Plattenspieler für Schellackplatten - Problem

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tmtriumph
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Plattenspieler für Schellackplatten - Problem

#1 Beitrag von tmtriumph » 05.01.2013, 00:20

Hallo,

beim meinem Perpetuum Ebner Plattenspieler (Modell 38 PE) habe ich ein Problem. Er ist wohl etwa von 1938; ein elektrischer Plattenspieler mit 78 U/min und elektrischem Tonabnehmer mit auswechselbaren Stahlnadeln.
Wenn der Tonarm zum Ende kommt, schaltet er mechanisch den Strom ab. Dabei wird von der Mechanik einfach ein kleiner Kippschalter betätigt. Das wiederum gibt ein lautes Knacken in den Lautsprechern (der Atelier-Anlage, die darüber steht). Das Knacken (es ist schon fast ein Knall) ist auch dann unangenehm laut, wenn die Lautstärke niedrig eingestellt ist und ist bestimmt auch nicht gut für Verstärker und Boxen.

Nun die Frage an die Elektroniker: Wie bekomme ich das Knacken weg? Einen Kondensator an die richtige Stelle löten? Welchen? Mir scheint auch, das Chassis des Plattenspielers hat ein Lötfähnchen für die Erdung, das nicht belegt ist. (Wie auch, bei einem zweiadrigen Zuleitungskabel...). Muß ich eine Erdung hinzufügen? Oder Erdung und Kondensator, oder was sonst?

Gruß, Albrecht

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fnerstheimer
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aaalsoo ...

#2 Beitrag von fnerstheimer » 14.01.2013, 16:01

... bei moderneren Dual-Plattenspielern liegt ein 10nF-Kondensator ( der unbedingt netzspannungsfest sein muss ) parallel zum Ein-/Aus-Schalter.

Bevor jetzt Einwände kommen wegen Stromfluss durch den Kondensator - Dual hat es bei fast jedem Plattenspieler mit 220Volt-Motor so gemacht, und der kapazitive Blindwiderstand von fast 4MOhm für einen 10nF-Kondensator bei 50Hz ist wohl vernachlässigbar.

Wegen des Masseanschlusses - der Tonabnehmer sollte normalerweise zwei Anschlüsse haben, von denen einer mit der Masse ( = Abschirmung ) verbunden ist. Die Verbindungsstelle kann sich direkt am Tonabnehmer befinden, oder irgendwo anders. Ein dritter Anschluss ist nicht erforderlich. Probleme mit der Masse äußern sich normalerweise durch Brummen und durch Berührungsempfindlichkeit ( brummen wird lauter oder leiser, wenn man mit der Hand ans Chassis fasst ).

Ich würde zuerst mal den Kondensator einbauen bzw. prüfen, ob ein vorhandener Kondensator defekt ist, und erst dann nach evtl. Masseproblemen suchen.

Unabhängig davon, ob Du das Problem in den Griff bekommst, würde ich mit so einer Maschine keine wertvollen Platten mehr abspielen, da der Plattenverschleiß viel zu hoch ist. Optimale Schellack-Dreher sind der PS500 von Braun oder Duals, PE's oder Elac's aus den sechziger und frühen siebziger Jahren, die noch mit 78 UPM zu betreiben gehen, aber schon mit Magnetsystemen bestückt und hifi-tauglich sind. Für das Shure M75 gibt es z.B. billig eine Normalrillennadel, mit dieser lassen sich Schellackplatten richtig hochwertig verschleißfrei abspielen.

Stahlnadeldreher würde ich nur noch aus nostalgischen Gründen z.B. an einem zeittypischen Röhrenradio betreiben, und dann auch nur mit Platten, die es eh hinter sich haben.

Gruß Frank
"Man will halt immer das, was die anderen haben, bis dann alle das haben, was die anderen haben und dann wollen alle wieder das, was dann keiner mehr hat"

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