AC 701 ohne Funktion

Mit der Studio Line hat Braun zwischen 1978 und 1981 das HiFi-Konzept slim line eingeführt.
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v/d/b
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AC 701 ohne Funktion

#1 Beitrag von v/d/b » 03.07.2011, 10:08

Hallo zusammen,
gestern habe ich dann also den AC endlich mal in Betrieb nehmen können.
Zunächst nur ein Kanal angeschlossen, Suqeezebox an Aux und Ulis AP als Endstufe.
Und dann die Enttäuschung: Nichts außer einem leichten 50 Hz Brumm :cry:
Also Squeezebox direkt an den AP angeschlossen, funktioniert.

Mit j0ker, dem Verkäufer habe ich zwischenzeitlich schon Kontakt aufgenommen. Reparaturen am Verstärker sind nicht bekannt. Er hatte ihn vor dem Verkauf auch noch mal mit einem IPod getestet.

Hat jemand einen Tipp, wo ich mit der Fehlersuche anfangen könnte (Bekannte Fehler usw.)?
Verdammter Mist, für so was habe ich im Moment eigentlich gar keine Zeit :evil:

Viele Grüße
Thomas

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Uli
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#2 Beitrag von Uli » 03.07.2011, 10:12

Moin!

hab ich das jetzt richtig verstanden: an meiner (Ex) Endstufe klappts... an die vom Joker nicht?

Oder meintest Du das der Fehler am AC liegt?
Dann wechsele mal den Aux. in einen anderen Eingang!

Gruß... Uli

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#3 Beitrag von v/d/b » 03.07.2011, 10:18

Hi Uli,
nein, die andere Endstufe habe ich noch gar nicht getestet.
Um den Fehler einzugrenzen hatte ich die Squeezebox direkt an Deine Endstufe gehängt und das funktioniert.
Es liegt also definitiv am AC.

Viele Grüße
Thomas

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#4 Beitrag von Uli » 03.07.2011, 10:29

Hänge den Eingang mal an Tape 1!
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Welche Bewandnis haben die Din-Stecker? Sind die zum einschalten wie bei der PA4 (speaker-remote)?
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Gruß... Uli

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#5 Beitrag von v/d/b » 03.07.2011, 10:34

Hi Uli,
ich komme erst heute Abend dazu weiter zu testen.
Anderer Eingang bringt vermutlich nichts. Der AC brummt ja permanent, egal welchen Eingang man auswählt.
Die Din Buchsen sind siebenpolig. Nach einem kurzen Blick in den offenen AC liegt an zwei Polen eine Gleichspannung an, die dem Einschalten der APs dient.

Viele Grüße
Thomas

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#6 Beitrag von Uli » 03.07.2011, 10:39

Ok... letzter Versuch:
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Taste oben links gedrückt?

Gruß... Uli

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#7 Beitrag von v/d/b » 04.07.2011, 07:36

So, habe jetzt mal angefangen zu testen.
Die Betriebsspannungen sind alle da, wobei der 94V Strang mit 96V etwas zu hoch liegt.
Ansonsten keine Auffälligkeiten.
Zur Sicherheit habe ich mal den anderen AP angeschlossen. Keine Änderung der Lage.

Aber auch diese Endstufe läuft mit direkt verbundener Squeezebox einwandfrei.
Zumindest weiß ich jetzt, dass beide Endstufen funktionieren :)

Was mir noch aufgefallen ist: Der Brumm fängt erst dann an, wenn ich die Squeezebox an den AC anschließe. Deswegen werde ich als nächstes erst mal eine andere Quelle anschließen.

Das muss jetzt aber erst mal warten, weil ich die Woche über auf Dienstreise bin.

Viele Grüße
Thomas

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#8 Beitrag von Friedel » 04.07.2011, 08:47

Zur Din Buchse:

soweit mir bekannt, ist die auch für das Fernschalten zuständig. Im Gegenzug zum PA4 ohne weitere Logik. Im PA4 gehen die Tastenbedienungen ja mit Speaker Remote Kabel nicht mehr.

Wenn das 50Hz Brumm aus dem Lautsprecher kommt und der IPod direkt an der Endstufe geht, dann ist es definitiv die Vorstufe.
Das Brummen wird ein Masseproblem sein, das Du Dir mit der Squeeze Box einhandelst. Gehört aber nicht zum Fehlermerkmal.

Zur Fehlereingrenzung:

Tritt der Fehler an allen Eingängen auf?(auch, obwohl dann hoffnungslos übersteuert am Phon Eingang?)
Ist ein Hören per Kopfhörer möglich?

Wenn das alles nicht geht, dann ist Spannungsmessen angesagt und dann sich auf den Summenverstärker, Klangregelung konzentrieren. Erfahrensgemäß ist das bei Vorstufen nicht so das finanzielle Desaster. Zumal es eher positiv ist, dass beide Kanäle betroffen sind.

Noch eins: Du kannst ja einen Prozessor in den Audioweg einschleifen. Um den Fehler noch weiter einzugrenzen, entferne die Klemmen mal und versuche es mit dem IPod an den processor chinch Buchsen.

Liegen in der Vorstufe tatsächlich 96V innen irgendwo an? Wenn dann sind die 2V mehr kein Problem, solange die 96V nicht Teil einer symmetrischen Spannungsversorgung sind.

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#9 Beitrag von v/d/b » 04.07.2011, 22:53

Noch mal zu den DIN Buchsen:
An den Pins 6 und 7 liegen 24V an, mit denen der oder die APs geschaltet wird.

Zur weiteren Fehlersuche habe ich mir jetzt erst mal einen Adapter von Klinke auf Cinch besorgt, damit ich mein Handy als Quelle dranhängen kann und gehe so vor, wie Du es beschrieben hast.

Da ich gerade auf Dienstreise bin, habe ich natürlich keinen Schaltplan dabei :lol:
Die 94V dienen aber wohl der Versorgung des Summenverstärkers. Hat mich auch ein wenig gewundert, dass hier mit so hohen Spannungen gearbeitet wird.

Viele Grüße
Thomas

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#10 Beitrag von v/d/b » 08.07.2011, 00:29

So, ich bin ein Stück weiter:
Bis hinter die Levelregler (Stecker 508 / 509) habe ich ein Signal.
Dann folgt nur noch eine Verstärkerstufe und hier scheint das Problem zu liegen.
Zwar stimmt die Versorgungsspannung und auch die anderen beiden, für diese Stufe im Schaltplan angegebenen Spannungen passen, aber es kommt eben kein Signal hinten raus.
Je Kanal sind hier drei BC560B, ein BC550B und ein BC550C verbaut. Auch finden sich je Seite zwei orangene Roederstein Elkos mit 47µF/63V, die ja gerne mal Ärger machen.
Leider kommt man hier sehr schlecht zum Messen ran.
Meint ihr, ich soll zunächst mal die Elkos auf verdacht tauschen, was recht gut gehen sollte, oder gleich die Transistoren mit raus schmeißen?

Viele Grüße
Thomas

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#11 Beitrag von Friedel » 08.07.2011, 05:50

Also, die Roederstein Elkos sind immer verdächtig. Ich habe aber ein Problem zu glauben, dass sie in diesem Fall die Ursache sind. Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht recht an die Transistoren. Tatsache ist ja, dass beide Kanäle betroffen sind. In sofern solltest Du Ausschau halten nach Bauteilen, die für beide Kanäle gleichzeitig zuständig sind. Ich tippe weiterhin auf Stromversorgung.

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#12 Beitrag von Friedel » 08.07.2011, 17:19

Noch einen hinterher geschickt, aber ich muß sagen, dass ich keine AC701 Erfahrung und auch kein Manual habe.

Nochmal meinen Gedankengang darlegen.
Natürlich können es die Elkos sein. Natürlich können auch Transistoren platt sein, aber....

Ich glaube einfach nicht daran, das sich in 2 Verstärkerstufen gleichzeitig ein identischer Fehler einnistet, deshalb...

Überprüfe mal die Masseverbindungen und messe die Betriebsspannungen auch einmal "anders herum" also Plus als Bezugspunkt und dann messen, ob Du dann Spannung mißt, wenn Du in der betroffenen Verstärker Stufe an Masse gehst.
Dein 50Hz Brumm ist eigendlich mit ein Indiz dafür, dass es sich um ein Masseproblem handelt.

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#13 Beitrag von v/d/b » 09.07.2011, 10:36

Hallo zusammen,
den Gedanken des "umgekehrt Messens" hatte ich auch schon. Auch hier passt alles.

Aber ich habe jetzt wohl den "Fehler" gefunden:
Die beiden 2,2K Widerstände unter der Platine waren mir zwar schon aufgefallen, ich hatte ihnen aber keine weitere Bedeutung beigemessen, weil es zusätzlich eingelötete Bauteile ja öfter mal gibt.
Dann fiel mir aber auf, dass eine Kabelverbindung zum Schalter für die Abschaltung der Ausgänge fehlt.
Einen richtigen Reim konnte ich mir zwar nicht darauf machen, aber zum Test habe ich dann mal LS out abgeschaltet und siehe da, ich hatte ein Signal an der letzten Verstärkerstufe :shock:
Da das Relais ja schaltet, habe ich mir jetzt die Relaiskontakte angesehen. Hier gab es dann das altbekannte Problem, dass sie oxidiert sind und deswegen am Ausgang nichts ankommt.

Die Geschichte ist also vermutlich wie folgt gelaufen:
Der AC hatte irgendwann das Problem, dass die Realaiskontakte oxidiert waren.
Irgendwer hat dann die Schaltung so umgefriemelt, dass die anderen beiden Kontakte des Relais genutzt werden.
Man musste jetzt also LS out ausschalten um ein Signal am Ausgang zu haben.
Andernfalls sind die Ausgänge über die beiden 2,2K Widerstände auf Masse gezogen.
In der eigentlich richtigen Stellung des Schalters kann man also kein Signal messen.
Zwischenzeitlich sind aber auch die anderen Relaiskontakte im Eimer und es ist egal, in welche Stellung das Relais steht, es kommt nichts an den Ausgangsbuchsen an.

Ich muss mir das jetzt noch mal genauer ansehen, aber vermutlich liegt hier auch die Ursache für das Brummen. Es sieht nämlich so aus, dass bei abgeschalteten Ausgängen zwar die letzten Verstärkerstufen auf Masse gezogen sind, dann aber die Ausgangsbuchsen über das Relais getrennt sind und frei in der Luft hängen.

Jetzt schaue ich erst mal, dass ich ein neues Relais bekommen und den Murks zurückbaue.
Wobei ich hoffe, dass nicht noch irgendwo Leiterbahnen aufgetrennt sind usw. :evil:

Euch allen vielen Dank für die Unterstützung, aber auf so was kann man per Ferndiagnose natürlich nicht kommen.

Viele Grüße
Thomas

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#14 Beitrag von Friedel » 09.07.2011, 11:16

Wenn Rumgepfuscht wurde, muß man das logische Denken ausschalten Da hat man mit Ferndiagnose keine Chance.

Sind die Relais denn noch zu bekommen?

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#15 Beitrag von v/d/b » 09.07.2011, 11:26

Da hast Du wohl recht!

Ob es die Relais noch gibt, habe ich noch nicht geschaut. Sie sehen mir aber nicht sonderlich ungewöhnlich aus. 2x Umschalter 48V.
Heute ist aber erst mal wieder Verputzen angesagt.

Viele Grüße
Thomas

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#16 Beitrag von v/d/b » 27.07.2011, 23:28

So, er läuft wieder.
Heute kamen die Relais aus USA an. Ich habe gleich drei bestellt um welche in Reserve zu haben.
Ansonsten habe ich die Schaltungsänderung zurück gebaut, das fehlende Kabel zum LS-out Schalter ersetzt und im Summenverstärker und im Netzteil alle Röderstein Elkos gegen neue ersetzt.
Wenn die Ausgänge abgeschaltet sind, kann man immer noch einen leichten Brumm hören, das schiebe ich derzeit aber mal auf den Kabelverhau auf meinem Schreibtisch.

@Uli:
Der LS-out Schalter darf im normalen Betrieb nicht gedrückt sein, sondern nur, wenn man über Kopfhörer hört!
Ich konnte es erst auch nicht glauben, aber sowohl das Schaltbild, als auch die BDA sind hier eindeutig.

Viele Grüße
Thomas

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