zum thema kolophonium

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roland
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zum thema kolophonium

#1 Beitrag von roland » 18.02.2011, 17:23

eben laß ich in einem anderen thread was von kolophonium und reinigen oder nicht.

da ich über 20 jahre leiterplatten bestückt und gelötet habe war dies auch immer ein thema für mich. ich kann euch nur sagen...da scheiden sich die geister :roll: die einen wollen blitzeblanke leiterplatten (sieht auch echt gut aus) die anderen sagen das die immer noch verbleibenden rückstände (mit dem bloßem auge kaum zu sehen) agressiver seien als wenn man die lp nicht reinigt.

das sagt wikipedia:


Die im Kolophonium enthaltenen organischen Säuren wirken bei hohen Temperaturen reduzierend und beseitigen dünne Oxidschichten der metallischen Fügepartner. Weiterhin führt es zu einer glatten Oberfläche des erstarrenden Lotes, da es auch hier durch seine Anwesenheit eine Oxidation der Schmelze verhindert. Es kann als dünne Schicht auf der Lötstelle verbleiben, da es im Gegensatz zu Lötwasser oder Lötfett keine Korrosion verursacht – es schützt diese vor Sauerstoffeinfluss und späterer elektrolytischer Korrosion. Oft wird es jedoch aus ästhetischen Gründen abgewaschen und durch einen Schutzlack ersetzt.


...und der meinung bin ich auch

allerdings wenn ich entlötlitze benutzt habe, dann reinige ich die stelle immer mit LR von kontakt-chemie. wer dies nicht hat kann die stelle(n) auch mit isopropanol reinigen.
herzlichen gruß

roland

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henry2
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#2 Beitrag von henry2 » 18.02.2011, 19:25

Hallo Roland,

was die Wirkungsweise von Kolophonium angeht, so bin ich ganz Deiner und Wikipedias Meinung. Ich habe mal gelernt, nach einer Reinigung der Leiterplatte diese wieder mit einer nicht zu "mageren" Kolophoniumlösung (Kolophonium in Alkohol aufgelöst) einzupinseln. Diese Methode wurde (nicht nur von mir) vielfach mit gutem Erfolg praktiziert.

Natürlich muss das umsichtig geschehen, damit die Lösung nicht z.B. in die Löcher von darunter liegenden Trimmpoties, ZF-Filtern o.ä. hineinfließt. Nach dieser Behandlung und nach dem Abtrocknen der Lösung ist die Leiterplatte mit einer geschlossenen Kolophonium-Schutzschicht versehen und sieht wieder "picobello" aus.

Vielleicht gibt hierzu noch andere Erfahrungen?

Viele Grüße

henry2

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Vinylfan
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#3 Beitrag von Vinylfan » 19.02.2011, 11:14

Hallo,

meine Erfahrung ist, dass man mit besagtem LR von KontaktChemie das Kolophonium sowieso nicht gänzlich herunterwäscht. (es sei denn, man nimmt Tonnen von dem Zeug, was mir zu teuer ist)

Eine dünne Schicht Kolophonium bleibt also bei mir drauf, die Leiterplatte sieht aber trotzdem gut aus.

Mit Isopropanol habe ich allerdings keine so gute Erfahrungen gemacht: Eine Platte (nicht von Braun) die ich damit reinigte verfärbte sich plötzlich weiß. Und blieb auch so....
Chemisch kann ich das nicht erkären, es war aber so. Seitdem benutze ich das nicht mehr.

Was nehmt ihr für einen Schutzlack? Vielleicht werde ich das auch mal ausprobieren.
Es erleichtert aber nicht die Arbeit für zukünftige Löter, oder?

Viele Grüße
Jan.

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#4 Beitrag von roland » 19.02.2011, 11:27

Vinylfan hat geschrieben: Mit Isopropanol habe ich allerdings keine so gute Erfahrungen gemacht: Eine Platte (nicht von Braun) die ich damit reinigte verfärbte sich plötzlich weiß. Und blieb auch so....
Chemisch kann ich das nicht erkären, es war aber so. Seitdem benutze ich das nicht mehr.
hallo jan

das mit dem weiß werden kenne ich auch...das liegt am lack der leiterplatte. ich hatte damals auch zwei kunden (billigheimer) dessen leiterplatten wurden auch immer weiß und ich hatte ein riesen theater deswegen.

bezüglich schutzlack kann ich nur sagen das ich diesen einmal und nie wieder verwendet habe. wenn man später nochmals etwas an der so behandelten lp löten muß...ich sag nur rauch und stinkt.
herzlichen gruß

roland

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Vinylfan
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#5 Beitrag von Vinylfan » 19.02.2011, 11:56

Interessant! Besten Dank für die Info.

Ich glaube, dann mache ich es wie bisher! Scheint mir doch am besten zu sein.

Grüße Jan.

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