Nietmutternzange

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v/d/b
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Nietmutternzange

#1 Beitrag von v/d/b » 05.01.2013, 08:43

Moin zusammen,
an meinen beiden Quads muss ich acht Nietmuttern M4 aus Stahl setzen.
Da ich mir im neuen Jahr sowieso mal was Gutes tun wollte :wink: überlege ich mir das passende Werkzeug zuzulegen. Außerdem kann man so was immer mal gebrauchen.
Die ganz billigen Setzzangen sind wohl nur für Alu-Nietmuttern geeignet. Außerdem gibt es für diese Zangen keine Ersatzdorne. Wenn also mal ein Dorn defekt ist, kann man sie nur noch in den Müll werfen oder man muss sich was basteln.
Eine Preisklasse höher habe ich diese Zange gefunden.
Der Hersteller beschäftigt sich ausschließlich mit Niettechnik, was schon mal einen guten Eindruck macht.
Die Zange geht zwar nur bis maximal M6, was größeres werde ich nach menschlichem Ermessen aber sowieso nie brauchen.

Hat von euch jemand Erfahrung mit Nietmutternzangen?
Falls ja, wäre es schön, wenn ihr mir diese hier mitteilen würdet.

Viele Grüße
Thomas

ps: Ich habe gerade gesehen, das Försch und Berner anscheinend die gleiche Zange unter eigenem Label verkaufen.

cguenther
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#2 Beitrag von cguenther » 05.01.2013, 09:28

Hallo Thomas,

für gelegentliches Setzen von Nietmuttern ist die Zange ok, habe ich auch hier.

Die Fa. produziert u.a. auch für Würth ein noch grösseres Set (MFX 612) welches dann auch grössere Anforderungen abdeckt. Und nur das Würth-Set hat dann auch die kleineren Durchmesser "an Bord".

MFX 612 baugl. Würth im Video

Ist manchmal in der Bucht für Kleines zu bekommen. Ebenfalls Interessant ist die Bandbreite an verfügbaren Nietmuttern - hier mal den Würth-Katalog konsultieren, da gibts schöne Übersichten.

Lieben Gruss,
Carsten

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Uli
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#3 Beitrag von Uli » 05.01.2013, 12:30

Moin!

Wenn man die Zange sieht ist es sicherlich ein stabiles Gewinde.
Wenn ich dagegen die Überstände unten sehe ist das mit fast doppelter Bauhöhe meist nicht mit dem Bauprojekt vereinbar, hier ein Screenshot bei nur M6 Gewinde aus dem oben genannten Video:
Bild
Bei meinem CD4 Projekt muss ich auch M3 Gewinde in dünnes Blech (0,8mm) schneiden, aber mit solchen Überständen käme ich nicht klar.
Ich mache es so:
Ich klebe ein Stück Blech (1,5-2mm) mit 2K-Kleber unter das Bohrloch, bohre bei M3 mit 2,5mm vor, dann spanne einen Fertigschneider für VA Gew.-Bohrungen in meinen Akkuschrauber.
Ich verwende mit Absicht kein Windeisen da es bei so kleinen Bohrungen beim schneiden gerne verkantet. Mit dem Akkuschrauber hat man einfach eine bessere Führung und kann das Gewinde in einem Rutsch senkrecht schneiden, es wird sehr präzise und nachfolgende Schrauben haben kaum Gewindespiel.

Eine andere Alternative ist eine normale Mutter von hinten zu befestigen, hier hat man aber eventuell auch eine zu große Bauhöhe.

Gruß... Uli
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#4 Beitrag von cguenther » 05.01.2013, 18:50

Hallo Uli,

eine gute Idee das Material aufzudoppeln. Diese Nietmuttern gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Die Gezeigte ist die Variante, die zudem "klemmt" wie eine Popp-Niete, also Werkstücker zusammenhält und zudem ein Gewinde bietet.
D.h. aber auch, dass zusätzlich zu dem von Dir gezeigten unteren Teil oben noch ein Kragen existiert der die Gesamthöhe weiter erhöht.

Es gibt allerdings auch (Edelstahl-)Nieten mit einem Rand, der in die Ansenkung des Bochlochs geht und nach unten fast keinen Überstand bietet - die Auswahl ist halt Gross.

Bei beengten Platzverhältnissen wird man aber mit einer Nietgewindezange nie so Platzsparend arbeiten können wie der bei Dir vorgeschlagenen Lösung.

LG,
Carsten

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#5 Beitrag von v/d/b » 06.01.2013, 11:05

Moin Carsten, moin Uli,
danke für für eure Hinweise. Dann scheint die Zange ja schon mal eine ordentliche Qualität zu haben.
Die Sache mit dem aufgeklebten Material habe ich auch schon mal praktiziert.
Mit 3mm Alublech habe ich da gute Erfahrungen gemacht.

Der Überstand der Nietmuttern ist bei der Befestigung der Böden bei den Quads aber kein Problem. Da ist genügend Platz.
Original sind an dieser Stelle aufgeschobene Blechmuttern und selbst schneidende Schrauben verbaut, was nun wirklich primitiv aussieht.
Aber die Jungs haben das nicht nur in den 50s so gemacht, sondern sogar noch vor ca. 10 Jahren, als man für £6000,- (!) die vergoldete (würg) Jubiläums Edition kaufen konnte.

Bild

Viele Grüße
Thomas

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#6 Beitrag von Uli » 06.01.2013, 11:14

Moin Thomas,

die Blechmuttern gibt es auch zum aufstecken mit metrischen M3 Gewinde ;) !
BildBild
Google mal "Käfigmutter" ;)!

Gruß... Uli
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#7 Beitrag von v/d/b » 06.01.2013, 11:17

Die brauchen dann aber einen rechteckigen Ausschnitt, oder?

Viele Grüße
Thomas

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#8 Beitrag von Uli » 06.01.2013, 11:21

Jep... aber wie es aussieht hast Du genug "Fleisch" und mit einer Dremel-Trennscheibe schnell gemacht. Bei M3 ist der Ausschnitt auch nicht zu groß!

Gruß... Uli
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#9 Beitrag von v/d/b » 06.01.2013, 11:34

Das schau ich mir mal an. Ich glaube ich habe sogar noch Käfigmuttern hier.

Viele Grüße
Thomas

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#10 Beitrag von v/d/b » 11.01.2013, 17:31

Hallo zusammen,
mit den Käfigmuttern wäre es dann doch etwas knapp geworden, was das Material angeht, welches stehen bleibt.
Ich werde also nieten.
Da es für diese Zange die Zugdorne nach Auskunft des Herstellers auch einzeln gibt, und man sie für nen Appel und nen Ei bekommt, habe ich mich für sie entschieden.
Die Zange ist auch schon hier und ich konnte das gute Stück bereits begutachten.
Die Gewinde für die Dorne sind etwas grob geschnitten und M6 Nietmuttern in VA wollte ich wegen des erforderlichen Kraftaufwands mit der Zange nicht setzen.
Jedenfalls nicht in größerer Menge.
Alu Nietmuttern lassen sich aber sehr gut verarbeiten und auch die M4 Muttern in Stahl, die ich brauche, funktionieren einwandfrei.

Viele Grüße
Thomas

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#11 Beitrag von v/d/b » 31.03.2013, 09:16

Hallo zusammen,
hier noch mal eine kurze Rückmeldung meinerseits zum Thema Nietmutternzange:
Nachdem ich das Chassis der ersten Endstufe fertig lackiert habe, konnte ich die Zange nun auch am lebenden Objekt testen.

Bild

Das ist in jedem Fall deutlich professioneller als die ursprünglich hier verwendeten Blechmuttern.

Viele Grüße
Thomas

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