Regie 520: Knacksen am Lautsprecherschalter nach Einschalten

[Dirk63]

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich betreibe mehrere Regie 520, die mit Hilfe aus diesem Forum bereits wieder in einen alltagstauglichen Spielzustand instandgesetzt bzw. in ihrer Funktion deutlich verbessert werden konnten.

Um den "gigantischen" Einschaltplopp zu unterbinden, schalte ich IMMER nach dem Abschalten des Geräts die Lautsprecherwahlschalter auf 0 und stelle die Lautstärke ebenfalls auf 0 zurück.

Bei einem der Geräte ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass beim Zuschalten der Lautsprecher - Einschalten erfolgt immer bei Lautsprecherwahlschalter auf 0 und Lautstärke ebenfalls auf 0 - (Lautsprecherwahlschalter von 0 auf 1) ein Knacksen vorhanden ist. Allerdings ist dieses Knacksen nur - und das konstant - auf demselben Kanal (in meinem Fall dem Linken) zu hören.

Da das Knacksgeräusch auf dem anderen Kanal nicht zu hören ist, gehe ich davon aus, dass das nicht der Normalfall ist. Hat Jemand von Euch eine Idee, wo ich zuerst suchen sollte?

Grüße, Dirk

[Norbert]

Hallo Dirk,

hört sich verdächtig danach an, als ob im betreffenden Kanal einer der "berühmten" Transistoren sauer wäre, siehe HIER. Bei zugedrehtem Lautstärkeregler käme nur die linke Endstufe in Frage.

Gruß, Norbert

[Dirk63]

Lieber Norbert,

die - wie ich finde übrigens sehr schön gemachte - Seite von Semih Tütenek kenne ich gut. Allerdings handelt es sich bei meinem Gerät nicht um ein wiederkehrendes Knacksen im Betrieb, sondern um ein einmaliges Einschaltknacksen. Schalte ich die Lautsprecher nach dem ersten Einschalten (mit Knacksen) später wieder aus und ein, kommt kein Knacksen mehr.

Deshalb dachte ich eher an einen Kondensatorfehler, weiß allerdings nicht, wo ich da am besten anfange zu suchen.

Herzliche Grüße
Dirk

[raimund54]

Hallo Dirk,

dieses Knacken kann eigentlich nur vom Ausgangselko der Endstufe kommen.

Wen nman mit LS-Wahlschalter in Stellunf 0 das Gerät einschaltet und ca. 30 Sekunden wartet, dann den LS-Schalter auf 1 oder 2 schaltet, darf kein Knacken oder Plopp mehr zu hören sein.

Falls nach 30 sek noch das Plopp/Knacken auftritt, ist hinter dem Elko mit den Widerständen etwas nicht okay.

Gruß,

Raimund

[Dirk63]

Hallo Raimund,

erstmal vielen Dank für Deine Hilfe.

Ich habe es gerade getestet und die Symptome sind verwirrend: Ich habe nach dem Einschalten des Geräts etwa eine Minute gewartet, bevor ich den Lautsprecherwahlschalter auf 1 geschaltet habe. Was soll ich sagen? Kein Einschaltknacks!

Nach Ausschalten des Geräts und wiederholen der Prozedur (wieder mit 1 Minute Abstand bis zum Einschalten der Lautsprecher am Wahlschalter) kommt exakt der gleiche Knacks, aber diesmal auf dem rechten Kanal, dafür allerdings nicht auf dem linken. Und das war zumindest wiederholbar - im Abstand von 1 bis 2 Minuten.

Den Einschaltknacks auf dem rechten Kanal hatte ich noch nie, wenn ich direkt nach Einschalten des Geräts die Lautsprecher zugeschaltet habe.

Was nun sprach Zeus? Gibt es irgendeinen Weg, das weiter einzugrenzen?

Oder einfach erstmal die Ausgangselkos in beiden Kanälen erneuern? Welche Bauteilenummern im Schaltplan sind das (ich habe das Gerät z.Zt. nicht offen) und gibt es da noch "originalen" Ersatz bezüglich Bauform?

Herzliche Grüße
Dirk

[Norbert]

Hallo Dirk,

ich würde zuerst mal die NF-Auskoppelelkos tauschen.

Sie haben die Bezeichnung C609 und C709 - jeweils 2500 µF, 50 V (laut Ersatzteilliste). Die heutigen Elkos sind von der Bauform kleiner, auch wenn Du 63 V-Typen nimmst. Eine Möglichkeit wäre, die alten Becher zu "entkernen", um darin mit z.B. schwarzer Dichtungsmasse die neuen Teile einzupflanzen. Habe ich schon mal auf einer Seite zur Restauration von Radio-Oldtimern gesehen.

Gruß, Norbert

[v/d/b]

Moin zusammen,
das habe ich bei meinen Quads so gemacht, weil die Netzteilelkos hier eine sehr eigenwillige Bauform haben.
Diese Eigenart wollte ich gerne erhalten.

Viele Grüße
Thmas

[Dirk63]

Hallo Norbert und Thomas,

vielen Dank für die nähere Lokalisierung und die Fotos zum "Auskernen". Ich hatte ja schon fast befürchtet, dass es die großen Becherelkos sein würden.

Wenn ich mich recht erinnere, gab es hier im Forum dazu auch schon einmal ein Beispiel für Rundelkos, die ausgekernt und anschließend mit Gießharz (?) ausgegossen wurden. Leider weiß ich den Titel des Beitrags nicht mehr. Was mich allerdings noch interessieren würde ist, womit man denn die Becher am besten verfüllt?

Herzliche Grüße
Dirk

[v/d/b]

Moin Dirk,
in Ermangelung eines CEV 520 und eines Fotos vom Innenleben, habe ich mir mal eines von Semih Tütenek ausgeliehen.
Die beiden fraglichen Elkos sollten die mit den grünen Pfeilen markierten sein.

Den Beitrag zu den restaurierten Roederstein Elkos habe ich jetzt auch nicht gefunden.

Bei den beiden Elkos in Deinem CEV würde ich mir die Arbeit allerdings auch nicht machen. Das sind ja ganz normale Standardbauteile.
Falls Du es trotzdem versuchen willst, hier gibt es noch ein paar Informationen.
Zum Vergießen habe ich bei den Elkos in den Quad II Endstufen übrigends einfach Heißkleber genommen.

Viele Grüße
Thomas

[Dirk63]

Hallo Thomas,

danke für die Klarstellung! Ich hatte den dicken Elko mit der Verschraubung in Gedanken vor Augen - und den dann auch noch zweimal.

Du hast völlig recht, bei den beiden markierten Elkos würde ich auch nicht auskernen.

Herzliche Grüße
Dirk