RS1 - Klangregelung

Mit der Studio Line hat Braun zwischen 1978 und 1981 das HiFi-Konzept slim line eingeführt.
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torbi
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RS1 - Klangregelung

#1 Beitrag von torbi » 14.09.2009, 08:01

Guten Morgen zusammen,

da im Netz leider keine BDA zum RS1 (umsonst... 8) ) auftzutreiben ist, versuche ich mein Glück einmal hier.

Wie ist die Loudness-Regelung beim RS1 gedacht / ausgelegt, d. h. wie ist der Pegel einzustellen? Beim Saba 9241 gab es so ein System abhängig von der gewünschten Hörlauststärke, wie ermittelt man den Wert beim Braun?

Ist die Loudness eigentich abschaltbar ("lienar")? Bei meinem regie 510 kann man ja den Lautsärkeregler rausziehen, gibt es beim RS1 auch eine entsprechende Möglichkeit?

Auch die Rückseite birgt für mich Fragen: Den Anschluss "Prozessor" kann ich nicht recht zuordnen, was steckt dahinter? Auch neben den LS-Anschlüssen finden sich noch 2 unbekannte Buchsen?

Ich danke Euch, wie immer, schon einmal an dieser Stelle für Eure Hilfe!

Viele Grüße,
Torben

PS: Das Problem mit meinem PC1-Tapedeck hat sich erledigt. Das komische Geräusch änderte sich erst, wurde dann leiser und tritt seitdem nicht mehr auf, auch nach 12h Dauerbetrieb. Na dann.. :)

PS2: Ich finde, das Gerät klingt etwas "dünn" verglichen zu meinem regie 510. Könnte ein Service/Neuabgleich da helfen?

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carlos
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RS 1

#2 Beitrag von carlos » 14.09.2009, 12:13

Hallo Torbi,
die loudnessregelung ist nun mal eine Braun-Spezialität, selbst beim CSV 13 gab es sie schon. Einstelliung: den Lautstärkeregler auf Rechtsanschlag stellen, dann die Pegelregler (durch Rutschkupplung verbunden) auf die gewünschte Lautstärke stellen. So hat man den Vorteil, dass man bei jeder Lautstärke jede beliebige loudnesscharakteristik einstellen kann, abschatbar ist sie nicht.
Die Prozessorbuchse dient zum Anschluss z.B. eines Equalizers oder adres-
oder high-com-Einheit. Die beiden Tonbandeingänge, 2 getrennte Buchsen,
bieten Hinterbandkontrolle (nur einer), die andere hat Monitormöglichkeit
über 2 getrennte DIN-Buchsen. Der Monitoranschluss dient auch als AUX-
Anschluss.
Hoffentlich kommt das verständlich rüber, Gruss carlos ..........
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#3 Beitrag von torbi » 14.09.2009, 12:19

Hallo Carlos,

klar ist das verständlich, vielen Dank! ;)

Das beduetet, im täglichen Betrieb, habe ich den eigentlichen Lautstärkeregler immer voll aufgedreht (!!) und stelle die Lautstärke zum Hören mit dem Pegelregler ein? Das ist ja seltsam... ;)

Viele Grüße, Torben

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#4 Beitrag von carlos » 14.09.2009, 12:37

nochmall, Torbi,
so geht es natürlich auch, an meinem CSV 13 stelle ich zuerst den LS-Regler
hoch, nicht Maximum, dann die Pegelsteller (Balance) langsam hoch, bis er mich anbrüllt und nehme dann die Lautstärke zurück. Da kann man je nach Gusto mit rumspielen.
Sehe, muss mir mal eine neue Tastatur leisten, falls Zeichen fehlen oder
doppelt kommen, kannst Du mir sie ja nachschicken oder behalten.......
Gruss carlos :roll:
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Re: RS 1

#5 Beitrag von torbi » 14.09.2009, 12:43

carlos hat geschrieben:nochmall, Torbi,
Da kann man je nach Gusto mit rumspielen.
:
Hallo carlos,

DAS verstehe ich ;) Als Normwert stelle ich den Pegel erstmal auf 0. Das finde ich ganz interessant, denn bei der Einstellung "0" war der regie 510 an meinen Lautsprechern (LS 80) nicht mehr zu ertragen. Der RS1 verlangt da nach einer anderen Einstellung, der scheint viel "linearer" abgestimmt zu sein. Mal sehen, ob ich dem Gerät "fetten" Sound entlocken kann. :D

Viele Grüße, Torben

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#6 Beitrag von Norbert » 14.09.2009, 15:07

Hallo Torbi,

wenn die Klangregel- und Loudness-Charakteristik des RS 1 schaltungstechnisch anders abgestimmt ist (ich habe leider noch keinen gehört), wird es wohl nicht möglich sein, den vom regie 510 gewohnten, druckvoll-satten Sound zu bekommen (ich weiß, was Du meinst :wink: )

Gruß, Norbert
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#7 Beitrag von torbi » 14.09.2009, 15:19

Hallo Norbert,

noch gebe ich nicht auf ;)

Lg, Torben

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#8 Beitrag von torbi » 14.09.2009, 19:35

Hallo Norbert, hallo Carlos,

so, das Problem ist gelöst. Ich habe einfach alles auf 0 gedreht, ein wenig Bass und Höhen angehoben (wirklich wenig) und dann -

... die offensichtlich im regie 510 eingebaute "stereo wide"-Schaltung dadurch emuliert, dass ich die Lautsprecher etwas nach hinten/weiter auseinander gestellt habe. 8) Jetzt ist der Sound tonal recht genau so wie ich ihn vom 510er gewöhnt bin. Etwas schlanker vielleicht, aber dafür sehr viel präziser. Stimmen lassen sich wieder anhören, ohne dass einem die Rübe platzt.

Gefällt mir (heute :wink: ). Das hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Plan, dass man beim Anlagen-Neuaufbau noch einmal die Aufstellung der Lautsprecher hinterfragen sollte.

Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn die Sachen von Braun aus der gleichen Zeit nicht zusammengepaßt hätten.

Viele Grüße, Torben


Nachtrag für Carlos, leicht "off-topic": Wie ich sehe, hast Du auch einen Sonab R-4000. Ein heisses Teil, der läuft bei mir an einem Paar Sonab OD-11 (die Würfel). Klingt super, aber auch NUR an "seinen" Lautsprechern.

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Norbert
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#9 Beitrag von Norbert » 15.09.2009, 10:52

torbi hat geschrieben:... die offensichtlich im regie 510 eingebaute "stereo wide"-Schaltung dadurch emuliert, dass ich die Lautsprecher etwas nach hinten/weiter auseinander gestellt habe. 8) Jetzt ist der Sound tonal recht genau so wie ich ihn vom 510er gewöhnt bin. Etwas schlanker vielleicht, aber dafür sehr viel präziser. Stimmen lassen sich wieder anhören, ohne dass einem die Rübe platzt.
Hallo Torbi,

meinst Du speziell FM-Rundfunkempfang? Eine "stereo wide"-Schaltung besitzt das regie 510 mit Sicherheit nicht, aber viele pop-orientierte Formatsender setzen stark übertriebenes Soundprocessing ein (IMHO eine Seuche...) Dazu gehören Stereo- und Bass-Enhancer, Kompressoren zur Signalverdichtung etc. Männliche Sprecherstimmen klingen oft, als hätte der gute Moderator sein Mikrofon im Hals stecken. Kultursender wie z.B. der Deutschlandfunk haben ein sehr moderates Processing, dort platzt einem bei Sprecherstimmen nicht die Rübe. Leider ist HiFi-Qualität auf UKW heute zur Ausnahme geworden, früher war das mal die Regel. Der Grund, warum ich nur noch selten Rundfunk höre.

Gruß, Norbert
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#10 Beitrag von torbi » 15.09.2009, 15:43

Hallo Norbert,

nein, ich meinte den allgemeinen Klangeindruck "vom Sofa aus", von CD oder LP. Der regie 510 klingt da .... jetzt geht es los, einfach anders - das habe ich versucht zu beschreiben. :)

Schade, dass der RS1 nicht annähernd so gut klingt wie der regie 510 (finde ich zumindest), jetzt platze ich einfach mal hinaus. :wink:

Viele Grüße, Torben

Edit: Aber ich es habe es geschafft, durch beherztes Aufdrehen von Reglern den Klang eines Saba 9241 gut oder besser hinzubekommen. Da sieht man es, was beim Saba "Neutralstellung" ist, hat schon so viel Loudness, dass der Braun Schwierigkeiten hat, da mitzukommen. Allerdings bin ich an dieses Klangbild gewöhnt und möchte es nicht missen - es entspannt mich einfach. Jetzt bin ich versöhnt, Miles Davis "Bitches Brew" kommt sehr schön rüber. Endlich...... ;)

Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag zu Norbert: Du hast Recht, der "moderne" Radiosound auf Pop-Sendern ist kaum zu ertragen. WDR 3 (Klassik) also auch der holländische Klassik-Sender gehen. Funkhaus Europa ebenfalls. :)

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#11 Beitrag von Norbert » 15.09.2009, 20:30

Hallo Torbi,

ich oute mich auch als Freund des "Badewannen-Frequenzganges" bei noch nachbarfreundlichen Abhörpegeln (wenn nicht zu basslastig). Daher kam mir der Sound des regie 510 mit seiner (regelbaren) Loudness auf Anhieb entgegen. Selbstverständlich spielen auch die Lautsprecher, ihre Aufstellung und die Raumakustik eine große Rolle.

In meinem kleinen Abhörraum dürfen die Lautsprecher nicht zu groß sein (Raummoden bei ca. 40 Hz). Die L 710 sind Obergrenze und noch gut regelbar. Beim regie 510/520 kann man stark wummernde "Ghettoblaster-Abmischungen" auf CDs sehr gut mit der "rumpelfilter"-Taste entschärfen, die ja ursprünglich für ganz andere Zwecke gedacht war :) Auf LPs tauchen solche Bässe mit diesem Pegel quasi nie auf, das ließ die Nadeltontechnik physikalisch noch gar nicht zu. Die Nadel wäre bei solchen Auslenkungen aus der Rille geflogen.

Gruß, Norbert
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#12 Beitrag von torbi » 17.09.2009, 20:14

Hallo Norbert,

ein kleiner Nachtrag noch: Mein Problem hat sich durch den Erwerb eines schönen Paars L 630 erledigt. Jetzt klingt es ganz ausgezeichnet, so wie ich mir das vorgestellt habe.

Es ist erstaunlich WIE unterschiedlich die L 630 und die LS 80 abgestimmt sind, kann man gar nicht vergleichen!

Viele Grüße, Torben

PS: Ich kann immer noch nicht glauben, für die ganze Anlage mit Boxen und Original Shure-Nadel nur 230 auf den Tisch gelegt zu haben. Naja, ich will mich nicht beklagen. ;)

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#13 Beitrag von Norbert » 17.09.2009, 21:58

Hallo Torbi,

die L 630 sind noch "alte Schule". Schön, daß Du nun damit Deinen Wunschklang gefunden hast. Diese Modelle könnten allerdings Schaumstoff-Sickenringe am Basschassis haben, welche mit der Zeit zerbröseln. Aber dann kann Dir Herr Hebermehl helfen.
torbi hat geschrieben:Es ist erstaunlich WIE unterschiedlich die L 630 und die LS 80 abgestimmt sind, kann man gar nicht vergleichen!
Ja, die unterschiedliche Abstimmung der einzelnen Lautsprecher-Generationen kann gravierend sein.

Gruß, Norbert
Zuletzt geändert von Norbert am 17.09.2009, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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#14 Beitrag von torbi » 17.09.2009, 22:03

Hallo Norbert,

auf die Sicken habe ich geachtet - die sind bereits neu gemacht worden, von H. Hebermehl persönlich. So wie ich das verstanden habe, ist das ganze Chassis gegen ein passendes Braun-Chassis mit Gummisicken ausgetauscht worden.

Normalerweise hätte ich die Finger von sowas gelassen, aber der Verkäufer (aus dem Hifi-Forum) ist absolut vertraunswürdig - daher glaube ich auch gern, dass H. Hebermehl die Lautsprecher fachgerecht überholt hat.

Lg, Torben

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#15 Beitrag von Norbert » 17.09.2009, 22:10

torbi hat geschrieben:Normalerweise hätte ich die Finger von sowas gelassen, aber der Verkäufer (aus dem Hifi-Forum) ist absolut vertraunswürdig - daher glaube ich auch gern, dass H. Hebermehl die Lautsprecher fachgerecht überholt hat.
Hallo Torbi,

das denke ich auf alle Fälle, dann kannst Dich beruhigt zurücklehnen und Deine Musik genießen :)

Gruß, Norbert
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#16 Beitrag von torbi » 17.09.2009, 22:19

Aber hallo, Norbert. So gut habe ich meine Led-Zeppelin-Scheiben noch nie gehört, und hatte schon einiges an "Equipment" hier, einschliesslich riesiger Röhrenverstärker. Von daher lehne ich mich mal raus und behaupte, der Sound kann was - ohne jetzt "High-End"-Vokabular zu bemühen... ;)

Lg, Torben

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