Diaprojektor Tandem - Funktionsweise des Regiehandstücks

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peerteer
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Diaprojektor Tandem - Funktionsweise des Regiehandstücks

#1 Beitrag von peerteer » 15.01.2011, 17:29

Hallo,

nun habe ich einen Tandem. Aber in relativ schlechtem Zustand. Womit ich aber eigentlich leben könnte. Dummerweise wurde der Netzanschluss beim Einpacken beschädigt. Obwohl ich das Gerät abgeholt habe. Das führte zu einer Preisminderung.
Sonst fehlt die hintere Abdeckung.



Das Gerät ist sehr chick! Und sehr robust gebaut. jeweils zwei Glühbirnen pro Seite.
In einem 1a Zustand kämen einem wohl die Tränen vor Ehrfurcht!


Leider war mein Regiehandstück dabei. Ist evtl. bekannt wie das Handstück geschaltet hat? In meiner Phantasie schalte ich den Tandem mit einem Arduino!

Bild

Bild

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Viele Grüße von einem gut gelaunten
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#2 Beitrag von peerteer » 16.01.2011, 10:24

Hallo!

Im Internet habe ich bisher wenig bis nichts gefunden.
Kennt jemand den Namen des Steckers (Bild)?

Es scheint kein DIN-Stecker zu sein. Es fehlt zB. die "Nase".

Vollziehe ich eine schlimme Vereinfachung, wenn ich davon aus gehe,
dass das Regiehandstück einfach mehrere Schalter besitzt, die Kontakte schließen?
Wie zB. beim PA1. Oder ist davon auszugehen, dass im Handstück "komplexe Elektronik" sitzt?


Viele Grüße
PeerTeer

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#3 Beitrag von peerteer » 16.01.2011, 11:53

Hallo!

Mit einer mutigen (bis riskanten) Versuchsreihe habe ich folgende "Belegung" des Steckers eruieren können. Ich hatte zur Sicherheit Gummistiefel an.

Bild

Beruhigend ist der Kontakt 01 und 41: es bewegt sich der Diarahmenarm solange der Kontakt geschlossen ist. (Woher weis der Tandem dass er aufhören soll?)

Komisch sind die 7er Kontakte mit Wechsel des Lichts. Ich dachte beim ersten Mal, dass ich das Gerät kaputt geforscht habe.

Der 91 Kontakt bewegt den Arm und macht ein Geräusch als ob das Objektiv scharf stellt. Das geschieht aber nicht.

Unangenehm ist der 2er Kontakt mit Funkenentwicklung in Kombi mit 5,6 und 0.

Es fehlt die Kombi:
Magazin dreht sich.
Hebel um das Dia in den Schacht fallen zu lassen sollte ziehen.

Ich hoffe die Audiofraktion nicht zu belästigen!! Das Gerät an sich lässt sich kaum aufschrauben. Sehr solide!

Wäre es denkbar, dass Herr Klatt spezifische Infos hat? Immerhin diskutiert und zeigt er das Gerät in Heft 27 (sic! 93/94) und Heft 92 (als Titel).

Viele Grüße
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#4 Beitrag von raimund54 » 16.01.2011, 13:03

Hi,

die Stecker/Buchsen wurden früher von Hirschmann hergestellt, Bezeichnung MAS 10/MAB 10.

Diese wurden auch im TG 1000, CSQ 1020, Revox A77 und anderen Geräten für die Fernbedienung verwendet. In ebay bekommt man noch ab und zu welche.

Gruß,

Raimund

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#5 Beitrag von peerteer » 16.01.2011, 14:04

Hallo Raimund,

Vielen Dank! Da werde ich mal die Augen offen halten.

In einem weiteren (evtl. jetzt doch übermütigem) Versuch habe ich weitere "Belegungen" herausgefunden:

43 Magazin einen Millimeter (evtl. bis zu einem Stopschalter), wenn man manuell etwas weiter dreht dann ergibt 43 erneut einen Millimeter.

51 Dia-Arm runter
61 Dia-Arm hoch -> das ergibt jetzt wenigstens Sinn.

03, 53 evtl. Focus, aber ohne Effekt

Jedoch kam bei forcierten Versuch die 2er zu Testen kurz übelriechender Rauch aus dem Gebläse.

Es würde nun noch die Belegung für das Fallenlassen des Diapositivs aus dem Magazin fehlen. Müsste ein"Zugmechanismus" sein.

Viele Grüße
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#6 Beitrag von peerteer » 16.01.2011, 16:04

Hallo!
Weiter geht es (für auch etwas im Sinne eines Logbuchs. Man wird nicht jünger!)

Wenn man konstant 43 (Magazinmotor an) kurzschließt versucht der Motor das Magazin zu drehen wenn mit 61 der Dia-Arm hoch gestellt wurde (Dia im Magazin). Wenn mit 51 der Dia-Arm herunter gefahren wurde (Dia vor dem Licht) bleibt der Motor trotz 43 aus.

Der Motor hat aber Schwierigkeiten ohne "Anstupsen" von selbst los zu drehen. Komischerweise sind die Anlaufschwierigkeiten ohne Lampen, z.B. wenn die entfernt wurden, deutlich geringer.
Es gibt noch die sonderbare Tätigkeit "Licht kurz aus und wieder an" wenn der Kontakt 71 erst geschlossen und dann wieder geöffnet wird. Evtl. triggert das zusammen mit dem Dia-Arm den Vorschub.

Sonderbar. Wobei mich nach dem C301-Kassettenspieler nicht viel wundert. "Drehen" mag Braun wohl nicht so richtig.

Es wird Zeit alles fest mit einem Steckboard (Breadboard) zu verbinden. Das Wochenende neigt sich dem Ende zu.

Viele Grüße
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#7 Beitrag von peerteer » 16.01.2011, 17:09

Hallo!
Mittlerweile ist es etwas komplizierter als ich es gebrauchen kann.

Bild

Es mach Sinn, dass es einen Zusammenhang zwischen Magazindrehung und Licht gibt.
Es soll ein Überblenden stattfinden, d.h. ein Licht sollte die meiste Zeit aus sein.

Wenn man 71 und 61 gleichzeitig schaltet und derweil 43 belässt kommt ein bisschen Bewegung ins Spiel. Wie man aber ein Licht "per Steuerung" ausschaltet erschließt sich mir derzeit noch nicht.

Kommt Zeit kommt Rat, oder doch noch ein Steuergerät.

Viele Grüße
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#8 Beitrag von Fiasko » 17.01.2011, 07:06

Hallo PeerTeer,

mail den Verkäufer doch mal an. Vielleicht hat er den gesamten Projektor noch oder die BDA oder, oder.... und kann Dir bei Fragen helfen

http://cgi.ebay.de/BRAUN-Tandem-Uberble ... 0513416322

Jochen
Es war gut und reichlich - es hätte besser und mehr sein können!
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#9 Beitrag von peerteer » 17.01.2011, 08:46

Hallo Fiasko,

Vielen Dank für den Hinweis. Da hatte ich gestern nicht mehr den Nerv zu Bieten und dann habe ich es verpasst. Ich hatte ja alle Finger und Zähne in meinem Tandem.

Aber ich habe gerade eine Nachricht an den Anbieter geschickt.
Sein Angebot ist natürlich schon besser als das was ich erworben habe.

Nochmals Danke und Grüße
PeerTeer

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#10 Beitrag von peerteer » 21.01.2011, 19:35

Hallo!

Mal sehen ob der Tandem, der jetzt kommt nicht besser beieinander ist!

Und ein Regiehandstück ist auch dabei - geht "reverse engineering" bei sowas?


Jupiee!
Pierre

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#11 Beitrag von peerteer » 25.01.2011, 19:59

Ah! Nun habe ich es - das Regiehandstück.

Ein Tandem im Original-Alukoffer war auch dran.
Dazu 6 Magazine im praktischen Depotformat.

Die Überblendung, der Focus usw. funktionieren einwandfrei. Da hätte ich aber lange stöpseln können. Da ist mehr Technik drin, als ich Laie dachte. Baujahr 1974!

Viele Grüße
PeerTeer

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#12 Beitrag von peerteer » 29.01.2011, 16:02

Zum Abschluss, die "Auflösung":
Bild

Im Betrieb wird das Handstück recht heiß!
Folgendes scheint zweimal angelegt. Oh Wunder, beim Tandem!

Bild

Die Buchse von innen:
Bild

Die Belegung der Buchse von Außen:
Bild

Wenn man lila und blau kurzschließt wird das nächste Dia gezeigt!
Damit ist der Weg frei für den ARDUINO http://www.arduino.cc/.
Der Tandem kann zumindest rudimentär mit dem PC gesteuert werden!

Viele Grüße
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#13 Beitrag von Norbert » 29.01.2011, 21:45

Hallo PeerTeer,

danke für Deinen Tandem-Bericht - in diesem Regiehandstück steckt ja richtig "höhere Elektronik" drinne - kein Wunder, daß reines Überbrücken der Buchsenkontakte nicht zum Erfolg führte.

Gruß, Norbert
Wenn es nach dem Löten kracht, hast du etwas falsch gemacht.
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#14 Beitrag von peerteer » 29.01.2011, 22:49

Vielen Dank!

Jetzt brauche ich nur noch Dias!

Dann steht der PC-getriggerten Präsentation nichts mehr im Wege.


Bis jetzt bin ich von dem Gerät so begeistert, dass mir das weiße Licht schon reicht!

Viele Grüße
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#15 Beitrag von hpm66127 » 30.01.2011, 08:35

peerteer hat geschrieben:
Jetzt brauche ich nur noch Dias!

PeerTeer
.... und zur Vertonung ein TG1000 mit Diasteuerung (TDS1000) :lol:

Gruß

Hans-Peter

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#16 Beitrag von v/d/b » 30.01.2011, 08:53

peerteer hat geschrieben:Jetzt brauche ich nur noch Dias!
Hallo PeerTeer,
blöde Frage: Warum kauft man einen Projektor, wenn man keine Dias hat :shock:
Ok, ich gebe es zu, das Teil übt auch auf mich eine gewisse Faszination aus :wink:

Viele Grüße
Thomas

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#17 Beitrag von peerteer » 30.01.2011, 10:31

@Hans-Peter: So ist es! Geht eigentlich auch ein TG1020? So ein schönes Hobby. Im wahrsten Sinne des Wortes!

@Thomas: Das kann ich schlecht rational erklären. Schon seit 1993 habe in den Tandem "verkuckt"! Da war ich noch minderjährig. So ein schönes Teil! Fast lebendig mit den beiden Augen.

Mittlerweile scannen ja einige Dias mit einem Diascanner ein um die Bilder dann in einem zweifelhaften Format auf eine zweifelhafte CD oder Festplatte mit zweifelhaften Stecker à la USB zu ARCHIVIEREN.

Da ist mein Ansatz vielleicht nicht weniger rational.

Zum einen stelle ich mir schöne histologische Bilder mit wunderschöner Färbung vor:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... _Insel.jpg
Sehr psychedelisch!

Zum anderen gibt es wohl noch Dias auf dem Speicher bei Verwandten. Diese hätten auch einer Festplatte sicher nie 30 Jahre überlebt.

Viele Grüße
PeerTeer
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#18 Beitrag von v/d/b » 30.01.2011, 10:40

peerteer hat geschrieben:Zum einen stelle ich mir schöne histologische Bilder mit wunderschöner Färbung vor:
Ja, das hat was. Hast Du einen beruflichen Bezug zur Histologie oder wie kommt man sonst auf das Thema?

Ansonsten kann ich die Begeisterung für den Projektor als solchen gut nachvollziehen, obwohl ich nicht konkret sagen kann, warum das so ist :roll: :roll: :roll:

Viele Grüße
Thomas

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#19 Beitrag von peerteer » 30.01.2011, 11:05

@P1i: Früher vom Studium.

Beim Tandem gilt "Keine Knöpfe" in Reinform. Nicht einmal einen Netzschalter!

Wenn es Infrarot "damals" schon gegeben hätte (ich weiß es nicht sicher) dann hätten sie sicher auch noch das Regiehandstückkabel weggelassen.

Viele Grüße
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