Regie 510 Untere Lagerplatte Nummersierie 800

Sämtliche Steuergeräte (Receiver) Braun regie
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Norwegen
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Regie 510 Untere Lagerplatte Nummersierie 800

#1 Beitrag von Norwegen » 05.12.2013, 21:57

Benötige fachkundige Beratung. Alle Lichter gingen aus und das Gerät war tot. Sicherung 801 auf unterer Lagerplatte durchgebrannt. Schmauchspuren an Widerstand R802 und R809. Bei letzterem hatte sich auch das Lötzinn verflüssigt. Dazu Schmauchspuren an Zenerdiode D803 (ZD15) und der Drossel Dr 801. Messungen ergaben geringe Widerstandswerte für R802, R810 und R809. Habe bereits Ersatzteile für die Widerstände und die Zenerdiode. Werde auch den Brückengleichrichter vor Sicherung Si801 durch einen Si Brückengleichrichter ersetzen (siehe andre Beiträge im Forum). Aber die liebe Drossel. Keine Benennung auf Schaltplan für Regie 510 und kein Hinweis auf Typ im Manual für Kundenservice. Habe auch einen Regie 540 und finde dort die Bezeichnung 144HZ 102J. Aber finde keinen entsprechenden Hinweis im Netz oder bei Anbietern von elektronischen Komponenten. Es gibt ja massenweise Drosseln. Wer kann helfen?

simon
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#2 Beitrag von simon » 06.12.2013, 16:48

Moin Norwegen,

die fragliche Induktivität Dr801 entspricht (nach meinen Unterlagen) den Spulen Dr301 und Dr302, die Du immerhin ausmessen könntest.

Die Braun-Bestellnummer der Teile war 1014 844 C. Was das nun "in Henry" ausmacht, weiß ich leider (auch) nicht.

Ich vermute aber, daß es in Deinem Gerät ein ganz anderes Problem gibt und Du bislang nur die Folgeschäden behebst. Was passiert, wenn Du Dr801 versuchsweise wegläßt? Liegen an C805 saubere 15 V Gleichspannung an?

Viele Grüße aus Bremen nach Norwegen, Simon

Norwegen
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#3 Beitrag von Norwegen » 06.12.2013, 22:15

Hallo Simon,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort nach Norwegen. Wir plagen uns mit 1m Schnee.
Gebe Dir recht. Das sind sicherlich nur Folgeschäden. Leider kann ich die Spannungen noch nicht messen, da die Feinsicherung beim Einschaten des Geräts gleich durchschmilzt. Ich warte auch noch auf die Widerstände. Hier kann ich nicht einfach um die Ecke zum Conrad gehen. Du hast ja einen in Bremen in der Nähe vom Weserstadion. Bestelle meine elektronischen Teile in Schweden, USA, UK oder in Deutschland. Da vergehen leicht 2 Wochen bis ich die Teile habe.
Werde mich wieder melden, wenn ich ein Stück weitergekommen bin. Danke für den Hinweis auf die baugleichen Drosseln.
Grüsse nach Bremen

simon
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#4 Beitrag von simon » 06.12.2013, 23:00

Hallo nach Norwegen,

wenn wir uns einig sind, daß der eigentliche Fehler Deines Gerätes noch unentdeckt ist, empfehle ich Dir, die Spannungsversorgung zunächst im Leerlauf instandzusetzen. Dann sieht man weiter.

Wie bist Du denn meßtechnisch ausgerüstet? Multimeter? Labornetzteil mit einstellbarer Strombegrenzung? Welche Geräte-Unterlagen hast Du?

Off Topic:
Conrad in Bremen war viel besser, als er noch im Zentrum (Martinistraße) war. Jetzt haben sie zwar (geschätzt) fünfmal mehr Platz, aber nur noch (geschätzt) die Hälfte am Lager. Fazit: Ich bestelle genau wie Du auch im Internet, was ich gerade nicht "in der Schublade" habe.

Viele Grüße, Simon

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#5 Beitrag von Norwegen » 07.12.2013, 01:09

Hallo Simon,

messtechnisch bin ich relativ gut ausgerüstet, da ich mich hauptsächlich mit Bandmaschienen befasse (Braun und ASC). Habe: Multimeter, Oszillograph, analoges Millivoltmeter, Frequenzzähler und Funktionsgeneratoren mit Sweep Funktion. Was ich nicht habe ist ein Labornetzteil. Bin auch kein professioneller Elektroniker, aber weiss mir in den meisten Fällen zu helfen. Mit Flussdiagrammen bin ich quasi aufgewachsen. Kann daher Stromlaufpläne gut lesen.
Der Übeltäter ist wahrscheinlich der BD136 Transistor in Position T801.
Herzliche Grüsse aus Norwegen

simon
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#6 Beitrag von simon » 08.12.2013, 23:01

Guten Abend Norwegen,

(nein, jetzt sind nicht alle 5 Millionen Einwohner gemeint... wie heißt Du denn?)

T801 ist tatverdächtig, da hast Du recht. Er kann aber z.B. auch seinerseits Leidtragender einer defekten D803 sein. Oder eines unzulässig hohen Stromflusses über St307/507 und damit Opfer eines der dahinterliegenden "Mitwirkenden".

Daher meine Empfehlung, diese Steckverbindung erst einmal zu lösen und die Spannungsversorgung im Leerlauf zu testen/instandzusetzen. Dafür sollte ein Multimeter eigentlich ausreichen.

Frohen 2. Advent! Simon

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#7 Beitrag von Norwegen » 12.12.2013, 21:55

Hallo Simon, bin im Ausland auf Geschäftsreise und konnte daher nicht so schnell antworten. Ich heisse Frank und arbeite für eine norwegische Grubengesellschaft. Du findest mich unter www.ranagruber.no. Bin in Leer aufgewachsen und verlebe dort oft auch einen Teil meiner Sommerferien. War übrigens Ende November mit meinem Neffen beim Spiel Werder gegen Mainz.

In Norwegen bin ich derjenige mit den meisten Braun HiFI Geräten. Hier kennt man fast gar nicht Braun als Hersteller von Audiogeräten. Bis heute ist mir nur ein Norweger (Architekt) bekannt, der das RT 20 sofort erkannte und Dieter Rams nannte.

Danke für Deinen guten Ratschlag. Ich werde wie beschrieben vorgehen und dir berichten. Habe sowieso noch nichts machen können, da ich noch auf Teile warte. Man hat ja nicht alles im Haus. Bei Elkos bin ich gut bestückt und einige Transistoren, Gleichrichter und Widerstände habe ich auch im Arsenal. Alles auf Braun und ASC geeicht.

Edit: Moin Frank, ich habe mal Deinen Nachnamen raus genommen, das Internet ist schon gläsern genug! Gruß.... Uli

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#8 Beitrag von Norwegen » 15.12.2013, 18:40

Danke, verständlich.
Dein Ratschlag, den eigentlichen Übertäter weiter vorn zu suchen hat mich auf die Spur gebracht. So manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht. Habe also mal ganz simpel die Ausgangsspannungen am Trafo gemessen. Und siehe da, Ausgang zum Senderteil, Nummernserie 800 und weiter, ist auf einer Wicklung defekt. Der eine Trafoausgang zeigt 50VAC der andere 0,6VAC. Damit darf ich jetzt wohl den Trafo beerdigen. Es bleibt damit die Frage, ob Ersatz aufgetrieben werden kann oder ob ich ein weiteres Gerät bei ebay ersteigere und mein altes zum Ausschlachten benutze. Schade um die Teile, die ich bestellt habe.

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#9 Beitrag von hannes » 15.12.2013, 19:40

Hallo Frank,

Deine messtechnischen Feststellungen will ich nicht bemängeln, aber nach meiner Erfahrung ist es bei den Regiegeräten unwahrscheinlich, dass der Trafo defekt ist.
Zumal nach Deiner Fehlerbeschreibung der Fehler wohl im Netzteil/Spannungsstabilsierung liegen müsste.
Bevor Du Dir einen Ersatztrafo besorgst, solltest Du die Sekundärwicklungen auf Durchgang (Ohm) testen. Dazu musst Du mindestens jeweils eine Leitung der entsprechenden Wicklung am Trafo ablöten, da sonst keine zutreffende Messung möglich ist.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
Gruß
hannes

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#10 Beitrag von Norwegen » 30.12.2013, 21:22

Hallo Hannes, hallo Simon,
nach reichlichem Messen und Löten nun eine Zwischenbilanz. Netzschalter ist ohne Defekt. Kontakte am Trafo neu verlötet. Jetzt liegen am Verstärker und am Gr 801 48VAC an. Der Gleichrichter war bereits vorher einmal gegen einen Si-Gleichrichter ausgewechselt worden. Bezeichnung G80R. Dazu hatte man einen 1kOhm Widerstand parallel zum R802 eingeløtet. Habe einen neuen G80R eingelötet. R 802, Transistoren T801, T802, alle pol. Elkos und Dioden 801 (1N914) und 803 (ZD15) gewechselt. Die 315mA Sicherung fliegt weiterhin raus. Habe sie probeweise durch eine 400mA ersetzt, die drei Einschaltvorgänge aushält. Dadurch konnte ich die Spannungen messen. Die sind wie folgt: Ausgang vom Gr801 62V (viel zu hoch, sollte nur 55V sein), T801 (E 45,3V; B 45,3V; C 25V), Messpunkt 14 25V (wie vorgeschrieben), nach R809 15,7V (akzeptabel). Drossel und nachgeschaltete Diode D803 arbeiten wie gefordert.
Nun die Probleme: zu hohe Ausgangsspannung vom Gleichrichter was die 315mA Sicherung schlachtet und ein R802 der sich überhitzt (bei 400mA Sicherung dauert es ca. 15 Minuten bis zum ersten Kochen). Die Überhitzung geschieht sowohl ohne parallel geschaltetem 1kOhm Zusatzwiderstand als auch ohne.
Habe im www.repdata.de wie folgt gelesen: Se-Gleichrichter haben einen höheren Innenwiderstand als Si Gleichrichter. Zum Ausgleich einen R in Reihe schalten. Was meinen die damit? Der zusätzliche 1kOhm Widerstand hat keine Einwirkung auf die Spannung an R811 und R482. Hier sollen nicht 62V sondern 55V anliegen.
Hat jemand Vorschläge zur Problemlösung?
An alle Braun Entusiasten einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

gecko10
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#11 Beitrag von gecko10 » 30.12.2013, 22:04

Hallo Frank,schau mal im Regie Thread ganz oben unter wichtig:Selengleichrichter tauschen.Da ist das Vorgehen sehr schön beschrieben ,es sollte ein Widerstand zwischen Trafo und AC Eingang des Gleichrichters eingefügt werden.Wenn ich mich recht erinnere 10 Watt und ca 10 Ohm.
Gruß
Gerhard

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#12 Beitrag von braunfreund » 31.12.2013, 09:16

Hallo Frank,

prüfe doch mal die dicken Elkos C803 und C804. Nach meinen Erfahrungen sind die gelben "Frako-Elkos"nach 40 Jahren oft defekt und bilden einen niederohmigen Schluss, wenn Spannung anliegt (mit dem Ohmmeter nicht feststellbar!). Das erklärt auch, warum auch die 400mA- Sicherung stirbt.

Ein gutes neues Jahr wünscht

Lutz

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#13 Beitrag von Norwegen » 31.12.2013, 14:53

Hallo gecko10,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Das Naheliegende ist oft doch sooo fern. Oder anders gesagt, das wichtige oder Kleingedruckte sollte man doch erst einmal lesen.

Hallo braunfreund,
danke für Deinen HInweis. Habe die beiden Elkos bereits ersetzt. Jetzt beide belastbar mit 63V. Auch alle anderen polaren Elkos habe ich ausgetauscht. Das isr schon Pflicht bei meinen Reparaturen.

Guten Rutsch.
Dann im nächsten Jahr weiter.
Beste Grüsse aus Norwegen

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#14 Beitrag von Norwegen » 21.01.2014, 18:38

Liebe Helfer und Freunde,
Nun kommt vorerst letzter Akt der Reparatur.
Habe wie im Thread beschrieben verfahren und einen 12 Ohm/5W Widerstand vor dem Si-Gleichrichter eingebaut. Habe einen Vitrohm Hochleistungs Wickeldrahtwiderstand verwendet. Dann wurde die Versorgung für die Skalenbeleuchtung direkt an den Stecker am Trafo angebracht. Der R802 wurde ebenfalls durch einen Hochleistungswiderstand 270Ohm/5W ausgetauscht. Dann der Test mit der Feinsicherung Si 801 mit vorgeschriebenen 315mA T. Sie hält und rührt sich nicht mehr auch nach mehrmaligem Ein- und Ausschalten. Die Spannungen sind nun wie folgt: Versorgung vor R802 = 57V (55V nach Schaltplan). Nach R482 = 53V (49V). Nach R481 = 50V (42V). Versorgung nach R802 = 37V. Messpunkt 14 = 24,6V und nach R809 = 15,5V. Hier musste mittels regelbarem Widerstand R807 ein Kompromiss eingegangen werden. Die Spannung an Messpunkt 14 sackte auf 22V ab als nach R809 eine Spannung von genau 15V eingestellt war. Die 22V erschienen mir zu wenig.
Was mir weiterhin nicht so recht gefällt ist die Aufwärmung von R802. Der ist weiterhin ein kleines Wärmekraftwerk und strahlt seine Hitze an die beiden Elkos C803 und C804 ab.
Ansonsten ist zu berichten, dass alle grossen Frako Elkos im Gerät ausgewechselt worden sind.

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#15 Beitrag von henry2 » 22.01.2014, 15:08

Hallo Frank,

Deine Messungen geben in der Tat einige Rätsel auf, auch wenn man berücksichtigt, dass die Spannungswerte um ±15% gegenüber den angegebenen abweichen dürfen. Hast Du sie in der Betriebsart "UKW" ohne Signal durchgeführt?

Die von Dir gemessenen Spannungen ließen darauf schließen, dass sowohl die von der Versorgungsspannung mit 55V (Vorverstärkersektion) als auch die mit 24V versorgten Komponenten (Stereodekoder mit Mutingschaltung) und/oder in der Folge auch die 15V-Versorgung der HF-/ZF-Verstärker zu wenig Strom konsumieren.

Mit R807 lassen sich die 24V am Messpunkt [14] einstellen. Die Spannung von 15V an C805 bzw. nach R809 wird davon nur geringfügig beeinflusst, da sie von der Zenerdiode ZD15 bestimmt und auch bei Spannungsschwankungen weitgehend eingehalten wird.

Wenn Du also an C803 eine Spannung von 57V misst, sollte nach R802 eine Spannung von ca. 30V anliegen. Wenn Du hier aber 37V misst, fließen durch diesen Widerstand nicht die angegebenen 95mA, sondern nur 74mA. An R802 werden dann anstatt 2,44W (dies wäre der Normalfall, weshalb er hier auch gerne "Bratwiderstand" genannt wird) nur 1,48W verbraten. Es "fehlt" daher ein Stromverbrauch von 21mA, was einer Abweichung mehr als 22% entspricht. Zu viel.

Du schreibst, dass Du vor R482 eine Spannung von 57V gemessen hast und nach R482 eine solche von 53V. Das entspräche einem Strom von 33mA, der durch R482 fließt. Nach R481 misst Du eine Spannung von 50V, woraus sich ein Strom durch diesen Widerstand von 25mA errechnet. Da der Strom durch R481 und R482 gleich sein muss, (beide der in Serie geschalteten Widerstände weisen außerdem den selben Wert auf), steckt hier irgendwo der Wurm drin. Der Strom durch die beiden Widerstände kann also nicht verschieden hoch sein. Der eigentliche Sollstrom errechnet sich gemäß den Angaben im Schaltplan mit 54mA mehr als doppelt so hoch. Es drängen sich hierzu drei Überlegungen auf:

- Entweder sind Deine Messungen fehlerhaft oder
- Die beiden Widerstände sind (jeder unterschiedlich) niederohmiger geworden, was aber sehr unwahrscheinlich ist, da Widerstände "im Alter" eher hochohmiger als niederohmiger werden, sollten sie sich überhaupt verändern
oder (die unterschiedlichen Spannungswerte an R481 und R482 mal außer Acht gelassen)
- Es wird nur ein Kanal mit Spannung versorgt (das würde man aber hören :wink: )

Um hier weiter zu kommen, solltest Du alle Spannungswerte in sämtlichen Vorverstärkerstufen auf beiden Kanälen messen (am besten von hinten nach vorn) und mit den Werten im Schaltplan vergleichen. Du wirst dabei sicherlich irgendwo auf einen Fehler stoßen, wenn Du dabei auch die aus den gemessenen Spannungen resultierenden Ströme ermittelst und mit den ebenfalls errechneten Sollwerten vergleichst.

Es bleibt noch der zu niedrige Strom, der durch R802 fließt (wenn Du richtig gemessen hast). Dieser Widerstand dürfte dann an und für sich deutlich weniger heiß werden als er eigentlich sollte, da er nun fast um 1 Watt, d.h. um ca. 40% durch eine momentan noch nicht gefundene Ursache entlastet wurde (was allerdings nicht in Ordnung ist).

Möchte man der Ursache nachgehen, so bleibt dem armen Ursachenforscher wieder einmal nichts anderes übrig als Spannungen zu messen und ggf. daraus auch Ströme zu ermitteln. Und zwar im gesamten Empfänger-/Dekoderteil/Mutingschaltung und das auch mit der gleichen Vorgehensweise wie beim Vorverstärker. Irgendwo muss doch dieser um 21mA zu geringe Stromverbrauch begründet liegen.

Eine Menge Arbeit, aber einen anderen Rat kann ich Dir im Moment auch nicht geben. Überprüfe doch zunächst noch einmal Deine ursprünglichen Messungen.

Übrigens hätte die unvermeidliche Erwärmung der beiden Elkos C803 und C804 durch R802 einen weniger lebenszeitverkürzenden (puh, welch ein Wort...) Einfluss auf sie, wenn Du hierfür 105°C-Typen einsetzen würdest.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Heinrich

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#16 Beitrag von Norwegen » 23.01.2014, 16:25

Hallo Heinrich,

vielen Dank für Deine Betrachtungen. kannst Du mir mal Entwicklungshilfe bei dem Ausdruck Betriebsart "UKW" ohne Signal leisten. Dieser Terminus ist auch im Servicemanual von Braun vorhanden. Mich plagt nämlich auch ein viel zu schwacher UKW Empfang. Und da soll man "UKW" ohne Signal messen. Wie ist das möglich, ohne die UKW-Taste gedrückt zu haben.

Ansonsten verwundert mich Deine Aussage, das mit R807 nur die Spannung am Messpunkt 14 abgeglichen wird. Wenn Du noch einmal in meine Beschreibung gehst, dann liest Du, dass sowohl die Spannung an Messpunkt 14 als auch nach R809 beeinflusst werden. Ich konnte nicht die geforderten 24V an Messpunkt 14 einstellen, da dann die Spannung nach R809 in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Zenerdiode ZD15 habe ich ersetzt. Die ist neu und sollte also seinen Dienst tun.

Der Vor- und Hauptverstärker arbeiten auf beiden Kanälen und mit gleicher Laufstärke.
Habe dort die 18mV über die Widerstände bei beiden Kanälen mit den jeweiligen Potis eingestellt.

Werde mich am Wochenende noch mal gründlich mit Deinen Ausführungen befassen.

Bis dann.
Grüsse
Frank

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#17 Beitrag von henry2 » 23.01.2014, 18:44

Hallo Frank,

Betriebsart "UKW" ohne Signal bedeutet, dass die UKW-Taste gedrückt ist, jedoch kein Empfang stattfindet. Das bedingt auch, dass Du Deine Spannungsmessungen natürlich ohne eingesteckte (Wurf-)Antenne durchführen musst. Da dann meistens dennoch ein schwacher Empfang möglich ist, musst Du die Senderwahl zwischen zwei Sendern einstellen, sodass nur noch Rauschen im Lautsprecher zu vernehmen ist.

Was die 15V-Versorgungsspannung an C805 angeht: Wenn die Spannung an C805 merklich von der Einstellung der 24V-Versorgungsspannung abhängig ist, kann das eigentlich nur bedeuten, dass R809 einen deutlich höheren Widerstand angenommen hat. Miss den mal aus, ob er wirklich noch seinen Sollwert von 150Ω hat. Wenn der nämlich hochohmig geworden ist, kann die Zenerdiode nicht mehr im vorgesehenen Arbeitspunkt auf ihrer geradlinigen Kennlinie arbeiten, sondern irgendwo im instabilen, stark spannungsabhängigen Zenerknick.

Im Ergebnis könnte das auch den viel zu schwachen UKW-Empfang erklären, der Dich plagt.

Probier's mal mit R809.

Gruß Heinrich

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#18 Beitrag von Norwegen » 25.01.2014, 00:25

Hallo Heinrich,
danke für deine Antwort. Zunächst zum Problem der Messwerte.
Da war doch irgendwo der Wurm drin. Hatte zwischenzeitlich auch eine leise und verzerrte Wiedergabe diagnostiziert. Das war vor dem Wechseln der grossen Elkos in der Endstufe. Jetzt arbeiten Endstufe und Vorverstärken ausgezeichnet. Habe jetzt mehrere Male entsprechend Deiner Anweisung gemessen. Ergebnisse wie folgt: Trafo 46,2VAC, nach neuem Vorwiderstand 12ohm 43,8VAC, C803 54,8VDC, nach R802 26,5 - 27,1V, nach R482 49,5V (49V), C440 44,4V (42V), Messpunkt 14 24,1V mit Poti eingestellt, R809 14,7V, weiterhin variiert die Spannung beim justieren von R807 (Poti). Du hast recht, der R809 ist mit 130ohm ein wenig schwach auf der Brust (trotz Erneuerung im Zuge aller Umbauarbeiten). Alle Spannungswerte im Vorverstärkerteil sind schwach erhöht (<10%) im Vergleich zum Soll.
Jetzt zum UKW Problem. Habe entsprechend Deiner Beschreibung UKW ohne Sender eingestellt und dann die FM-Leiterplatte gemessen. Da liegen über R104 1,67V an, die nicht auf geforderte 1,0V getrimmt werden können. Poti R131 funktioniert nicht. An Diode 103 sollen 0V gemessen werden. Hier messe ich 350mV, die sich nicht regeln lassen. Poti R126 scheint ebenfalls defekt zu sein. Habe keinen Ersatz vorrätig. Da gehen wieder mindestens 2 Wochen ins Land, bevor ich Nachschub bekomme.
Übrigens max. Feldstärke bei UKW Empfang 1. Mit gleicher Aussenantenne erreicht ein Regie 540 Feldstärke 4.

Grüsse Frank

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#19 Beitrag von henry2 » 26.01.2014, 15:00

Hallo Frank,

prima, dass sich inzwischen ein Großteil der Spannungsprobleme in Deinem CEV510 erledigt hat. Die nun von Dir gemessenen Spannungen an C803, nach R802, nach R482, an C440, an Messpunkt [14] und nach R809 sind vollkommen in Ordnung und liegen allesamt innerhalb der zulässigen Toleranzen. Ich denke, um dieses Thema müssen wir uns nun nicht mehr kümmern, da ja auch im Bereich der NF-Vor- und Endstufen - wie Du schreibst - alles einwandfrei funktioniert.

Allerdings scheint in Deinem UKW-Tunerteil ein Defekt vorzuliegen. Misst Du am Kontakt 6 am Stecker St306 und an C126 auf der Platine am UKW-Baustein jeweils 15V? Natürlich sollten sich die Sollspannungen am Messpunkt [4] mit R131, an D103 mit R126 und am Messpunkt [1] mit R121 einstellen lassen. Wenn sie überhaupt nicht mehr reagieren, so könnten eventuell, wie Norbert im 3. Beitrag des Nachbarthreads schon schrieb, u.U. die Schleifer an den Potis wegoxidiert sein.

Würdest Du das vorab mal untersuchen und auch die Spannungen über R107, R114 und am Messpunkt [1] messen?

Viele Grüße

Heinrich

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#20 Beitrag von Norwegen » 01.02.2014, 16:06

Hallo Heinrich,
Ja, der UKW tuner hat seine Tücken. Habe entsprechend Schaltplan alle Punkte mit Spannungsangaben kontrolliert. An st306 pos. 6 liegen 14,7V (15V laut Schaltplan) an. Diese Spannung wird auf 14,46V reduziert nach Dr101. Die liegt dann an C126 und weiter an. Poti R131 ist weiterhin defekt, auch nach mehrmaligem Bewegen des Schleifers. Über R104 liegen daher unbeweglich 1,67V an. Über D103 liegen jetzt die erforderlichen 0V an. Das erreichte ich mit dem "Polieren" (mehrere Male hin und zurück) des Schleifers auf dem Poti R126. Über D102 messe ich 8,7V. Hierzu gibt der Serviceplan Rätsel auf. ûber R107 liegen 0,29V entsprechend geforderten 0,3V. Über R114 messe ich 0,45V, also nur die Hälfte vom 0,8V Sollwert.
Jetzt weitere Messangaben: St306 pos.3 hat 4,5V (4,8V), St306 pos.1 hat 1,6V (4V hier bin ich mir aber nicht sicher), C302 hat 11,6V (12,5V), C303 hat 12,2V (12,5V), C311 hat 4,3V (4,8V), C315 hat 11,1V (12V), C323 hat 12,3V (12,5V), C325 hat 11,1V (12V), R324 hat 12,3-14,8V (12,3-15V).
Bis jetzt lässt sich also konstatieren, dass Poti R131 defekt ist (bereits bestellt) und das R114 nicht den Sollwert aufweist. Und was mit dem Messwert über D102?

Grüsse
Frank

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#21 Beitrag von henry2 » 01.02.2014, 18:29

Hallo Frank,

die von Dir gemessenen Werte stimmen zum großen Teil (± 15%) mit den Vorgaben überein. Lediglich einige Werte, die Du auch schon benannt hast, müssen näher hinterfragt werden.

Dazu gehört in erster Linie die Spannung an Messpunkt [4]. Du schreibst, sie sei sozusagen "unbeweglich"; ein Verstellen von R131 bringe keinerlei Veränderung. Hast Du mal die Spannung an R130 (am Fußpunkt von R131) gemessen, während Du R131 verstellst? Du solltest dann an diesem Punkt in jedem Fall eine sich entsprechend ändernde Spannung messen. Falls diese Spannung ebenfalls unverändert bleibt, ist tatsächlich R131 defekt. Wenn sich allerdings die Spannung an R130 mit R131 verändern lässt, die Spannung an Messpunkt [4] aber unverändert bleibt, ist nicht R131 der Übeltäter, sondern man muss eher darauf schließen, dass der Defekt bei T101 und/oder T102 zu suchen ist. Wie hoch ist denn in diesem Fall die Spannung an der Source von T102 (d.h. zwischen R102 und R103) gegen Masse gemessen?

Du schreibst weiterhin, dass Du die Spannung über D103 mit R126 auf 0V einstellen kannst. Gleichzeitig misst Du über D102 eine Spannung von 8,7V. An dieser Stelle muss ein Irrtum vorliegen, denn das kann nicht sein, da die beiden Dioden (anti)parallel geschaltet sind und daher an ihnen die selbe Spannung (nämlich 0V bei richtiger Einstellung) anliegen muss.

Kommen wir zur letzten Unstimmigkeit, der Spannung über R114. Hierzu würde ich zunächst abwarten, bis der Fehler mit R131 bzw. T101/T102 behoben ist und erst dann hieran mit weiteren Diagnosemaßnahmen fortfahren.

Für heute schöne Grüße

Heinrich

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#22 Beitrag von Norwegen » 02.02.2014, 15:58

Hallo Heinrich,
Elektronik hat so seine Tücken. Habe wie vorgeschlagen verfahren. R130 am Fusspunkt von R131 gegen Masse gemessen bewegt sich zwischen den Endpunkten 300mV und 4,3V. Das Poti ist somit wohl doch nicht der Übertäter. Dann habe ich die Spannung gegen Masse zwischen R102 und R103, das will sagen am Gate 2 gemessen. Die variiert entsprechend zwischen den Endpunkten 1,1V und 5,1V.
Wenn also nach Deiner Analyse nun etweder der T101 oder T102 defekt sind, dann muss ich ja den FM Tuner demontieren und öffnen, denn auf der Leiterplatte ist ja nur der T106 zugänglich. Alle sind ja BF256B Typen. Die hatte ich vorsorglich bestellt.
Der Fehker an den Dioden hat sich erledigt. Jetzt liegt an beiden OV an. Meine vorhergehende Messung verstehe ich nicht. Allerdings ist zu bemerken, dass die Einstellung auf OV mit Poti 126 äusserst schwierig ist. Da muss jemand mit Fingerspitzengefühl ran.
Betreffs der Serviceunterlagen von CE1000/2. Meinst du da TG1000/2? Die gibt es bei fhein im Netz.
Beste Grüsse
Frank

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#23 Beitrag von henry2 » 03.02.2014, 13:52

Hallo Frank,

Deine Spannungsmessungen zwischen R102 und R103, am Gate von T102 gemessen, lassen tatsächlich auf einen defekten T102 schließen. (Was den von mir fälschlich genannten Sourceanschluss an T102 angeht, habe ich mich mit getrübtem Blick auf R130/R131 an T101 völlig verschrieben.) Die Spannung zwischen R102 und R103 sollte sich beim Verstellen von R131 nicht ändern, da ja bei intaktem T102 kein Strom über dessen Gate fließen dürfte.

Du schreibst, dass Du Dir schon BF256 besorgt hättest; bitte vergewissere Dich auch, dass dies "B"-Typen sind, denn BF256 "A", "B" und "C" unterscheiden sich deutlich in ihren Kennlinien.

Ein Transistorwechsel in den Kammern des UKW-Bausteins ist eine recht knifflige Angelegenheit, mit entsprechender Vorsicht aber durchaus machbar. Die Transistoren sind dort nämlich sehr tief im Inneren angeordnet. Eine dünne, lange Lötspitze und eine ebensolche Pinzette sind hierbei unabdingbar. Bevor ich aber ans Werk ginge, würde ich noch einige Nahaufnahmen machen und beim Wiedereinsetzen der Transistoren auf bestmögliche Identität mit dem Ursprungszustand (Lage, Abstände) achten, damit die originären Kapazitäten aller Bauteile und Anschlüsse untereinander und zum Gehäuse hin möglichst exakt erhalten bleiben. Ich gehe bei diesen Hinweisen einfach mal davon aus, dass Dir kein UKW-Messsender zur Verfügung steht, mit dem Du ggf. einen Nachabgleich durchführen könntest.

Falls Dir das alles zu heikel sein sollte, so würde ich Dir eher dazu raten, Dir z.B. in der Bucht ein Schlachtgerät eines Regie 510 oder 520 zu ersteigern. Ein solches ist in funktionierendem, aber optisch schlechtem Zustand für kleines Geld (ca. 20...50 €) immer wieder mal erhältlich und der Aus- und Wiedereinbau des kompletten UKW-Bausteins ist kein Hexenwerk.

Weiterhin viel Erfolg bei der Instandsetzung und

viele Grüße

Heinrich

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#24 Beitrag von henry2 » 04.02.2014, 13:35

Hi Frank,

sorry, Deine Frage bezüglich meiner Suche nach den Serviceunterlagen für den CE1000/2 hatte ich total übersehen. Nein, das TG1000/2 meine ich nicht, sondern tatsächlich den Tuner CE1000/2. Falls Du nähere Informationen darüber suchst, so findest Du sie hier.

Die Serviceunterlagen für den CE1000 wurden mir schon mehrfach angeboten, aber die habe ich selbst; sie beinhalten natürlich nicht die Besonderheiten und Unterschiede zum Nachfolgemodell CE1000/2, von dem nur noch 300 Stück hergestellt wurden. Den passenden Schaltplan besitze ich ebenfalls, aber eben nicht die vollständigen Serviceunterlagen. Die suche ich nun schon seit langer Zeit erfolglos, aber die Hoffnung gebe ich nicht auf.

Viele Grüße

Heinrich

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#25 Beitrag von henry2 » 05.02.2014, 13:00

Hallo Frank,

ich habe Dir noch ein paar Fotos vom Inneren des UKW-Bausteins hinzugefügt, damit Du einen ersten Eindruck bekommst, falls Du ihn bisher noch nicht geöffnet hattest.

Hier der Gesamtüberblick:

Bild

Die ersten beiden Kammern mit der Eingangsstufe in Kaskodeschaltung mit T101 und T102 (vor dem Einsetzen eines neuen T102 die Ferritperle am Drainanschluss nicht vergessen):

Bild

Die 3. und 4. Kammer mit der HF-Verstärkerstufe mit T103 in der 3. Kammer und dem Oszillator (T104) und der multiplikativen Mischstufe mit T105:

Bild

Ein hervorragendes Teil. Später, d.h. nach dem Regie 510/520 und dem CE1020 (dort ohne die eigentlich unnötige AFC-Mimik), in denen dieser UKW-Baustein verwendet wurde, ging's diesbezüglich aus Kostengründen leider nur noch bergab. Außerdem wollten die Leute natürlich auch Sender speichern können (was ihnen von allen Herstellern eingeredet wurde).

Gruß Heinrich

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#26 Beitrag von gecko10 » 06.02.2014, 11:32

Hallo,so ein Teil habe ich in meiner Grabbelkiste gefunden,allerdings ohne anhängende Platine.Könnte ich gegen Portokostenerstattung verschicken.
Gruss Gerhard

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#27 Beitrag von Norwegen » 06.02.2014, 21:47

Hallo Heinrich, hallo Gerhard,
habt herzlichen Dank für Eure Hilfe/Angebot.
Ich habe mittlerweile den FM Tuner ausgebaut und "aufgebrochen". Das Innere liegt noch unberührt da. Ich warte immer noch auf die Transistoren. B-Typ ist bestellt.
Danke für den Hinweis auf den Ferritstein am T102. Ich hatte mich schon über das Teilchen gewundert. Werde es also sorgfältig wieder an seinen Platz setzen. Was mich wundert ist, dass die Transistoren zum Gehäuse hin orientiert sind. Die wären doch viel leichter erreichbar, wenn sie umgekehrt eingebaut worden wären. Will mal sehen, wie ich das mache. Bericht folgt nach Versuch.
Gerhard, ich nehme gerne Dein grosszügiges Angebot an. Bin mir nämlich nicht sicher ob ich mit meiner Reparatur Erfolg habe. Ist halt sehr eng in dem FM Kasten und habe natürlich keine Mannequin Finger. Wie wollen wir da verfahren? Adresse von mir und Konto von Dir?
Übrigens ist durch den Ausbau ja auch der Seilzug für die UKW Anzeige betroffen. Werde das nach Vorschrift schon wieder hinbekommen.
Beste Grüsse
Frank

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#28 Beitrag von Norwegen » 09.02.2014, 23:09

Hallo alle Interessierten,
hier nun der Reparatur des FM Tuners 1. Akt.
Habe erst einmal den T102 durch einen BF256B ersetzt. Im Gate 2 ist ja relativ gut Platz. Der Ausbau ging problemlos, der Einbau war ein wenig knifflig aber ging gut. Der Transistor wurde in identische Position geløtet, mit dem Ferritring wie gehabt (Wieso ist da eigentlich ein Ferritring?). Danach der Funktionstest mit dem Resultat wie folgt: Die Spannung uber R104 konnte mit dem 470 Ohm Poti R131 zwischen 4,5V und 2,5V variiert werden. Die geforderten 1,1V waren nicht machbar. Habe also den R131 ausgewechselt und gleichzeitig noch den T101 ersetzt. Das war eine Würgerei. Der T101 ist ganz unten im Gate 1 eingeklemmt. Fast nicht zugänglich. Aber Geduld und eine spitze Zange führten zum Resultat. Habe den neuen T101 dann oben eingelötet. Das ging viel besser. Bitte aufpassen, die Arme für Source und Anschluss an R131 kreuzen sich. Danach die erneute Prüfung mit dem Resultat wie folgt: die Spannung über R104 lässt sich jetzt auf 1,1V einstellen. Nun liegen an ST306 Pos.1 3,3mV (vorher 1,6V an Masse gemessen). Aber ist das richtig?
Weitere Messungen an der Leiterplatte ergeben über R107 0,280V (gefordert 0,3V); über R114 messe ich weiterhin 0,45V. Hier sollen aber 0,8V anliegen. Es liegen an R114 14,7V an entsprechend dem Sollwert von 15V. Da muss ich wohl Messpunkt 1 und 2 konsultieren. Bei Messpunkt 1 steht in der Anleitung: "Drehkondensator eingedreht (FM Zeiger am linken Anschlag)". Von welchem Drehkondensator ist die Rede, und bei "ohne Signal ist der FM Zeiger doch sowieso am linken Anschlag.

Ansonsten ist zu bemerken, dass die Feldstärke weiterhin nur zwischen 1,5 und 2 anzeigt. Ein Begie 540 gibt da schon Feldstärken 4 bis 4,5. Allerdings bekomme ich nach der Reparatur mehr Sender rein.

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#29 Beitrag von henry2 » 10.02.2014, 11:16

Hallo Frank,

Glückwunsch zum Teilerfolg und zu Deinem Mut, ohne den Komplettaustausch des UKW-Bausteins die Reparatur selbst anzugehen. Deiner Beschreibung zufolge waren nun tatsächlich beide FETs (T101 und T102) defekt. Die Empfangsempfindlichkeit hat sich ja nun schon mal verbessert, wenn sie auch derzeit noch nicht zufriedenstellend ist.

Da Du T101 jetzt von oben eingelötet hast, ist vermutlich wegen der dadurch geänderten Kapazitätsverhältnisse der 1. abstimmbare Schwingkreis, bestehend aus C101, C102, C103 und L101 verstimmt und sollte nachgeglichen werden. Das ist jedoch ohne Messsender mit richtigem Resultat kaum möglich. Die Ferritperle in der Drainleitung von T102 bewirkt eine Erhöhung deren Induktivität, wodurch eine eventuelle Schwingneigung dieser HF-Verstärkerstufe unterbunden wird.

Zur Messung der einzustellenden HF-Oszillatorspannung von 400 mV am Messpunkt [1] benötigst Du ein HF-Voltmeter, welches bei mindestens 100MHz noch genau misst. Wenn Dir ein solches nicht zur Verfügung steht, R121 bitte nicht verstellen. Mit dem Drehkondensator ist der 4-fach-Drehko (C102, C106, C110, C117) gemeint. Das ist das Teil, dessen Achse durch alle 4 Kammern geht, und dessen je 3 halbrunde Rotorblätter beim Drehen der Achse, d.h. der Sendereinstellung, in die dort jeweils angeordneten 2 Statorblätter mehr oder weniger tief eintauchen. Eingedreht bedeutet, dass der Drehko während dieses Einstellvorgangs am R121 auf maximale Kapazität gestellt wird, was gleichbedeutend mit dem linken Skalenzeigeranschlag ist.

An Messpunkt [2] wird das gewobbelte ZF-Signal (10,7MHz) zum Abgleich des ZF-Verstärkers eingespeist. Also vermutlich auch so eine Baustelle, die Du vermutlich mangels Equipment nicht zu bedienen vermagst... oder vielleicht doch :oops: ?

Etwas Sorgen macht mir die Spannung über R114, die Du mit 0,45V nur knapp über der Hälfte der Sollspannung misst. Da stimmt noch 'was nicht. Rein rechnerisch müssen bei der gemessenen Betriebsspannung von 14,7V über R112 ca. 0,9V und über R111 ca. 13,8V abfallen. Wenn Du das durch Messung bestätigen kannst, hat vermutlich auch T105 einen Knacks weg.

Wenn Du an R111 deutlich weniger als 13,8V misst, so deutet das entweder auf einen Gatestrom bei T105 hin (was ebenfalls auf dessen Ableben hindeutet) oder es könnte auch sein, dass R112 hochohmiger geworden ist (was bedeutend einfacher reparabel wäre). Du kannst das feststellen, indem Du den Anschluss am Durchführungspunkt zum R110 ablötest und dann nochmal die Spannung über R111 misst. Wenn sie dann ca. 13,8V beträgt, ist T105 hin. Armer Frank, wenn Du den auch noch auswechseln müsstest.

Ich bin gespannt auf Deine kommenden Reparaturerfolge.

Viele Grüße und weiterhin großes Durchhaltevermögen wünscht Dir

Heinrich

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#30 Beitrag von Norwegen » 10.02.2014, 22:59

Hallo Heinrich,
wer sagt denn, dass einem auf dieser Welt etwas erspart bleibt.
Habe Deinen Rat befolgt und gemessen. Über R111 messe ich 13,8V. Über R112 entsprechend die vorausgesagten 0,9V. Die liegen auch am Gate 2 Mischer an. An R113 liegen 0,1mV an. Habe dann die Verbindung an R110 gelöst und noch einmal R111 und R112 gemessen. Wie vorher liegen hier entsprechend 13,8V und 0,9V an. Wenn ich Dich recht verstehe, dann ist damit auch der T105 hin. Welch eine Herausforderung.
Du sprichst die beiden Messpunkte 1 und 2 an. Hier benötige ich ein HF-Voltmeter und einen Hochfrequenzgeber. Ein normaler Sterblicher hat soetwas nun wahrlich nicht im Schrank stehen. Meine Generatoren enden alle bei 2MHz. Und mein analoges Millivoltmeter ist auch kein Hochfrequenzmessgerät. Damit sind mir hier wohl erst einmal die Hände gebunden. Oder?
Gerhard schickt mir einen FM Tuner ohne Leiterplatte aus seiner Grabbelkiste. Aber mein Ehrgeiz lässt mir bei dem T105 keine Ruhe. Wir werden sehen, was der 2. Akt bringt. Muss erst einmal Teile sondieren und ev. bestellen.
Grüsse
Frank

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