PS 350/ PS 450

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braunfreund
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PS 350/ PS 450

#1 Beitrag von braunfreund » 24.04.2011, 10:42

Als Braun ab 1973 auch preiswertere Modellreihen mit Kunststoffgehäusen und weitgehend identischen Elektronikbaugruppen herausbrachte (8°- Reihe, Regie 350, Regie 450, Regie 525 und Verwandte mit Kunststoffrontplatte), fehlte es an einem günstig zu fertigenden " Brot-und- Butter"- Plattenspieler der Mittelklasse. Der PS500 war diesem Kundenkreis zu teuer.
So wurde die Baureihe PS350/ PS450 geschaffen, hier der PS450:

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Der PS450 ist ein Halbautomat, d.h. er legt selbständig den Tonarm auf und führt ihn am Ende der Platte in die Ruhestellung zurück. Tonabnehmersystem Shure M95 MG. Preis damals 498 DM, kein Pappenstiel, der Dual 1218 war etwa 100 DM billiger.

Der etwas einfachere Bruder mit manuell zu bedienendem Tonarm ist der PS350, hier als Chassis P350 (Tonabnehmer Shure M75 G):

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Der P350 steckt im audio308, PS350 und PS358, der P450 im audio400, P450 und PS458. Beide Modelle sind mechanisch und elektrisch austauschbar.

Es ist auffällig, dass diese Plattenspieler erhebliche konstruktive Ähnlichkeiten mit den etwa 1971 erschienenen Dual- Plattenspielern der 121x- Serie aufweisen:

1) Reibradantrieb auf den Teller
2) Kegelförmiges Antriebsrad zur Drehzahlfeineinstellung
3) nach vorn abziehbarer Systemhalter am Tonarmkopf
4) Im PS450: Kurvenscheibensteuerung für Tonarmbewegung (auf die DUAL- Wechselautomatik wurde allerdings verzichtet).
5) In einem Arbeitsgang gepresstes und gestanztes Stahlblechchassis.

Man hat sich eindeutig an den Dualen orientiert, weiterhin ist die Zarge aus einem Stück anthrazitfarbigem Kunststoff gespritzt mit (nur) imitierter Kräusellack- Oberfläche. Die Bodenplatte besteht aus Pappe (aber das gab's ja noch bis zum RS2...).

Als Antrieb dient ein kleiner Synchronmotor der Schweizer Firma SAIA, der sonst als genaue Zeitbasis z.B. in Bahnhofsuhren, Waschmaschinen- oder Verkehrsampelsteuerungen verwendet wurde. Dieser hat einen Dauermagnetrotor und ist im Prinzip ein umgekehrter Fahrrraddynamo. Er vibriert merklich, auch was die Gleichmäßigkeit der Drehbewegung angeht. Deshalb musste ihn Braun aufwendig frei in Federn aufhängen. Dual hatte diese Sorgen nicht, deren patentierte "Continuous Pole" - Motoren liefen vibrationsfrei, aber die bekam Braun nicht.

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Diese Motoren sind heute häufig defekt, da sich der Magnetrotor von der Welle löst (Scheppern und Rasseln). Dies ist reparierbar ! (Mehr darüber, falls nicht schon bekannt).

Um die Vibrationen weiter ausfiltern, musste noch ein kleiner Vierkantriemen her, ehe die Kraft zum Reibrad geht:

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Für den Systemeinschub am Tonarmkopf gibt es zwei inkompatible Ausführungen:

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Für den Motorschalter wurde anfänglich dieses Modul verwendet:

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Ab etwa Ende 1975 musste es unter dem Diktat des Rotstiftes ein einfacher Drucktaster tun:

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Alles in allem: Ein unkritischer Plattenspieler für den durchschnittlichen Musikhörer,
ohne besonders hohe Ansprüche in Sachen High Fidelity, etwa auf dem Niveau des Dual 1216/1218.

zoz

Synchronmotor

#2 Beitrag von zoz » 31.12.2013, 18:08

Hallo!

Habe an meinem PS450 genau das Problem, dass sich die Welle im Motor gelöst hat.
Gibt es hier oder irgendwo dazu eine Reparaturanleitung?

Vielen Dank!
zoz

P.S.:
Habe sie hier im Forum gefunden:
http://www.braun-hifi-forum.de/viewtopic.php?t=4257

Prima!

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