Braun A301 und T301 Entstörkondensatoren

Mit der Studio Line hat Braun zwischen 1978 und 1981 das HiFi-Konzept slim line eingeführt.
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Volkmar

Braun A301 und T301 Entstörkondensatoren

#1 Beitrag von Volkmar » 02.06.2010, 20:15

Hallo,

kürzlich ist von meinem A301 der Entsörkondensator aufgeplatzt. Beim Überprüfen des T301 fand ich auch einen schon lange aufgeplatzten Kondensatorrest vor. Beide habe ich nun ausgelötet, kann aber bei beiden leider nicht mehr erkennen, welche Werte sie genau hatten (nur noch 250 V ~ 5,8 MHz), Schaltpläne habe ich leider nicht für die Geräte. Im Netz finde ich nichts dazu. Da sie bei den Sicherungshaltern sitzen und dort sehr wenig Platz ist, würde ich gerne identischen Ersatz einbauen (hält wieder 30 Jahre). Kann mir jemand sagen, welche Werte sie genau haben müssen und wo man evtl. nicht nur passende sondern die gleichen bekommt wegen der Maße?

Danke.

Gruß,

Volkmar

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Uli
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#2 Beitrag von Uli » 02.06.2010, 20:45

Besser Du schaust auf den Plan !
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Beim T301 kann ich leider nicht helfen.... Andreas, Du?

Gruß... Uli
Zuletzt geändert von Uli am 02.06.2010, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Gulugulu
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#3 Beitrag von Gulugulu » 02.06.2010, 20:47

Moin!

Willkommen im Forum.

Die sollten beide 0,068µF haben. RM 15mm. X2 Typ, wenn ich mich nicht täusche.

Die sollten passen:

http://de.rs-online.com/web/search/sear ... 09&x=0&y=0

Edit: Ah, der Uli war schneller... :wink:

Gruß
Andreas

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#4 Beitrag von derlange » 03.06.2010, 08:20

Hallo, Freunde von Slimeline und Atelier!

In diesen Geräten sind Entstörkondensatoren von Rifa (s. http://www.conrad.de/ce/de/product/4561 ... Detail=005) verbaut. Wenn deren Gehäuse rissig werden - und die Frage ist nicht ob, sondern nur wann, dann nimmt vermutlich das Papier Feuchtigkeit auf und schlägt durch.

Es gibt dann zwei Abgangsszenarien:

1. Spektakulär: Es gibt einen Knall und das Ding zerflettert wie bei Volkmar - noch Glück gehabt!

2. Gemein: Der Kondensator fängt auf einmal an zu schmoren. Da die einzige Sicherung, die ihn daran hindern könnte die 16 A - Sicherung im Sicherungskasten ist, spielt das Gerät fröhlich weiter, während dicker weißer Qualm aus dem Gehäuse aufsteigt und im Gerät ein teeriger Klumpen mit zwei Drähten dran zurückbleibt.

Hier heißt es dann: Stecker ziehen und raus mit dem Gerät aus der Wohnung - und zwar schnell. Der Gestank im Gehäuse hält sich wochenlang!

Daher mein Rat: Wer ein Gerät der o. g. Baureihen hat, werfe einen Blick auf den Kondensator und wenn er Risse zeigt, dann bitte umgehend austauschen.


Grüße
DerLange

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#5 Beitrag von hpm66127 » 03.06.2010, 08:37

derlange hat geschrieben:
Daher mein Rat: Wer ein Gerät der o. g. Baureihen hat, werfe einen Blick auf den Kondensator und wenn er Risse zeigt, dann bitte umgehend austauschen.


Grüße
DerLange
Nicht lange Blicke werfen, sondern gleich austauschen, auch wenn noch keine Risse zu sehen sind! Wie du schon geschrieben hast, es ist nur eine Frage der Zeit. Und vor allem bei Geräten, die einige Zeit nicht in Betrieb waren, passiert das in der Regel in sehr kurzer Zeit nach dem Einschalten.

derlange hat geschrieben: Hier heißt es dann: Stecker ziehen und raus mit dem Gerät aus der Wohnung
Bitte unbedingt in dieser Reihenfolge :lol: :lol: :lol:

Gruß

Hans-Peter

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#6 Beitrag von Uli » 03.06.2010, 09:20

Hi,

bei den Regie-Leuten soll es ja sogar Leute geben, die die alten original Kondensatoren aushöhlen um dann ins Gehäuse einen neuen Kondensator einzusetzten, da neue womöglich andersfarbig sind und somit die Innenoptik schmälern.
Hy Langer, (:roll:) mach Doch mal Foto´s zu solch einem Original-Wahn! :oops:

Gruß... Uli

Volkmar

#7 Beitrag von Volkmar » 03.06.2010, 10:01

Danke für die vielen und schnellen Antworten. Also sollte ich lieber nicht so einen silbernen MP Kondensator einbauen, wie wäre es hier mit?

http://www.conrad.de/ce/de/product/4583 ... Detail=005

Elektrisch und von den Maßen passt er, oder? Bin bei solchen Sachen kein Experte, deswegen lieber einmal zu viel gefragt als etwas Falsches eingebaut.

Danke.

Gruß,

Volkmar

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#8 Beitrag von derlange » 03.06.2010, 10:49

Hallo Volkmar,

gegen den von Dir vorgeschlagenen Typ ist absolut nichts einzuwenden. Dringend abzuraten ist jedoch von Kondensatoren, die nicht für diesen Zweck vorgesehen und zertifziert (VDE & Co.) sind, auch wenn sie angeblich über die vorgesehene Spannungsfestigkeit verfügen, denn sonst könnte es passieren, daß die Hausratsversicherung den Wohnungsbrand nicht übernimmt.


Grüße
DerLange

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#9 Beitrag von hpm66127 » 03.06.2010, 13:25

Ich benutze immer diese Teile

Varistor

Qualmt nicht, stinkt nicht und erfüllt seinen Zweck

Gruß

Hans-Peter

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#10 Beitrag von Norbert » 04.06.2010, 00:42

Hallo Volkmar,

herzlich willkommen in unserer Braun-Runde :D

Wir kennen uns ja schon über das Forum für historische Telefone, wie ich Dir bereits privat schrieb. Das Internet ist eben doch ein Dorf :wink:

Wie ich sehe, hast Du in Richtung Entstörkondensator für Deine Geräte schon gute Hilfe bekommen.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#11 Beitrag von Gulugulu » 15.06.2010, 16:22

Moin!

Hier noch der Plan vom T301...

Gruß
Andreas

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#12 Beitrag von peerteer » 25.06.2010, 21:18

Hallo!

DerLange verlinkte auf diesen Artikel: ENTSTÖR-KONDENSATOR 0.047 µF-100R
Volkmar auf diesen : MKP 336/2 - 0.068 µF

Ist ersterer trotz anderer Kapazität auch in Ordnung? Laut Homepage wäre er in der Filiale in der Nähe verfügbar.
Er ist fast zehnmal teurer! Darum verfügbar?

Viele Grüße
PeerTeer

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#13 Beitrag von peerteer » 27.06.2010, 10:45

Hallo!
Nun habe ich jeweils die Entstörkondensatoren im T301 (rissig!) und A301 (oho! siehe Bilder) durch die Rifa-Modelle von Conrad (etwas kleinere Kapazität, aber sicher besser als das was drin war).
Bild
Bild

Trotz des verschmorten Kondensators lief der A301 sehr gut.

Hat der C301 auch das Entstörkondensatoren-Problem?


Nun mache ich mir Sorgen um die A1, C1 und T1.
Sind die Ateliergeräte ähnlich einfach in der Wartung wie die Slimlinegeräte?

Viele Grüße und Vielen Dank dafür, dass es in der Wohnung nun nicht so schnell qualmen wird.
PeerTeer

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#14 Beitrag von Uli » 27.06.2010, 10:52

peerteer hat geschrieben:Nun mache ich mir Sorgen um die A1, C1 und T1.
Sind die Ateliergeräte ähnlich einfach in der Wartung wie die Slimlinegeräte?
Hallo Peer, also mit der Erreichbarkeit der Platinen der ersten Baureihe ist es nicht so schwer, diese sind nach Abnahme der Gehäuse- und Bodenplatten recht gut beschickbar. Beim R4 sieht es da schon anders aus... da hilft nur frickeln!

Gruß... Uli
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#15 Beitrag von Gulugulu » 27.06.2010, 11:37

peerteer hat geschrieben:Hat der C301 auch das Entstörkondensatoren-Problem?
Oh ja. Das sind keine Band-, sondern Nebelmaschinen. :wink:

Bei den Ateliers ist mir bislang noch keiner hochgegangen. Austausch schadet aber bestimmt nichts und geht flott...

Gruß
Andreas

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#16 Beitrag von peerteer » 07.07.2010, 21:40

Hallo!

Gibt es im RS1 auch auszutauschende Entsörkondensatoren?

Ist es sinnvoll die Lithiumbaterie gleich mitzuwechseln (neuer Thread?)?

Vielen Dank und Grüße
PeerTeer

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#17 Beitrag von peerteer » 10.07.2010, 14:30

Hallo!

Beim RS1 ist natürlich auch ein Papierkondensator verbaut. Bei meinem Gerät kam er seiner Bestimmung als Knallfrosch nach und war bereits "zerrissen". Da müssen aber viele Wohnungen stinken.

Bei meinem A1 fand ich bisher keinen Enstörkondensator. Lediglich die "blauen Dinger":
Bild.

Sind das evtl. bereits Varistoren? Oder muss ich ganz woanders suchen. Was wie ich gesehen habe nicht angenehm werden würde.

Viele Grüße
PeerTeer

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Rudikar
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Knallfrosch

#18 Beitrag von Rudikar » 13.01.2014, 21:58

So, nun melde ich mich - zum ersten Mal - in dieser Ecke zu Wort.

Schon eine ganze Weile stehen bei mir im Keller je ein A301, A501, C301M und ein TS501. "Nur mal so" halt... - reine Neugier bisher. Aufgebaut habe ich noch kein Ziel, auch fehlt dazu mindestens noch ein Plattenspieler. Kommt Zeit...!

Also: es war Weihnachtspause. Da habe ich bis auf den C301 alles mal hoch geholt und aufgemacht. (Und geputzt!) Das sind bisher die Ergebnisse:

1. Alle drei Knallfrösche haben irgendwann ihren Dienst voll erfüllt! :)

Bild

Weil ich so schnell (bei "meinen" Lieferanten) noch keinen 68 pF gefunden habe, habe ich einfach den 0.047 µF-100R-Typ von Rifa genommen. Sollte beim Radio nicht weiter stören - bei den Verstärkern suche ich noch und nehme dann doch mal einen 68er-Typ.

2. In allen Geräten habe ich die Röderstein-Elkos ausgebaut und ersetzt. Geht ja schnell - mehr als 13 im A501 waren es glaube ich nicht. Das Interessante: die hatten allesamt erhebliche größere Werte. Also 300 µF statt 220 oder 60 statt 47. Hm... ich dachte Elkos verlieren mit dem Alter eher an Kapazität? Dabei hatten einige wenige auch die typischen Anzeichen von Alterung - austretende Innereien durch die rote Kunststoff-Hülle. Dann wechsel(t)e ich noch alle schwarzen Elkos - auch die haben sehr abweichende Werte. Tja... und die Frakos? Können eher drin bleiben wie hier irgendwo mehrfach stand? Mal sehen!

3. Der TS501 hat eine neue Speicherbatterie bekommen. Die kommt von EVE – weil es die bei Völkner eben gab – statt einer TEKCELL. Geht auch einwandfrei. Das Anlöten wie auf dem Foto unten ganz ich sehr empfehlen - in die Kerben der Fähnchen (mit kleinem Klebekissen darunter). Hält gut - und geht dann sehr einfach!

Bild

4. Nun will ich bei den Verstärkern nur noch die Potis 613/713 ersetzen und den Ruhestrom auf 30 mV testen/abgleichen.

5. Oh - das hatte ich noch fragen wollen: gibt es für die slimlines eigentlich brauchbaren Ersatz für die Lautsprecher-Relais Rs701?

Tja...eigentlich fehlt dann eben nur noch der Plattenspieler! :D
(Oder doch gleich die AP701??)

Herzlicher Gruß -

Rüdiger
oft mehrfach und in Betrieb: nahezu alle atelier-Komponenten (außer 1er-Reihe) sowie diverse slimline- und regie-Geräte
Aktuelle "Projekte": AC701, PA4 und immer wieder R2/R4

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