Überholung CSV 500

Receiver und (Vor-)Verstärker außerhalb atelier/regie/slim line
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v/d/b
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Überholung CSV 500

#1 Beitrag von v/d/b » 03.10.2010, 01:59

Hallo zusammen,
bei meinem CSV 500 steht wohl eine Überholung an.
Seit einigen Tagen zeigt er ein deutliches Brummen.
Bislang habe ich lediglich einen Blick in die Serviceanleitung geworfen und dabei festgestellt, dass der Elko im Netzteil und die beiden in der Endstufe geschraubte Becherelkos sind.
Hat jemand dafür eine Bezugsquelle?

Viele Grüße
Thomas

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#2 Beitrag von derlange » 04.10.2010, 13:03

Hallo Thomas,

geeigneten Ersatz (ggf. leicht abweichende Maße und Werte) bekommt man z. B. bei Conrad, Reichelt und Co.

Grüße
DerLange

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#3 Beitrag von v/d/b » 04.10.2010, 22:30

Da hatte ich schon nachgesehen und nichts Passendes (sind laut Service-Unterlagen ja wohl Becherelkos mit zentralem Befestigungsbolzen) gefunden :cry:
Ich schaue morgen im Büro noch mal in den Profi-Katalog von Conrad. Vielleicht ist da die Auswahl größer.

Viele Grüße
Thomas

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henry2
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#4 Beitrag von henry2 » 04.10.2010, 22:31

Hallo Thomas,

ergänzend zu den Empfehungen von DerLange möchte ich Dir noch die Firma "Distrelec Schuricht" nennen, die eine noch breitere Angebotspalette bietet, besonders was Bauteile außerhalb des derzeitigen Massenmarktes betrifft.

Bei Schuricht habe ich alle Bauteile erhalten, die ich für die Reparatur und "Generalsanierung" meines CSV 1000 benötigte, natürlich auch die geschraubten Becherelkos, von denen die wenigsten bei Conrad oder Reichelt erhältlich waren.

Der einzige Nachteil ist, dass Distrelec Schuricht nur an Firmen, nicht jedoch an Privatpersonen liefert. Falls Du selbst nicht die Möglichkeit zur Bestellung bei dieser Firma haben solltest, lässt sich bestimmt eine Lösung finden.

Gruß henry2

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#5 Beitrag von v/d/b » 04.10.2010, 22:49

Hallo Henry2,
vielen Dank für Deinen Hinweis, aber da habe ich schon geschaut.
Auch dort sind die 3300µF und 5600µF in 80V oder 100V leider nicht im Programm.
Im Zweifel frage ich mal direkt bei F&T an, ob die mir einen Händler nennen können, der ihr komplettes Programm führt und auch an Privatpersonen liefert.

Viele Grüße
Thomas

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#6 Beitrag von henry2 » 05.10.2010, 06:48

Hallo Thomas,

für die 3300µF würde ich den 4700µF-Elko nehmen, der ja in der 100V-Ausführung bei Schuricht zur Verfügung steht.

Wegen der Baugröße müsstest Du vielleicht nochmal nachschauen, aber ein heutiger 4700er dürfte eher kleiner sein, als ein damaliger 3300er. Solltest Du anderswo keinen 5600µF-Elko erhalten, so würde ich auch hier den 4700µF-Elko einsetzten. Der Kapazitätsunterschied ist nicht sehr groß, zumal die Toleranzen bei Elkos meistens deutlich im +Bereich liegen.

Wenn Du dennoch Bauchschmerzen hast, kannst Du sicherlich an passender Stelle einen 1000µF-Elko parallel schalten - oder würde Dir das (im Sinne einer möglichst originalgetreuen Wiederherstellung) widerstreben?

Viel Spaß und Erfolg bei der Reparatur Deines CSV 500 wüscht Dir

henry2

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#7 Beitrag von v/d/b » 05.10.2010, 07:54

Hallo Henry2,
an die 4700er am Ausgang hatte ich auch schon gedacht und im Netzteil ist ein neuer 4700er mit Sicherheit besser als ein Jahrzehnte alter 5000er. Zumal, wie Du richtig sagst bei Kondensatoren die Toleranz in den positiven Bereich sehr groß ist.
Im Sinne der Originalität des Schaltungsaufbaus hätte ich eben gerne die gleichen Werte verwendet, wie sie Braun damals verbaut hat.

Wie schon gesagt, werde ich die Tage mal an F&T schreiben und sehen, ob die mir eine Bezugsquelle nennen können oder bereit sind, mich direkt zu beliefern.
Vermutlich werde ich dann zu den 100V Typen greifen, denn moderne 80V Kondensatoren werden wohl, aufgrund ihrer geringeren Baugröße, etwas verloren wirken.
Da muss ich den CSV aber erst mal aufschrauben und nachmessen.

Vielen Dank noch mal für Deine Unterstützung
Thomas

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#8 Beitrag von derlange » 05.10.2010, 08:33

p1i hat geschrieben:Im Sinne der Originalität des Schaltungsaufbaus hätte ich eben gerne die gleichen Werte verwendet, wie sie Braun damals verbaut hat.
Hallo Thomas,

auch ich strebe immer möglichst originalgetreue Instandsetzungen an, aber die Elko-Werte darf man gern Pi*Daumen nehmen. Im Netzteil bedeutet eine Halbierung/Verdopplung der Kapazität eine Zu-/Abnahme der Brummspannung von nicht einmal 3 dB gleiches gilt für die unterer Grenzfrequenz bei einem Elko im Signalweg.

Nicht umsonst hört man normalerweise nichts vom Kapazitätsverlust eines Elkos, auch wenn diese schon erheblich ist.

Daher verbaue ich im Netzteil im Zweifel gern größere Elkos, während man in Signalweg (in seltenen Fällen) überlegen sollte, welche Auswirkungen das auf das Signal hat.


Grüße
DerLange

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#9 Beitrag von henry2 » 06.10.2010, 23:41

DerLange hat folgendes geschrieben:
Im Netzteil bedeutet eine Halbierung/Verdopplung der Kapazität eine Zu-/Abnahme der Brummspannung von nicht einmal 3 dB gleiches gilt für die unterer Grenzfrequenz bei einem Elko im Signalweg.
Hallo Langer,

Du hast recht, es geht (fast) nichts über eine originalgetreue Instandsetzung. Auch muss man es mit der exakten Bemessung eines Elkos nicht allzu genau nehmen. Zur Zu/Abnahme der Brummspannung in der Stromversorgung bzw. zu einem Kondensator im Signalweg möchte ich aber noch folgendes hinzufügen:

Ladeelko im Netzteil: Bei einer Zweiweg-Gleichrichtung, Netzfrequenz 50 Hz und unter Vernachlässigung einer genauen Berechnung der Trafo- und Gleichrichterimpedanzen gilt näherungsweise folgende vereinfachte Faustformel:

U(brumm eff.) = 2,3 x I[mA] / C[µF],

d.h. dass sich bei Halbierung/Verdoppelung der Kapazität und bei gleicher Stromentnahme die Brummspannung ebenfalls um den Faktor 2, d.h. um +/- 6 dB ändert.

Kondensator im Signalweg: Die untere Grenzfrequenz wird durch die Impedanz des (Längs-)Kondensators im Signalweg bestimmt. Die errechnet sich nach der Formel

Xc = 1 / omega x C,

d.h. dass sich auch hier die untere Grenzfrequenz bei Halbierung/Verdoppelung der Kapazität halbiert/verdoppelt bzw. sich der Pegel um +/- 6 dB ändert, da man in der Praxis die dem Kondensator nachgeschaltete Lastimpedanz um das vielfache höher auslegen wird, als die des Kondensators selbst.

So weit, so gut.

Viele Grüße
henry2
Zuletzt geändert von henry2 am 07.10.2010, 00:09, insgesamt 2-mal geändert.

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#10 Beitrag von henry2 » 06.10.2010, 23:50

Sorry, das war ein Versehen.
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#11 Beitrag von v/d/b » 15.10.2010, 20:13

Hallo zusammen,
ich hole das Thema noch mal hoch, denn es könnte für den einen oder anderen von euch ja auch von Interesse sein.

Auf meine Anfrage bei F&T habe ich bislang leider noch keine Antwort erhalten.
Richter in Stuttgart, den F&T als Deutschlandvertrieb angibt, hat die erforderlichen Größen nicht im Programm.
Deswegen habe ich parallel noch bei Herrn Wüsten angefragt, bei dem ich schon die Becherelkos für meinen CSV 13 bezogen habe. Da er auf Röhrentechnik spezialisiert ist, hat er sie zwar auch nicht am Lager, ersucht die Elkos jetzt aber bei F&T zu bekommen.
Neben den Becherelkos will ich auch noch größeren axialen Elkos tauschen, an die man gut heran kommt, wenn man den Verstärker sowieso schon aufgeschraubt hat.

Ein Elkosatz sähe dann so aus:
1 x LFHB 56210040060, 5600µF / 100V (Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung, als Ersatz für C801)
2 x LFHB 33210035045, 3300µF / 100V (Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung, als Ersatz für C609 und C709)
3 x AH 47106312030, 470µF / 63V (axialer Elko, als Ersatz für C606, C706 und C803)
1 x AH 33206325038, 3300µF / 63V (axialer Elko, als Ersatz für C802)

Hätte eventuell jemand von euch Interesse sich einer Sammelbestellung anzuschließen?
Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Aufwand für Herrn Wüsten dann eher lohnt und wir die Elkos günstiger bekommen.
Falls Interesse besteht meldet euch, ich frage dann entsprechend an.

Viele Grüße
Thomas

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Elko-Bestellung für CSV 500

#12 Beitrag von henry2 » 17.10.2010, 11:57

Hallo Thomas,

so eine Sammelbestellung wäre schon eine interessante Sache. Leider habe ich bei allen meinen Braun-Schätzchen schon sämtliche Elkos erneuert.

Da ich jedoch bei einem Elko in meinem CSV 1000 einen Kompromiss bzgl. Funktion und Originalität eingehen musste, wäre ich an einem dem Original am nächsten kommenden Elko besonders interessiert:

(Original = 800µF / 150V als Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung. Den habe ich vorläufig ersetzt durch 4 x 220 µF / 160 V auf einer senkrecht angeordneten schmalen Platine mit Winkelbefestigung, so dass alles an der gleichen Stelle wie der Original-Elko mit Gewindeschraube M8 angeschraubt und angeschlossen werden konnte.)

Am wahrscheinlichsten erhältlich wäre sicherlich ein 1000µF / 160V als Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung. Für einen solchen würde ich mich gerne Deiner Sammelbestellung anschließen. Vielen Dank für Deine Anfrage.

Gruß, henry2

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#13 Beitrag von v/d/b » 17.10.2010, 17:59

Hallo henry 2,
bei F&T gibt es 820µF in der 160V und in der 250V Ausführung jeweils zweimal mit unterschiedlichen Durchmessern und Höhen.
Kannst Du mal nachmessen, wie groß der Original Elko ist?

Viele Grüße
Thomas

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#14 Beitrag von henry2 » 17.10.2010, 22:13

Hallo Thomas,

den Original-Elko habe ich leider schon entsorgt. Der Elko 820µF in der 160V-Ausführung wäre eigentlich schon perfekt, Hauptsache er ist in der Ausführung als Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung erhältlich.

Er wird auf jeden Fall deutlich keiner sein, als der Original-Elko und problemlos in die vorgesehene Befestigungsstelle passen. Deshalb tendiere ich eher, falls ebenso erhältlich, zu einem Elko mit 1000µF / 160V der gleichen Bauart, der bestimmt nicht größer als der Originalelko sein wird.

Also, falls Du für mich mitbestellen möchtest: Lieber einen Elko mit 1000µF / 160V. Falls nicht erhältlich, einen Elko 820µF / 160V; auf jeden Fall jeweils als Becherelko mit Lötanschlüssen und Gewindebolzen M8 zur Befestigung.

Vielen Dank für Deine Mühe!

Es grüßt Dich aus dem Süden (wo es aber heute auch regnet), henry2

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#15 Beitrag von v/d/b » 17.10.2010, 23:23

Hallo Henry2,
1000µF160V gibt es in 25x50 oder in 30x40 (Durchmesser x Länge).
Welchen würdest Du bevorzugen?
Falls Herr Wüsten die Elkos besorgen kann, bestelle ich gerne einen mit.

Viele Grüße
Thomas

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#16 Beitrag von henry2 » 18.10.2010, 07:26

Hallo Thomas,

von der Einbaugröße her würden beide Typen passen. Wenn ich aber die Wahl habe, so würde ich wegen der geringeren Eigeninduktivität die Größe 25x50 (Durchmesser x Länge) bevorzugen.

(Außerdem dauert der Austrocknungsprozess bei einem Elko mit geringerem Durchmesser aufgrund seiner kleineren Gummi- bzw. Kunststoff-Dichtungsfläche etwas länger, als der eines Elkos gleicher Kapazität mit größerem Durchmesser.)

Vorerst nochmal herzlichen Dank fürs Mitbestellen!

Viele Grüße zurück,
henry2

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#17 Beitrag von v/d/b » 25.10.2010, 20:56

So, mal ein kurzer Zwischenbericht:
Herr Wüsten hat zwischenzeitlich eine abschlägige Antwort von F&T bekommen. Die Typen sind nicht an Lager :cry:
Ich versuche es jetzt noch bei Leclanché in der Schweiz und dann gebe ich es auf und überlege mir eine andere Lösung.

Viele Grüße
Thomas

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#18 Beitrag von henry2 » 25.10.2010, 21:30

Hallo Thomas,

danke für Deinen Zwischenbericht und viel Glück bei Deiner weiteren Recherche.

Falls alle Stricke reißen sollten, würde ich an Deiner Stelle die 3 erwähnten Becherelkos alle durch 4700 µF / 100 V ersetzen.

Wenn Du die 4 axialen Elkos (C606, C706, C802 und C803) ebenfalls nicht bekommen solltest, gib' mir bitte Bescheid; ich werde dann versuchen, ob ich sie vielleicht besorgen kann.

Gruß henry2

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#19 Beitrag von v/d/b » 25.10.2010, 22:24

Hallo henry2,
vielen Dank für Dein Angebot bzgl. der axialen Elkos. Die sollten aber eigentlich nicht das Problem sein und sind vermutlich bei den einschlägigen Teilehändlern zu bekommen.

Viele Grüße
Thomas

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#20 Beitrag von v/d/b » 05.11.2010, 01:15

Ich hab's aufgegeben.
Die Elkos für die Endstufe sind nirgendwo aufzutreiben.
Dort habe ich jetzt 2200µF/100V verbaut und im Netzteil 4700µF/100V.
Das dürft allemal besser sein, als die 40 Jahre alten Originalteile.
Die Beschaffung der axialen Elkos war - wie vermutet - kein Problem.
Der Brumm ist weg und der Verstärker läuft wieder.
Der eigentliche Übeltäter war wohl C802. Der war schon sichtlich aufgequollen.

Viele Grüße
Thomas

@henry2:
Conrad hatte keinen Elko, der für Deine Zwecke gepasst hätte. So konnte ich diesen leider nicht besorgen, sorry.

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