Elkos der Regie 520

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jchh
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Elkos der Regie 520

#1 Beitrag von jchh » 30.07.2010, 12:08

Hallo zusammen!

Ich wollte mal eure Meinung dazu erfragen, ob es sich lohnt die alten Elkos gegen neue, insbesondere teure Audio-Elkos zu tauschen. Man liest ja die verrücktesten Sachen und irgenteinen Vorteil muss es ja haben induktionsfreie, silber-gold beschichtete und mit weiß Gott was für spezieller Seide gewickelter Dinger für 30+ € p.St. zu nehmen.
Und dann bleibt natürlich die Frage, sollte man sich wirklich alle vornehmen, oder sind nur bestimmte klanglich wichtig?


Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass bestimmte Elkos für besonders lautes knallen beim Einschalten verantwortlich sind. Da das Geräusch bei mir im letzten halben Jahr immer lauter geworden ist, müsste ich da wohl mal dran. Kann nochmal jemand sagen, welche Bauteile das waren?

Gibt es in den Frequenzweichen der L710 eingentlich auch bekannte Alterungsprobleme? Da müssten ja auch recht dicke Brocken draufsitzen?

Vielen Dank,

Jan

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Norbert
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Re: Elkos der Regie 520

#2 Beitrag von Norbert » 30.07.2010, 19:36

Hallo Jan,

einen kompletten Elkotausch halte ich persönlich nicht für notwendig. Wenn Du natürlich auf Nr. Sicher gehen möchtest, daß in absehbarer Zeit keiner mehr ausfallen soll, kannst Du es tun.

Induktionsfreie Elkos könnten sich höchstens als Auskoppelelkos positiv bemerkbar machen, das sind die beiden 2500 µF-Teile C 608 und C 708 auf der Endstufenplatine. Ansonsten weiß ich nicht, ob diese teueren Audio-Elkos wirklich klangliche Vorteile bringen, oder nur dem Hersteller eine volle Kasse. Im HiFi-Audio-Bereich wird viel erzählt, wenn der Tag lang ist - Stichwort Voodoo :wink:

Der Einschaltknall kommt größtenteils durch Aufladungen der Auskoppelelkos und des großen Becher-Siebelkos C 612 (5000 µF) im Netzteil. Ich habe bei meinem regie 510 vor Jahren eine selbstgebaute Relais-Einschaltverzögerung nachgerüstet, welche im Ruhezustand des Relais zuerst die Auskoppelelkos über zwei Widerstände entlädt und nach dessen Anzug nach ein paar Sekunden die Boxen zuschaltet.

Auf der Weiche einer L 710 sitzen je zwei bipolare Elkos mit 50 µF, die anderen Kondensatoren sind weniger kritisch.

Gruß, Norbert
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Gerd Windolph

Re: Elkos der Regie 520

#3 Beitrag von Gerd Windolph » 23.12.2010, 13:45

Norbert hat geschrieben:
Der Einschaltknall kommt größtenteils durch Aufladungen der Auskoppelelkos und des großen Becher-Siebelkos C 612 (5000 µF) im Netzteil. Ich habe bei meinem regie 510 vor Jahren eine selbstgebaute Relais-Einschaltverzögerung nachgerüstet, welche im Ruhezustand des Relais zuerst die Auskoppelelkos über zwei Widerstände entlädt und nach dessen Anzug nach ein paar Sekunden die Boxen zuschaltet.
Bin neu hier und nicht der große Elektrik-Spezialist -in der Suche habe ich leider nichts passendes gefunden.

Was verursacht jetzt das Einschalt-Knallen? Ist das nicht ein Entstörkondensator im Netzteil? Wo befindet sich dieser, welchen Wert hat der und wie tausche ich den?
Sorry, es handelt sich um ein Regie 520..

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Norbert
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Re: Elkos der Regie 520

#4 Beitrag von Norbert » 23.12.2010, 19:10

Gerd Windolph hat geschrieben:Was verursacht jetzt das Einschalt-Knallen? Ist das nicht ein Entstörkondensator im Netzteil? Wo befindet sich dieser, welchen Wert hat der und wie tausche ich den?
Sorry, es handelt sich um ein Regie 520..
Hallo Gerd,

der Einschaltknall bei den Geräten regie 510/520 ist ein Schönheitsfehler. Wenn man diesen beseitigen möchte, muß man eine Relais-Einschaltverzögerung auf einer kleinen Platine nachrüsten. Ich habe das vor einigen Jahren gemacht.

Der Entstörkondensator kann nur selbst knallen bzw. sich in Qualm und Gestank auflösen. Er sitzt hinter dem Spannungswähler links vom Netztrafo (von vorne gesehen), hat 68 nF und 250 V Wechselspannung.

Unser Uli hat hier eine kleine Anleitung geschrieben, wie man am Beispiel eines P4 diesen "Knallfrosch" tauschen kann. Er muß nicht exakt den selben Wert haben, sollte aber ein spezieller Entstörkondensator sein.

Gruß und schönes Fest,

Norbert
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