Regie Nr. 21150

Sämtliche Steuergeräte (Receiver) Braun regie
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cpace
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Regie Nr. 21150

#1 Beitrag von cpace » 09.12.2013, 22:34

Guten Abend,

Winterzeit, langweilige Zeit. Also habe ich für 80€ auf eBay einen defekten CEV510 erstanden und habe diesen wieder flott gemacht. Einer der beiden großen Koppelelkos war ausgelaufen und hat einen deftigen Kurzschluss verursacht. Sage und schreibe 3 der Skalenlämpchen haben sich mit verabschiedet. Alles in Allem ist das Gehäuse in einem ganz guten Zustand, die Wachsmalstifte ließen sich gut abwaschen. Das Gehäuse bleibt so wie es ist, als Mahnmal, wie man ein Steuergerät nicht behandeln soll.

Anbei ein paar Impressionen:

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War zu faul, etwaige defekte Kompnenten zu lokalisieren, und habe mich zu einem etwas radikalen Schritt entschieden:

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Den bekannten 270 Ohm Widerstand habe ich durch einen mit 5W ersetzt und davor einen 12 Ohm Widerstand eingebaut. Versorgungsspannung und Ruhestrom der Endstufe stimmen auch wieder. Das Gerät funktioniert jetzt wieder und wird in Zukunft meine "neuen" Telefunken TL 90 bespielen (Achtung OT):

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Herrliche Kombi, habe ich jetzt 2 Mal, weils einfach so gut ist ;)
Als nächstes Projekt werde ich mir noch einen CEV510 zulegen, als Antrieb für meine L810 und dem auch eine Radikalkur gönnen, damit für die nächsten 40 Jahre Ruhe ist. Habe mich noch nicht mit der Radiofunktion auseinandergesetzt, weil ich kein Radio höre. Kann ein Radiofachmann einen Abgleich wie im Servicemanual beschrieben durchführen?

Gruß
Christian

bernie
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#2 Beitrag von bernie » 15.12.2013, 12:45

Von den Elkos hast du wahrscheinlich keinen zu früh gewechselt. Aber warum die Transistoren? Wenn man ein defektes Gerät erwirbt, muss man ja schon Pech haben, wenn mehr als ein Transistor defekt ist. Transistoren gehen sehr selten von allein kaputt. Es gibt gelegentliche Fälle von Korrosion, wenn Feuchtigkeit an den Elektroden ins Gehäuse eindringt. Sie sterben aber regelmäßig, wenn ein funktional zugehöriger Elko (viel seltener ein Widerstand oder anderes) am Ende ist, insbesondere, wenn sie dann richtig Leistung bringen sollen.

Ich kenne Leute, die suchen händeringend nach alten 2N3055 von RCA. Die Tasache, dass es (vielleicht noch 10 Jahre) diskrete Bipolartransistoren zumindest als Ersatztypen gibt, macht das Gerät techisch nicht besser, dafür aber weniger authentisch - um nicht zu sagen: verbastelt. Auch sind die Halbleiter in den alten Transistoren in einem anderen Herstellungsprozess hergestellt als die heutigen. Deswegen klingen die nicht anders, aber zur Erhaltung alter Braun-Geräte gehört mM nicht nur die Optik, sondern auch die Erhaltung der gesamten technischen Kultur.

Wirf um Himmels willen die Transis also nicht weg, sondern biete sie, wenn du sie selbst nicht willst, anderen Interssenten an, z.B. hier im Forum oder in der Bucht.
mfg berni

cpace
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#3 Beitrag von cpace » 16.12.2013, 19:21

Den Fakt, dass das Gerät nicht anders klingt, kann ich bestätigen, habe es gegen ein originalbestücktes gegengehört. Die Transistoren bleiben in meinem Schrank liegen, da es wirklich eine Heidenarbeit ist, diese zu tauschen. Ab und an findet man die Originale auf eBxx zum Verkauf. Noch einmal die Frage, kann ein "moderner" Radiofachmann das Gerät neu abgleichen und wieder radiotauglich machen?

hannes
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#4 Beitrag von hannes » 17.12.2013, 07:22

Hallo Chrstian,
Sicher kann ein "Radiofachmann" mit entsprechenden Kenntnissen und der dafür erforderlichen Geräteausstattung wie Oszillograph etc. ein Radioteil neu abgleichen.
Dazu muss er das Gerät aber auf dem Tisch haben. Wo bei Dir in der Gegend so jemand wohnt, kann ich Dir nicht sagen.
Ist es überhaupt erforderlich einen Neuabgleich durchzuführen?
Das wäre eigentlich nur der Fall, wenn jemand ohne Sinn und Verstand alles verstellt hat.
Auch nach Austausch von defekten Bauteilen ist in der Regel kein Neuabgleich nötig.
Funktioniert denn bei Anschluss einer Antenne das UKW-Teil mit ausreichender Feldstärke bei den regionalen Sendern und Stereoanzeige?

Gruß
hannes

cpace
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#5 Beitrag von cpace » 17.12.2013, 14:01

Hallo

und danke für die Antwort. Der Empfang ist gut, wenn das Gerät am Kabelradio läuft, die Feldstärkenanzeige bewegt sich zwischen 2 und 3. Jedoch ist ein sehr leises Rauschen zu vernehmen und die "Klangqualität" kommt (nur beim Radiohören) nicht annähernd mit meinem 20 Jahre alten Onkyo mit, die Mittenanzeige scheint ebenfalls nicht ganz genau mittig zu sein.

Wäre es eine Idee, auch alle Bauteile zu tauschen, die für den Radioempfang zuständig sind?

hannes
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#6 Beitrag von hannes » 17.12.2013, 14:44

Hallo Christian,

oh nein, bloß nicht alle Teile tauschen! Einige, z. B. die IC`s im ZF-Verstärker gibt es m. W. auch nicht mehr, außer aus Ersatzteilgeräten.
Ich würde mal die 15 Volt Versorgungsspannung für den gesamten Empfangsteil prüfen. Die werden im Netzteil/Spannungsstabilisierung erzeugt und sind im Schaltplan und dann auf der unteren Platine gut zu finden. Man kann die 15 Volt mit dem dortigen Potentiometer genau einstellen. Schon 2 Volt zu wenig verschlechtern die Empfangsqualität.
Falls die 15 Volt sich nicht einstellen lassen, liegt ein Fehler in der Spannungsversorgung. Das wäre dann eine andere Baustelle.
Die Mittenanzeige muss nicht immer genau mittig stehen.

Gruß
hannes

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