in der Diskussion zu meinem geplanten Vorverstärker schrieb Heinrich:
Nicht dass ich beim Thema Vorverstärker schon konkret weiter wäre oder auch nur einen Plan hätte, welche Schaltung mit welchen Röhren ich verwenden werde - schließlich ist ja Weihnachten - aber ich habe beim Stöbern im Internet ein paar Informationen zur ECC83 gefunden, die den einen oder anderen vielleicht interessieren könnten.henry2 hat geschrieben: Aber nun zunächst zum Phono Pre:
Für mich müsste ein solcher folgende Voraussetzungen erfüllen:
2. Verwendung von Spanngitterröhren, da sie weniger mikrofonieempfindlich und rauschärmer sind als die "üblichen" HF- bzw. NF-Trioden, wie z.B. ECC81,82,83.
Zumal diese Röhre auch in einigen Braun Geräten Verwendung findet.
Durchforstet man das Internet zum Thema "NF-Kleinsignalröhren" und "Spanngitterröhren", kommt man sehr schnelle auf die ECC803S von Telefunken.
Offensichtlich ist es so, dass sich diese Variante der ECC83, die in der von Heinrich ins Spiel gebrachten Spanngittertechnik hergestellt ist, innerhalb der Röhrenfraktion großer Beliebtheit erfreut.
Bei ebay gehen diese Röhren, als Neuware aus altem Lagerbestand, mit schöner Regelmäßigkeit für Preise von >400,-€ weg
Da ich bei meinen bisherigen Röhren Projekten eigentlich immer auf Röhren von JJ gesetzt habe, hatte ich in Erinnerung, dass auch dieser Hersteller eine Röhre mit der Bezeichnung ECC803S im Programm hat.
JJ hat ja die Herstellung von NF-Röhren von Tesla übernommen, die wiederum Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts Teile der Fertigungsanlagen von Telefunken erworben hatten.
Schaut man sich nun die ECC803S von JJ an, stellt man schon rein optisch fest, dass sie anders aufgebaut ist als die Röhre mit gleicher Bezeichnung von Telefunken. Sie weist ein deutlich längeres Anodenblech auf.
Nach weitere Recherche zeigt sich dann, dass sie mit einem konventionellen Gitter gefertigt wird.
Das war also erst mal nichts.
Aber JJ hat auch eine ECC83S im Angebot. Und die ist dann tatsächlich eine Spanngitterröhre
Wer etwas mehr Geld anlegen will, kann zur "Gold Pin" Variante greifen. Sie hat einerseits, wie schon die Namensgebung vermuten lässt, vergoldete Anschlussstifte und ist andererseits auf engere Toleranzen zwischen den beiden Systemen selektiert.
Ob diese Röhre eventuell sogar auf den gleichen Maschinen hergestellt werden, die seinerzeit von Telefunken an Tesla gegangen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jedoch erscheint es sehr wahrscheinlich, denn bei den heute gefertigten, vergleichsweise geringen Stückzahlen, dürfte sich der Neuaufbau einer Fertigungsstraße für die aufwändige Spanngittertechnik wohl kaum lohnen.
Ebenso ist mir unklar, warum JJ bei der Bezeichnung der Röhren diese Verwirrung stiftet.
Jedenfalls scheinen mir diese Röhren einen schöne Alternative zu sein, wenn man z.B. einen CSV13 restaurieren möchte.
Viele Grüße und noch einen schönen Feiertag
Thomas