BRAUN DN 54 Visotronic 4807 defekt HILFE!

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micha
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BRAUN DN 54 Visotronic 4807 defekt HILFE!

#1 Beitrag von micha » 28.03.2011, 19:21

Hi,

nachdem ich am Samstag meine DN 54 auf die Sommerzeit eingestellt hatte, versagte sie nach kurzer Zeit ihren Dienst.

Wenn ich sie kurz vom Strom trenne, kann ich sie anschließend wieder stellen. Aber nach einer Zeit (zwischen 10 min - bis 13h) geht sie einfach wieder aus. (Komplett bzw. ein Segment leuchtet noch).

Kenn jemand diesen Fehler und weiß ggf. wie er zu beheben ist?
Hat jemand einen Schaltplan dieser Uhr?
Kennt jemand eine Firma die die Uhr reparieren könnte?

Ich habe mal im Internet nach der DN 54 gesucht, aber nur Informationen zu DN 50 gefunden? Die sah wie meine aus, aber was ist an ihr anders?

Vielen Dank schon mal im voraus!

micha

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Fortschritt?

#2 Beitrag von micha » 06.04.2011, 10:38

inzwischen habe ich den Wecker demontiert und erst einmal pauschal die beiden Elkos im Netzteil der Uhr ausgetauscht.

Seit dem läuft sie...

Ob der Fehler damit behoben ist weiß ich aber erst nach einem Test von mehr als 24h.

Dafür hat sich aber ein anderes Problem eingestellt.

Das erste Segment der Weckzeit flackert extrem in der Helligkeit. Selbst wenn es nur "1" anzeigen soll, kann es sein, daß die ganze "8" in voller Leuchtkraft strahlt.
Ein Wackelkontakt ist es wohl nicht, denn auf Erschütterungen zeigt die Uhr keine Reaktion.

Wäre schön wenn es doch noch jemanden gibt der mir hilfreiche Informationen geben könnte.

Gruß Micha

PS. Ich habe mich jetzt an die Uhr getraut, da ich glück hatte und ein Modell DN 50 erwerben konnte. Ich hoffe das die alte Uhr es noch ein paar Jahre macht!

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Uli
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#3 Beitrag von Uli » 06.04.2011, 12:04

Hi Micha,

die Digitalanzeigen bei Braun sind in der Regel Multiplex gesteuert, ein Flackern kommt in der Regel durch die Netzfrquenz zustande. Manche Uhren haben aber auch einen Quarz verbaut, wie es bei der DN50 ist kann ich leider nicht sagen.

Gruß... Uli
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#4 Beitrag von micha » 07.04.2011, 08:27

Uli hat geschrieben:Hi Micha,

die Digitalanzeigen bei Braun sind in der Regel Multiplex gesteuert, ein Flackern kommt in der Regel durch die Netzfrquenz zustande. Manche Uhren haben aber auch einen Quarz verbaut, wie es bei der DN50 ist kann ich leider nicht sagen.

Gruß... Uli
Hallo Uli!

ich habe eine DN54 - und ein Quarz habe ich auf den beiden Platinen nicht gesehen.

Wenn die Netzfrquenz an dem Flackern schuld ist, warum flackert dann nur das erste 8'er Segment der Weckzeit in der Helligkeit und nicht alle Segmente an sich?

Gruß Micha

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#5 Beitrag von micha » 11.04.2011, 09:48

so, eine Lösung für das hell flackernde Segment in der Weckzeit habe ich leider noch nicht gefunden...

aber inzwischen bin ich jetzt auch noch stolzer Besitzer einer voll funktionsfähigen DN 50 geworden.

Und somit weiß ich nun auch endlich um den Unterschied zwischen den beiden Modellen.

Für die, die es interessiert: Die DN 54 kann 4 Weckzeiten verwalten - die DN 50 hat nur eine.

Gruß Micha
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Uli
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#6 Beitrag von Uli » 11.04.2011, 10:50

micha hat geschrieben:Wenn die Netzfrquenz an dem Flackern schuld ist, warum flackert dann nur das erste 8'er Segment der Weckzeit in der Helligkeit und nicht alle Segmente an sich? Gruß Micha
Hi Micha,

das liegt daran, das alle Segmente beim multiplexen angesprochen werden (sie sind in Reihe geschaltet), die Segmente die sichtbar bleiben sollten, werden ein paar Millisekunden länger angesteuert (durch die gemeisame Anode oder Kathode).

Ein einfaches Beispiel:
Ein TV-Videosignal hat 24 Bilder pro Sekunde, wenn nun ein Auto mit Speichenfelgen durch das Bild fährt sieht es so aus als ob sich das Rad nur langsam dreht oder gar rückwärts fährt. Dieses ist allerdings nur bei Fernsehbildern sichtbar, das menschliche Auge kann alles bis 20Bildern pro Sekunde noch flüssig sehen, alles darunter "flackert". Wenn Du mal in den 80zigern in der Disco warst, gab es da immer den "Stroboblitz"... man hat die Leute wie in einem langsam drehenden Film gesehen... eben sprunghaft. Bei Hubschrauber-Rotorblättern kann man dieses Phänomen in Filmen auch gut beobachten.

Da die Netzfrequenz nur gewisse Segmente bei bestimmten Zahlen länger ansprechnen muss, flackert das ein oder andere Symbohl schonmal. Hast Du mal die Lötaugen kontrolliert? Vielleicht bekommt ein einzelnes Segment der Kette kein richtiges Signal und der Multiplexer meint dann das das nächste 7 Segmentbauteil ansprechen zu müssen... dieses bekommt aber keinen gemeinsamme (Anode oder Kathode) und beide bleiben dann einfach dunkel, der Chip verrechnet sich also.

Ich hoffe ich konnte das Multiplexprinzip auch für einen Laien verständlich erklären... aber man kann es ja auch mal googeln, wenn man mehr darüber erfahren will.

Gruß... Uli
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#7 Beitrag von micha » 12.04.2011, 16:10

Uli hat geschrieben:Ich hoffe ich konnte das Multiplexprinzip auch für einen Laien verständlich erklären...
vielen Dank - das mit dem Multiplexen habe ich so grob verstanden - warum das bei meiner DN 54 aber erst nach der Reparatur aufgetreten ist bleibt mir unerklärlich.

Die Lötpunkte des Displays habe ich nicht nachgelötet. Aber eine kalte Lötstelle oder ähnliches schließe ich aus, da ich alles zum Testen mit Kältespray behandelt habe - ohne Reaktion.

Aber noch eine andere Sache: Da ich nicht wusste ob ich meine DN 54 wiederbeleben konnte, hatte ich mir schnell noch eine alte DN 50 gesichert.
Jetzt wo beide nebeneinander stehen sehe ich, daß das VFD Display der 54 viel (gleichmässiger) heller als das der 50 ist. Besonders bei der Weckzeit wirken manche Segmente kaum 'beleuchtet'. Woran kann das liegen? Sollte ich bei der DN 50 auch mal die Kondensatoren (in der Spannungsversorgung) tauschen?

Gruß Micha
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#8 Beitrag von Uli » 12.04.2011, 16:58

Hi Micha,

hier ein Auzug aus Wikipedia über kalte Lötstellen:
Ein besonders beim Löten im Elektronikbereich gefürchtetes Phänomen sind die sogenannten Kalten Lötstellen. Bei einer Kalten Lötstelle besteht keine stoffschlüssige Verbindung zwischen Lot und Fügepartner.

Kalte Lötstellen sind oft schwer zu erkennen. Im Gegensatz zu korrekten Lötstellen sehen sie eventuell matt aus (bleihaltige Lote erstarren hochglänzend, bleifreie Lote sind generell matt) oder weisen eine leicht klumpige Oberfläche auf. Weiterhin ist der fehlende Meniskus einer guten Benetzung ein Indiz für eine mangelhafte Lötstelle. Die mechanischen und elektrischen Eigenschaften einer Kalten Lötstelle sind mangelhaft. Kalte Lötstellen sind typische Ursachen für Zuverlässigkeitsprobleme in elektronischen Baugruppen.

Kalte Lötstellen können viele verschiedene Ursachen haben:

* Bei Handlötung wurde ein Lot mit weiter Temperaturspanne zwischen der Liquidus- und Solidustemperatur verwendet. Innerhalb dieser Temperaturspanne ist das Lot breiig, schon leichte Erschütterungen begünstigen das Entstehen einer Kalten Lötstelle.

Für Handlötungen empfiehlt sich daher ein Lot, bei der beide Temperaturen zusammenfallen, wie z. B. L-Sn63PbAg mit 178 °C Solidus- und Liquidustemperatur.

* Die Löttemperatur war zu gering – die Lötstelle war zu kalt – wohl der Namensgeber. Es erfolgte keine oder keine vollständige Benetzung.
* Die Löttemperatur war zu hoch. Das Flussmittel hat sich zu schnell zersetzt, bzw. verdampft bevor eine deoxidierende Wirkung einsetzt. Die hohe Temperatur führt zu einer schnellen Oxidation der zu verbindenden Bereiche.
* Beim Abkühlen einer Lötverbindung wurde nicht sichergestellt, dass der gesamte Lötbereich zwischen der Liquidus- und Solidustemperatur erschütterungsfrei bleibt.
* Die zu benetzenden Oberflächen sind wegen Oxidation oder Überlagerung (Durchwachsen der Intermetallischen Phase) nicht mehr benetzbar, so dass das Lot eher formschlüssig eine Art „Verklammerung“ darstellt.

Kalte Lötstellen verursachen oft nicht sofort eine elektrische Unterbrechung. Eine Kalte Lötstelle hält jedoch nur geringen mechanischen Belastungen stand. Aufgrund dessen können sowohl kleine Vibrationen oder Erschütterung der Lötstelle als auch Dehnungsbewegungen bei sich erwärmenden Bauteilen zu Funktionsstörungen beitragen. Vibrationen treten zum Beispiel an Leiterbahnen auf: Am Anfang ist die Leiterbahn bzw. der Anschlussdraht noch „fest“ in der Kalten Lötstelle eingeschlossen, doch schon bald können die Vibrationen des Leiterdrahtes ein Spiel innerhalb der Lötstelle „hineinschlagen“, der Draht kann sich dann innerhalb der Lötstelle bewegen. Nun kann der innerhalb der Kontaktstelle eine Relativbewegung eintreten, kleine Kontaktunterbrechungen treten auf, es können bei höheren elektrischen Strömen auch Lichtbögen (Spannungsüberschläge) entstehen.

In elektronischen Geräten und Baugruppen führen Kontaktunterbrechungen und -unsicherheiten zu Funktionsstörungen. Die möglicherweise entstehenden Lichtbögen können Verbrennungen innerhalb der Lötstelle erzeugen. Diese Stellen sind dann von einer Ruß- oder Oxidschicht überzogen. Dadurch verschlechtert sich der elektrische Kontakt noch weiter.

Das Auffinden Kalter Lötstellen ist oft schwierig, da sie bei mechanischer Bewegung eventuell zunächst wieder für einige Zeit einen Kontakt herstellen. Die Lokalisation kann durch gezielte Erschütterungen oder Kältespray erleichtert werden.

Eventuell müssen mehrere unzuverlässig erscheinende Lötstellen „auf Verdacht“ nachgelötet werden. Kalte Lötstellen verbinden sich nicht mit dem Lötauge.
was ich damit sagen will... Du kannst mit Kältespray nicht unbedingt ausschließen, das nicht doch eine kalte Lötstelle vorliegt, was ich immernoch vermute!
Micha hat geschrieben:warum das bei meiner DN 54 aber erst nach der Reparatur aufgetreten ist bleibt mir unerklärlich.
Wenn Du an Bauteilen oder der ganzen Platine wackelst, kann hier schon am Lötpunkt die kalte Lötstelle entstanden sein ! :shock:
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Leider hab ich weder die DN 50 noch die 54.... oder gar einen Schaltplan.
So wie ich mich erinnere gab es doch einen Lichtsensor für die Helligkeit.... oder ein Poti? Schaue mal nach und reinige mal!

Gruß... Uli
Gruß Uli
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#9 Beitrag von micha » 13.04.2011, 11:54

Hi Ulli!
Uli hat geschrieben:
Leider hab ich weder die DN 50 noch die 54.... oder gar einen Schaltplan.
So wie ich mich erinnere gab es doch einen Lichtsensor für die Helligkeit.... oder ein Poti? Schaue mal nach und reinige mal!
das Poti ist nur für die Empfindlichkeit des Sensors da - nicht aber für die Helligkeit der Anzeige.

Ich werde an der DN 50 auch mal die Elkos tauschen - mal sehen was das bringt.

Gruß Micha
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#10 Beitrag von Uli » 05.11.2012, 21:46

Moin!

Hier mal die Pläne zur

DN50 - Type 4-850
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und

DN 54 Type 4-807
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Gruß... Uli

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#11 Beitrag von micha » 17.11.2012, 15:24

Uli hat geschrieben:Moin!

Hier mal die Pläne zur

Gruß... Uli
Supi! Danke...

Nur zur Info, nachdem ich C1 getauscht hatte lieft die Uhr wieder!

Micha!
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#12 Beitrag von Uli » 17.11.2012, 19:18

Moin!

Da sieht man es mal wieder, meist sind es die Netzelkos die aufgeben!
Dann hat sich ja die Scanarbeit gelohnt, Gratulation zur Reparatur!

Gruß.... Uli

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