Prasseln bei UKW-Empfang regie 510 / 520

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Norbert
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Prasseln bei UKW-Empfang regie 510 / 520

#1 Beitrag von Norbert » 17.01.2009, 19:26

<div align="center"><b>Reparaturtipp:</b></div>
Zu den bekannten Fehlern der Steuergeräte regie 510 / 520 zählt ein Prasseln, das aber explizit bei UKW-Empfang auftritt. Die Ursache liegt an einem oder mehreren Widerständen der Firma "Vitrohm" auf der Leiterplatte des FM-Bausteins, diese Typen sind bekannt für Ausfälle und Störungen. Am besten tauscht man im Fehlerfall sämtliche Widerstände aus, ein Neuabgleich des FM-Bausteins ist danach nicht erforderlich, der Ausbau aus dem Gerät auch nicht unbedingt. Es erleichtert nur die Lötarbeiten. Das Bild unten zeigt den Baustein mit Vitrohm-Widerständen, sie haben eine typische Form:

Bild
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#2 Beitrag von v/d/b » 17.01.2009, 21:14

Diese Widerstände tauchen auch in diversen anderen Braun Geräten auf und verursachen dort Probleme.
Ich ersetze sie üblicherweise durch 1% Metallfilmwiderstände von Vishay Beyschlag mit 1W Belastbarkeit.
Die Widerstände passen von der Größe sehr gut, die Farbe ist allerdings Geschmackssache :lol:
Gibt's z.B. bei Conrad.
Hier mal ein Bild aus einem CSV13.
Bild

Viele Grüße
Thomas

Dirk63
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#3 Beitrag von Dirk63 » 12.04.2011, 00:00

Hallo Norbert, hallo Thomas,

seit kurzem habe ich dieses Problem an meinem Regie 520 auch. Ich dachte zuerst, es wären die klassischen Transistoren und habe den "Semih"-Test gemacht - allerdings ohne erfolgreiche Eingrenzung der Fehlerquelle. Danach habe ich eher zufällig festgestellt, dass das Knistern/Prasseln nur auf der Quelle UKW auftritt.

Also bin ich hier wohl richtig bei der Beschreibung für die Fehlerbehebung.

Meine Frage in diesem Zusammenhang:
Hat sich eventuell von Euch schon jemand die Mühe für eine "Einkaufsliste" der Widerstände gemacht, die hier als Liste eingestellt werden könnte? Zugegeben, das klingt oberfaul - und ist es wahrscheinlich auch, aber, wenn von Euch schon mal jemand die entsprechenden Bauteile aus dem Schaltplan ausgelesen hat, wäre es schon eine Erleichterung für alle Nachfolger (in diesem Fall zuerst wohl für mich, weil ich mich schon da sitzen sehe und die Kodierung der Farbringe bezüglich der verwendeten Werte und Toleranzen einzeln raussuchen).

Was sind die "am besten" geeigneten Ersatz-Widerstände? Thomas schreibt, er verwendet 1%-Metallfilmwiderstände mit 1 Watt, was sind hier die Vorteile/Nachteile?. Spielt der Hersteller dabei eine relevante Rolle bzw. ist Vishay Beyschlag der einzige oder beste Anbieter? Gibt es andere Erfahrungen dazu? Ich weiß, das sind Widerstände und damit wohl so ziemlich die banalsten Bauteile der Elektrotechnik und Elektronik, trotzdem gibt es ja Unterschiede - und genau die kann ich nicht beurteilen.

Was mich erstaunt, ist die Aussage von Norbert, dass kein UKW-Abgleich nach Austausch erforderlich ist. Ich ziehe das nicht in Zweifel, weil mir dazu die Kenntnisse fehlen, aber gibt es evtl. dafür ein plausible Kurzerklärung?

Herzliche Grüße

Dirk

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#4 Beitrag von v/d/b » 12.04.2011, 07:17

Hallo Dirk,
das Bild stammt aus meinem CSV 13. In so fern habe ich leider keine Liste für den Regie 520.

Es gibt durchaus Leute, die die Wahl der Widerstände zur Glaubensfrage machen. So wird Kohleschichtwiderständen ein "wärmerer" Klang nachgesagt, als Metatallfilmwiderständen.

Ich habe zu den genannten Widerständen aus folgenden Gründen gegriffen:
1. Enge Toleranz der Werte. Was aber nicht unbedingt erforderlich ist. Im Original sind glaube ich 5% Widerstände verbaut.
2. Die Größe der 1W Widerstände entspricht in etwa der, der im CSV 13 verbauten Originale. Heutige Typen mit gleicher Belastbarkeit wie die Originalwiderstände sind meist kleiner. Das sieht einfach nicht schön aus.
3. Der genannte Typ ist gut verfügbar.

Viele Grüße
Thomas

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#5 Beitrag von derlange » 12.04.2011, 09:25

Hallo Dirk,

die Tatsache, daß der Fehler bei Deinem Gerät nur bei UKW-Betrieb auftritt heißt nicht, daß es nicht doch die Transistoren sind. Schaue einmal ins Schaltbild, dann wirst Du sehen, daß z. B. der Stereodecoder bzw. dessen Transistoren als Fehlerquelle in Betracht kommt.

Mein Rat: Nicht einfach irgendwelche Teile tauschen, sondern messen. Es wäre schade, ein so schönes Gerät zu verbasteln. Wenn Du das Gerät schon offen hast, würde ich noch einen Blick auf den Gleich-riecht-er auf der unteren Platine werfen, die Kameraden haben meist auch ihr Haltbarkeitsdatum erreicht (meist zu erkennen am geplatzten Gehäuse). Hierfür gibt es kompakten pinkompatiblen Ersatz in Silizium, allerdings muß dann eine etwas größere Sicherung eingebaut werden, weil sonst der höhere Einschaltstrom (geringerer Innenwiderstand des Gleichrichters) die Sicherung durchbrennen läßt.

Grüße
DerLange

P. S.: Was ist ein "Semih"-Test?

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#6 Beitrag von Dirk63 » 12.04.2011, 12:37

Hallo Langer,

Semih Tutenek hat auf seiner Seite "makarateyp.com" eine hervorragende Reparaturanleitung für den Austausch der Transistoren in der Vorverstärkerstufe eingestellt - wurde hier im Forum an anderer Stelle auch schon erwähnt. Darin erklärt er, wie man einzelne kaputte Transistoren durch verschiedene Schalterkombinationen identifizieren kann. Das habe ich alles geprüft, und daran liegt es nicht.

Wie soll ich denn messtechnisch am besten vorgehen, um zu identifizieren, ob es an den Widerständen oder am Stereodecoder liegt?

Beim Gleichrichter kann ich doch auch warten, bis er sich - riechend - meldet (der schaltet ja dann einfach den Strom ab), oder zerstört er bei seinem Untergang noch andere Bauelemente?

Welchen Wert sollte die neue Sicherung dann haben?

Grüße
Dirk

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#7 Beitrag von derlange » 12.04.2011, 13:41

Hallo Dirk,

die Seite ist mir bekannt, nur den Namen des Betreibers kannte ich nicht; danke.

Meßtechnisch wirst Du wohl um einen Prüfsender und ein OSzilloskop nicht herumkommen, obwohl man natürlich versuchen kann zu tricksen. Tritt der Fehler auf beiden Kanälen auf? Tritt er auch auf, wenn Du den Stecker vom UKW-Baustein abziehst? Läuft das Gerät auf mono einwandfrei?

Falls Du den Gleichrichter tauscht, reicht eine Sicherung mit dem nächstgrößeren Wert, der handelsüblich ist.


Grüße
DerLange

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#8 Beitrag von Dirk63 » 12.04.2011, 14:29

Hallo Langer,

der Fehler tritt nur auf dem linken Kanal auf.

Prüfsender und Oszilloskop habe ich - natürlich - nicht.

Die beiden letzten Punkte Stecker abziehen und mono muss ich vertagen. Ist der blaue Stecker gemeint, der rechts auf der oberen Platine sitzt, direkt neben dem Drehkondensator?

Ich dachte übrigens zuerst, der UKW-Schalter wäre der Schuldige, da es beim Draufdrücken immer stark geknackst hat. Das ist allerdings besser geworden, nachdem ich ihn mit Kontaktreiniger und anschließender Spülung behandelt habe.

Danach ist mir aufgefallen, dass der Monitor-Knopf beim Drücken einen starken Schaltknacks macht, allerdings nur auf dem rechten Kanal. Es klingt so ähnlich, wie der Knacks beim Einschalten des Geräts. Was kann hierfür die Ursache sein?

Es scheint, dass da mittlerweile einige kleinere Fehler zusammenkommen, die sich evtl. auch noch gegenseitig beeinflussen.

Grüße
Dirk

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#9 Beitrag von derlange » 12.04.2011, 15:36

Dirk63 hat geschrieben:der Fehler tritt nur auf dem linken Kanal auf.
Hallo Dirk,

wenn der Fehler nur in einem Kanal auftritt, dann muß die Fehlerquelle logischerweise hinter dem Stereodecoder-IC zu suchen sein, denn bis dahin wird das Multiplexsignal als Ganzes verarbeitet und der Fehler wäre damit nicht an einen Kanal gebunden.
Dirk63 hat geschrieben:mit Kontaktreiniger und anschließender Spülung
Ich hoffe, es war nicht Kontakt 60 oder eines dieser fiesen Säurebäder, oder Du hast zumindest gründlich mit Spiritus o. ä. gespült.

Wenn der band-Schalter knacckt, aber Hinterbandkontrolle funktioniert, dann würde ich diesen Fehler zunächst einmal vernachlässigen.

Grüße
DerLange

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#10 Beitrag von Norbert » 12.04.2011, 20:36

Hallo Dirk,

ein herzliches Willkommen in unserem Forum :D

Hinter dem Stereo-Decoder befinden sich noch zwei NF-Verstärkerstufen pro Kanal mit den Transistoren T 906, 907, 908, 909. Das sind auch Knisterkandidaten, einer davon hat sich bei mir vor Jahren schon mal bemerkbar gemacht. Ich tippe darauf, daß es auch bei Dir aus dieser Region kommt, zumal eben nur ein Kanal davon betroffen ist.

Übrigens ist Deine obengenannte Idee mit der Einkaufsliste der ganzen Widerstände gut. Bei Gelegenheit werde ich eine zusammenstellen und in den Beitrag einbauen.

Ich habe zum Wechsel ganz herkömmliche Kohleschicht-Widerstände aus dem Elektronik-Shop um die Ecke genommen, nicht mal Markenteile. Wohl arbeiten diese innerhalb der Toleranz, so daß nach dem Austausch keinerlei Abgleich erforderlich war.

Gruß, Norbert
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#11 Beitrag von Dirk63 » 12.04.2011, 22:28

Hallo Langer,

nein, Kontakt 60 heisst das Zeug nicht, sondern Contactaclean (trotzdem kann da ähnliche Chemie drin sein). Auf jeden Fall habe ich mindestens 3mal mit der dazugehörigen Waschlösung gut nachgespült, weil ich schon gelesen habe, dass man da aufpassen muss.

Das mit dem Stereodecoder und dem Fehler nur auf einem Kanal - da hätte ich eigentlich auch drauf kommen können - jetzt, wo Du es schreibst.

Das Knacksen ist übrigens wohl auch temperaturabhängig, da es i.d.R. erst nach etwa einer Stunde Betrieb anfängt.

Grüße
Dirk

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#12 Beitrag von Norbert » 12.04.2011, 22:46

Dirk63 hat geschrieben:Das Knacksen ist übrigens wohl auch temperaturabhängig, da es i.d.R. erst nach etwa einer Stunde Betrieb anfängt.
Hallo Dirk,

sobald das Knistern anfängt, mal die von mir genannten Transistoren (obere Platine, kommst sehr gut ran) mit Kältespray schön einzeln und gezielt einsprühen.

Gruß, Norbert
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#13 Beitrag von Dirk63 » 12.04.2011, 23:01

Hallo Norbert,

vielen Dank für Deine Willkommensgrüße.

Demnach spricht die Beschränkung des Fehlers auf einen Kanal auch gegen die Widerstände des Tuners - so wie DerLange dadurch ja schon den Stereo-Decoder ausgeschlossen hat?

Durch den Einsatz von Kältespray hört das Knistern dann wieder auf, wenn man den richtigen Transistor gefunden hat? Vielleicht sollte man das Gerät auf Wasserkühlung umstellen.

Nach allem was ich bisher über die Regie-Geräte und das Transistorenproblem gelesen und bei den Inspektionen an meinen Geräten gesehen habe, sind ja durchweg alle Transistoren - früher oder später - betroffen, weil derselbe kritische Bautyp mit den flachen Beinchen. Wäre es dann nicht sinnvoll, gleich alle davon auszutauschen, wenn man das Gerät schon mal "ausgezogen" auf dem Tisch hat?

Grüße
Dirk

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#14 Beitrag von Norbert » 12.04.2011, 23:24

Dirk63 hat geschrieben:Demnach spricht die Beschränkung des Fehlers auf einen Kanal auch gegen die Widerstände des Tuners - so wie DerLange dadurch ja schon den Stereo-Decoder ausgeschlossen hat?
Hallo Dirk,

ganz genau. Wären es die Widerstände, ist das Knistern auf beiden Kanälen präsent.
Durch den Einsatz von Kältespray hört das Knistern dann wieder auf, wenn man den richtigen Transistor gefunden hat? Vielleicht sollte man das Gerät auf Wasserkühlung umstellen.
Kältespray ist gerade bei thermischen Fehlern eine recht gute Hilfe. Ja, sobald Du den Übeltäter "tiefgekühlt" hast, müßte das Knistern sofort aufhören. Dann kannst Du ihn austauschen.
Nach allem was ich bisher über die Regie-Geräte und das Transistorenproblem gelesen und bei den Inspektionen an meinen Geräten gesehen habe, sind ja durchweg alle Transistoren - früher oder später - betroffen, weil derselbe kritische Bautyp mit den flachen Beinchen. Wäre es dann nicht sinnvoll, gleich alle davon auszutauschen, wenn man das Gerät schon mal "ausgezogen" auf dem Tisch hat?
Das kann man natürlich vorsorglich tun, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen.

Gruß, Norbert
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#15 Beitrag von Dirk63 » 05.05.2011, 02:28

Hallo Norbert,

soweit habe ich seit Deiner letzten Antwort (mangels Zeit) zwar noch nicht viel unternommen, allerdings habe ich zumindest mal einen Blick in den Schaltplan geworfen.

Sind die Austauschtransistoren die gleichen, wie in Semih´s Liste, oder was verwendet Ihr hier dafür? Offensichtlich variiert die Verstärkungsleistung mit dem Buchstaben nach der Typenziffer, und das kann ja auch den Rest der Schaltung beeinflussen.

Bevor ich also Ersatzteile einkaufen gehe, wäre ich diesbezüglich noch für Hilfestellungen bezüglich der Ersatztypen dankbar - zumal ich inzwischen 4 Geräte (nach und nach) dem ursprünglichen "Serienzustand" qualitativ wieder möglichst nahe bringen möchte (nur um das Klarzustellen: Ich KAUFE u.a. gelegentlich zwar auch über "die Bucht", aber was einmal zu mir gefunden hat, bleibt in aller Regel auch bei mir (Sammlersyndrom?), ich bin definitiv KEIN "Händler/Wiederverkäufer". Vielmehr schätze ich insbesondere am Regie 520, dass dort m.W. noch keine ICs verbaut waren, die man heute nicht mehr als Ersatzteil bekommt. Und, es spricht aus meiner Sicht NICHTS dagegen, in jedem Zimmer einen520er stehen zu haben.

Grüße

Dirk

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#16 Beitrag von jade » 05.05.2011, 09:11

Dirk63 hat geschrieben: Und, es spricht aus meiner Sicht NICHTS dagegen, in jedem Zimmer einen520er stehen zu haben.

Grüße

Dirk
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Gruß
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#17 Beitrag von raimund54 » 05.05.2011, 11:27

Hallo Dirk,
Dirk63 hat geschrieben: Sind die Austauschtransistoren die gleichen, wie in Semih´s Liste, oder was verwendet Ihr hier dafür? Offensichtlich variiert die Verstärkungsleistung mit dem Buchstaben nach der Typenziffer, und das kann ja auch den Rest der Schaltung beeinflussen.
auf Grund der Schaltung mit Gegenkopplung wirkt sich in den Braun-Geräten der unterschiedliche Stromverstärkungsfaktor der Transistoren, gekennzeichnet durch die Buchstaben A, B oder C am Ende der Typenbezeichung, nicht auf die Verstärkung aus.

Gruß,

Raimund

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#18 Beitrag von Norbert » 05.05.2011, 23:59

Dirk63 hat geschrieben: Vielmehr schätze ich insbesondere am Regie 520, dass dort m.W. noch keine ICs verbaut waren, die man heute nicht mehr als Ersatzteil bekommt. Und, es spricht aus meiner Sicht NICHTS dagegen, in jedem Zimmer einen520er stehen zu haben.
Hallo Dirk,

genaugenommen hat das regie 510/520 schon ein paar ICs der frühen Generation eingebaut: Im FM-ZF-Verstärker sitzen 5 Stück (SFC 6011/SFC 6012) und noch der Stereodecoder (µA 796). Aber diese machen höchst selten mal Probleme, wenn überhaupt.

Wie Raimund schon schrieb, der Stromverstärkungsfaktor dieser Transistoren ist aufgrund der Schaltung unkritisch.

Gruß, Norbert
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#19 Beitrag von Dirk63 » 07.05.2011, 00:06

Hallo Norbert,

das mit den ICs habe ich gerade auch mit einem gewissen Schrecken festgestellt, als ich mir die Schaltung bezüglich der von Dir benannten Transistoren angesehen habe. Im Gerät sind die allerdings so gut versteckt, dass man sie kaum findet.

Ich hoffe, dass die ICs noch so simple sind, dass man dafür evtl. auch heute noch einen Ersatz findet.

In meinem SABA 9140 sind leider anwenderspezifisch für SABA gefertigte ICs enthalten, die man wohl nie wieder bekommt, falls sie mal kaputt gehen sollten.

Ich habe übrigens gerade eine "Einkaufsliste" für die Transistoren des 520er in Excel erstellt; meine Idee war, durch sortieren nach den Transistortypen einen Überblick zu bekommen wie viele man von welchen Typen braucht. Dann habe ich noch angefangen, die Funktion und den Kanal zuzuordnen. Wenn daran Interesse besteht, die Liste herunterzuladen - gegebenenfalls auch weiter zu ergänzen und bearbeiten, musst Du mir nur sagen, wie ich die Tabelle hier in das Forum bekomme.

Grüße

Dirk

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#20 Beitrag von Norbert » 07.05.2011, 11:11

Dirk63 hat geschrieben:das mit den ICs habe ich gerade auch mit einem gewissen Schrecken festgestellt, als ich mir die Schaltung bezüglich der von Dir benannten Transistoren angesehen habe. Im Gerät sind die allerdings so gut versteckt, dass man sie kaum findet.
Hallo Dirk,

es wird wahrscheinlich einfacher sein, eine komplette obere Platine aufzutreiben als die ICs. Datenblätter findet man noch im Netz, aber die Motorola-Typen SFC/MFC habe ich nicht mehr als Ersatz gefunden.
Ich habe übrigens gerade eine "Einkaufsliste" für die Transistoren des 520er in Excel erstellt; meine Idee war, durch sortieren nach den Transistortypen einen Überblick zu bekommen wie viele man von welchen Typen braucht. Dann habe ich noch angefangen, die Funktion und den Kanal zuzuordnen. Wenn daran Interesse besteht, die Liste herunterzuladen - gegebenenfalls auch weiter zu ergänzen und bearbeiten, musst Du mir nur sagen, wie ich die Tabelle hier in das Forum bekomme.
Sehr gut - am besten schickst Du mir die Liste via E-Mail (nobby.a[ät]gmx.de). Ich würde sie dann auf den Server hochladen und in den Beitrag einbauen.

Gruß, Norbert
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#21 Beitrag von Dirk63 » 14.05.2011, 23:14

Hallo Norbert,

ERFOLGSMELDUNG: Ich habe heute die Transistoren T 906, 907, 908 und 909 erneuert.

Auch nach 1,5 Stunden - allerdings noch bei offenem Gehäuse - war KEIN Knistern mehr vorhanden. Deine Diagnose scheint somit die richtige gewesen zu sein.

Vielen Dank für Deine Unterstützung und auch die hilfreichen Anmerkungen der übrigen Forenmitglieder, die sich in diesem Faden an der Problemeinkreisung beteiligt haben!

Bei der Reparatur habe ich auch die ICs entdeckt - die haben ja nur sechs Beinchen, deshalb waren die mir bisher noch nicht als solche aufgefallen.

Auch die Justierung des Skalenzeigers hat nach der von DerLange im Faden "regie 520" beschriebenen Methode hervorragend geklappt.

Jetzt bleibt nur noch das Knacksen beim Drücken der braunen Band/Monitor-Taste. Bei der Reserve-Taste knackst es dagegen nicht. Ich werde mir den Schaltplan noch einmal vornehmen, ob ich daraus schlau werde. Falls dazu noch jemand eine Idee hat, würde ich mich sehr freuen.

Gruß, Dirk

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#22 Beitrag von Norbert » 16.05.2011, 11:58

Dirk63 hat geschrieben:ERFOLGSMELDUNG: Ich habe heute die Transistoren T 906, 907, 908 und 909 erneuert.
Hallo Dirk,

Glückwunsch - also doch die Verstärkerstufe hinter dem Stereodecoder. Dort sitzen eben noch ein paar kritische "Knister-Kameraden".
Jetzt bleibt nur noch das Knacksen beim Drücken der braunen Band/Monitor-Taste. Bei der Reserve-Taste knackst es dagegen nicht. Ich werde mir den Schaltplan noch einmal vornehmen, ob ich daraus schlau werde. Falls dazu noch jemand eine Idee hat, würde ich mich sehr freuen.
Das ist eine selbstauslösende Taste - wie auch afc, ist also nicht mit der Tasten-Stummschaltung gekoppelt. Ich würde als erstes mal etwas "sanftes" Kontaktspray ausprobieren. Vielleicht ist der Fehler damit schon behoben.

Gruß, Norbert
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#23 Beitrag von Dirk63 » 22.05.2011, 22:11

Hallo Norbert,
ich habe mir heute den Band/Monitor-Schalter noch einmal vorgenommen und versucht, ihn zu reinigen. Hat leider nichts gebracht; zwar ist mit dem Spülen etwas braune Soße rausgekommen, aber der (einseitige) Schaltknacks ist noch da. Vielleicht hat's auch einfach noch nicht gereicht, da man in diese Registerschalter ja auch nicht viel Reiniger reinbekommt.

Gerade habe ich beim Test meines TG1020 allerdings noch festgestellt, dass bei gedrückter Band/Monitor-Taste es auch beim Antippen aller Stumm-Schalter-Tasten (UKW, MW, LW, KW, Phono und Reserve) knackst. Beim Antippen (vor der eigentlichen Funktionsumschaltung) werden diese Tasten doch auf Masse gelegt, oder? Was ist dann da drauf, was bei ausgeschalteter Band/Monitor-Taste dort nicht ankommt?

Gruß, Dirk

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#24 Beitrag von derlange » 23.05.2011, 13:36

Hallo Dirk,

ich vermute, daß Du da möglicherweise Gleichspannung am muting-Schalter (S 801) hast. Tritt das Knacken nur beim monitor-Schalter auf, würde ich auf C 412/512 tippen, tritt es hingegen bei nur allen anderen dürfte es an C 409/509 liegen. Wenn jedoch der Fehler bei allen Eingängen (einschließlich monitor) auftritt, müßte es C 425/525 sein. Ich würde an diesen Kondensatoren einmal ohne Signal die Spannung auf den dem Schalter zugewandten Seiten gegen Masse messen und zwischen den beiden Kanälen vergleichen.

Für Kontaktsprays gilt grundsätzlich nicht die Devise: Viel hilft viel! Ich würde i. d. R. nur Spiritus verwenden und die Reste der Brühe au dem Monitorschalter mit Spiritus und einer Spritze wieder herausspülen.

Grüße
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#25 Beitrag von Dirk63 » 15.07.2011, 23:34

Hallo Langer,

sind die Kondensatoren C409/509, C412/512 und C425/525 Tantal- oder Styroflexkondensatoren?

Die C409/509 müssen wohl mindestens 19V vertragen, die C412/512 und C425/525 mindestens 34V. Allerdings habe ich bei dem Versand mit R... bei den Tantalkondensatoren für die jeweiligen Spannungen nur Kapazitäten gefunden, die um den Faktor 5 bis 10 (10μF bei 25V statt 2,2μF bei 19V und 47μF bei 35V statt 4,7μF bei 34V) höher lagen. Ist das für diesen Einsatzzweck passend?

Danke und Grüße
Dirk

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