu tollerierenden Bereich.
Zum Testen kann man das in jedem Fall so machen. Da sind wir uns einig.

Viele Grüße
Thomas

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#22 Beitrag von henry2 » 19.06.2011, 22:46

Hallo Friedel und Thomas,

Ihr habt ja beide recht; eine Fehlanpassung ist weder nach oben noch nach unten besonders vorteilhaft. Sie zieht zumindest in beiden Fällen eine Leistungseinbuße gegenüber einer korrekten Anpassung nach sich.

Bei einer zu hochohmigen Anpassung sinkt zunächst mit wachsender Lastimpedanz die Ausgangsleistung; gleichzeitig steigt die Wechselspannung am Ausgangstrafo, sowohl primär- als natürlich auch sekundärseitig. Bei geringer Gegenkopplung der Endstufe steigen die Schirmgitterströme an. Dies alles geschieht jedoch bei Fehlanpassungen nach oben von sogar bis zu 100 % noch in recht unbedenklichen Maßen, besonders wenn nicht der volle Pegel abverlangt wird.

Bei Fehlanpassungen, die jedoch deutlich darüber liegen, vor allem aber bei völlig offenen Ausgängen steigt insbesondere bei hohen Aussteuerungen die Gefahr von Beschädigungen der Endröhren und des Ausgangsübertragers.

Bei den Endröhren: Kurzschluss innerer Elektroden durch Überhitzung des Schirmgitters und dadurch dessen mögliche Ablösung sowie durch Spannungsüberschläge an der Anode.
Beim Ausgangsübertrager Spannungsüberschläge in den Wicklungen und damit dessen Zerstörung können die Folgen sein.

Eine zu niederohmige Fehlanpassung wirkt sich erheblich harmloser aus. Es sinkt lediglich die zur Verfügung stehende Ausgangsleistung, je niederohmiger die Fehlanpassung ist. Anoden- bzw. Kathodenstrom erreichen zwar schon bei geringeren Lautstärken höhere Werte, werden jedoch i.d.R. nicht unzulässig hoch. Besonders Endstufen mit automatischer Gittervorspannung, wie dies beim CV11 der Fall ist, können sogar mit kurzgeschlossenem Ausgang betrieben werden, ohne dass dies zu Beschädigungen führen würde.

Fehlanpassungen nach oben oder unten führen aber auch bei größerer Aussteuerung zu unterschiedlicher Klangcharakteristik. Je nach Schaltungskonzept ist dann die Abflachung der Sinuskurve verschieden ausgeformt und produziert unterschiedliche Oberwellen mit jeweils unterschiedlicher Amplitude. Bei Endstufen geringerer Leistung, die im Alltagsbetrieb mitunter auch in die Nähe ihrer Grenze kommen können, sollte also auch das Ohr mitentscheiden, ob der Lautsprecher z.B. am 4 Ohm- oder am 8 Ohm-Ausgang angeschlossen werden soll.

@flashjive: Wenn Du Deine 6 Ohm-LS an den 16 Ohm-Ausgang des Verstärkers anschließt, machst Du bestimmt nichts kaputt, wie auch Friedel schon schrieb. Du solltest aber doch zusehen, ob Du nicht auch wieder die 4+8 Ohm-Ausgänge Deines CV11 aktivieren kannst, damit Dir wieder die volle Leistung zur Verfügung steht. Deshalb wären entsprechende Messungen schon notwendig. Falls nicht machbar, helfen sicherlich auch Fotos weiter, aus denen man vielleicht Rückschlüsse auf eventuelle Anschlussfehler ziehen könnte.

Für heute schöne Grüße

henry2

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#23 Beitrag von v/d/b » 19.06.2011, 23:04

Lieber henry2,
ich möchte Dir an dieser Stelle einmal meinen herzlichen Dank für Deine immer kompetenten und sehr interessanten Beiträge aussprechen.
Für mich ist es immer wieder eine Freude sie zu lesen.

Viele Grüße
Thomas

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#24 Beitrag von henry2 » 20.06.2011, 21:15

Lieber Thomas,

es macht mir immer wieder Spaß, mich an interessanten Themen zu beteiligen, zu denen ich etwas beitragen kann. Dennoch freue ich mich natürlich über solch ein positives Feedback, wie es von Dir kam. Danke sehr für Deine liebenswürdigen Worte.

Viele Grüße

henry2

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Röhren

#25 Beitrag von carlos » 20.06.2011, 21:42

Hi Henrydue
schliesse mich Thomas an, gut erklärt und wieder ein wenig dazu gelernt, danke!
Gruss Carlos

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Zur Frage der 5. Röhre im CS11

#26 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 01:50

Hei zusammen !

Die 5. Röhre gehört da wirklich nicht rein, es
handelt sich zwar um einen Noval-Röhrensockel,
da wurde aber ein spezieller Stecker reingesteckt,
mit dem einfach alle diese 9 Kontakte kurzgeschlossen wurden.
Dadurch wurde dann die "gehörrichtige" Verstärkung
ausgeschaltet.

ciao, viele Grüsse aud dem nächtlichen
Zürich,
FrankieSBild

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Kleine Vorschläge zur Verbesserung

#27 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 02:27

Hallo !

Habe selber einen CV11 komplett restauriert. Hier ein kleiner Vorschlag,
den CV11, der an den LE1-Elektrostatenboxen himmlisch klingt, etwas zu
verbessern (rot = Modifikationen)
1. Wie schon richtig bemerkt wegen der inzwischen höheren
Netzspannung den Wahlschalter auf 240V stellen
2. Den Selengleichrichter C250B250 (silbern, rechteckig auf Unterseite)
austauschen gegen eine billigen modernen Siliziumgleichrichter
z.B. B380C5000 (Anschlüsse nicht verwechseln).
Auch wenn der Selengleichrichter momentan funktioniert, irgendwann
ist es soweit und er fackelt ab (nach ca. 50 Jahren inzwischen).
3. Die Verbindung zwischen diesem Gleichrichter und Kondensator C1
auftrennen und dort einen NTC-Widerstand 33 Ohm 2.5 Ampere
(EPCOS B57237 NT) einlöten.
Das sorgt dafür, dass beim Einschalten die Sicherungen
nicht durchbrennen. Kann sein, dass das momentan nicht passiert,
weil der Selengleichrichter noch drin ist, der bremst auch den
Stromdurchfluss beim Einschalten (sollte aber trotzdem ersetzt
werden).
4. Typisches Problem nach sovielen Jahren (wie auch schon gesagt):
die Siebelkos C1 und C2, man bekommt heute noch guten Ersatz
dafür, auf hohe Spannungsfestigkeit achten (z.B. 450 V)

ciao, viel Spass mit diesem kleinen, aber wirklich exzellenten Endverstärker
(der Vorverstärker im CS11 ist nicht so gut, braucht man auch nicht),

FrankieS

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Kleine Vorschläge zur Verbesserung

#28 Beitrag von FrankieS » 25.06.2011, 02:30

Hallo !

Habe selber einen CV11 komplett restauriert. Hier ein kleiner Vorschlag,
den CV11, der an den LE1-Elektrostatenboxen himmlisch klingt, etwas zu
verbessern (rot = Modifikationen)
1. Wie schon richtig bemerkt wegen der inzwischen höheren
Netzspannung den Wahlschalter auf 240V stellen
2. Den Selengleichrichter C250B250 (silbern, rechteckig auf Unterseite)
austauschen gegen eine billigen modernen Siliziumgleichrichter
z.B. B380C5000 (Anschlüsse nicht verwechseln).
Auch wenn der Selengleichrichter momentan funktioniert, irgendwann
ist es soweit und er fackelt ab (nach ca. 50 Jahren inzwischen).
3. Die Verbindung zwischen diesem Gleichrichter und Kondensator C2
auftrennen und dort einen NTC-Widerstand 33 Ohm 2.5 Ampere
(EPCOS B57237 NT) einlöten.
Das sorgt dafür, dass beim Einschalten die Sicherungen
nicht durchbrennen. Kann sein, dass das momentan nicht passiert,
weil der Selengleichrichter noch drin ist, der bremst auch den
Stromdurchfluss beim Einschalten (sollte aber trotzdem ersetzt
werden).
4. Typisches Problem nach sovielen Jahren (wie auch schon gesagt):
die Siebelkos C1 und C2, man bekommt heute noch guten Ersatz
dafür, auf hohe Spannungsfestigkeit achten (z.B. 450 V)

ciao, viel Spass mit diesem kleinen, aber wirklich exzellenten Endverstärker
(der Vorverstärker im CS11 ist nicht so gut, braucht man auch nicht),

FrankieS

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