PC 4 - Computer im Ateliergehäuse

Gewerbliche Umbauten müssen als solche gekennzeichnet werden!
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Fiasko
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PC 4 - Computer im Ateliergehäuse

#1 Beitrag von Fiasko » 07.06.2011, 10:24

So, nachdem ich gestern abend geschraubt und gesteckt habe und mein kleiner Eigenbau läuft, wollte ich Euch mal dran teilhaben lassen. Mein Anspruch war vor allem von dem inneren Aufbau her weit von den hier verschiedenfach vorgestellten (fast) professionellen Geräten entfernt - ich wollte einfach nur eine Möglichkeit meine MP3 Sammlung in die Atelieranlage zu integrieren ohne einen Baustein bauen zu müssen, der wahrscheinlich in den Augen der Braunentwickler sofort serienreif gewesen wäre (mit eigenen Platinen, gefrästen Sonderteilen usw. :wink: ). Nicht dass ich die hier vorgestellten Geräte für übertrieben halte - ich bin einfach nicht in der Lage das auch so zu bauen :cry: . Deshalb wollte ich bewusst fertige Teile einbauen. Also:

Bau meines MediaCenter/PC im Ateliergehäuse (PC4) – oder wie kriege ich alles ins Gehäuse und muss möglichst wenig Löten!
Wichtig war mir, dass ich erst einmal ein funktionierendes System habe, welches auch ohne Braun Gehäuse funktionieren kann (falls doch was schief geht ;-) ). Nach dem letzten PC-Umbau – vor 3 Jahren - und den für meine Frau „unerträglichen“ Lüftergeräuschen im Wohnzimmer kam nur ein passives System in Frage. DVD muss nicht sein – habe ja einen eigenenständigen Player – aber wenn man schon mal dabei ist …

PC: Shuttle XS35GT-804 http://www.shuttle.eu/de/produkte/slim/

38 mm dünn, HD-tauglich, lüfterlos und stromsparend. Das Shuttle XS35GT-804 ist ein kompletter Mini-PC. Hat einen Intel Atom D510 Dual-Core-Prozessor (2x 1,66 GHz) und einen NM10 Express Chipsatz. Eine NVIDIA ION Grafikkarte (ION2) sorgt für flüssige 3D- und Videodarstellung. HDMI-Anschluss. An Front- und Rückseite 5x USB, VGA, LAN und Audio. Zur drahtlosen Kommunikation ist WLAN (n) bereits integriert. 2GB DDR2-Speicher, eine 500GB Festplatte (ich habe gleich 1 TB bestellt) und ein DVD-Brenner im Slim-Format. Das XS35GT-804 ist vollständig passiv gekühlt und damit nahezu geräuschlos.


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Seitenteile abbauen, damit im Ateliergehäuse kein Hitzestau kommt. Nackt sieht´s so aus:
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Nach Kauf des PC erste Überlegungen, wie das Gerät im Braun Design aussehen soll, einfach mal im Grafikprogramm ein Atelierbild mit kopieren und einfügen verändert (ein Bild von grauen Geräten habe ich in dieser Planungsphase deshalb genommen, weil die Knöppe besser zu sehen sind) :

Variante 1: mit Sliderauswurf und USB an Front links
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Variante 2: mit Sliderauswurf und USB an Front rechts
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Variante 3: ohne Sliderauswurf (jetzt über Software), USB nur hinten
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Verwendete Braun Atelier Teile:

Gehäuse: Braun C2³
Komplett auseinanderbauen / Elektrik ausbauen

Deckel: Braun VC4
Luftschlitze über dem PC, damit kein Hitzestau. Von unten angeklebtes Netz.

Seitenteile: Braun C2³

Front: Braun C1
Da alle für mich notwendigen Bohrungen (Power, Remote, Kopfhörer) vorhanden sind. Die vom C2³ ginge auch, wäre aber für mich mehr Arbeit gewesen, die C1 hatte ich noch. Wer auf z.B. den Kopfhörerausgang rechts verzichten kann und einen Sliderknopf braucht, ist natürlich mit der C2³ Front ausreichend versorgt.
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Cassettenschlittenfront: C2³ Wegen der Displayblende!!
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Rückwand: C2³ mit vorgesetzter Aluplatte
Weil der PC mit den eingesteckten Anschlüssen auf der Rückseite doch die gesamte Tiefe des Gehäuses ausmacht, habe ich die neuen Anschlüsse (von hinten gesehen) rechts daneben gelegt. Anschluß audio out, 4xUSB und 2 xHDMI. Über der Stromeinspeisung noch ein ein/aus Schalter, für das Netzteil.

Originales Rückenteil, den Ausschnitt mit der Flex vergrößert.
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Neue Rückenplatte aus Alu Sandwich. 2mm dick
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Erste Version der neuen, dann auf die alte aufgeschraubte Rückenplatte. Ich werde, da mir die Dicke von 2mm etwas zu viel ist und das originale Rückteil ausreichend Stabilität bietet, noch eine Variante aus 1mm Alu machen, da hier auch das Ausfeilen etwas besser und sauberer geht.
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Interne Kabelverlängerungen: Conrad, Reichelt und RM Elektronik
Da ich am PC keine Veränderungen (Garantie) vornehmen und auch so wenig wie möglich löten wollte (und das Ding ist wirklich klein gebaut!), habe ich verschiedene fertige „Extensions“ gekauft, die einfach an die Rückwand geschraubt werden und in die Ausgänge des inneren PC gesteckt werden müssen.

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DVD Laufwerk: Samsung
Benötigt 2 USB Steckplätze, hat den Vorteil eines niedrigen Sliders. Ich wollte unbedingt das Displayfenster als Sliderblende haben. Und das Laufwerk im PC nicht durch Aufkleben einer Front kaputtmachen (auch wegen der vorher erwähnten Garantie). Die Laufwerke mit Verriegelungsmechanik sind ziemlich fummelig umzulöten, um eine Leitung zu einem Sliderknopf zu legen… Daher: Mit der Software Wineject http://www.wineject.com/index.de kann der Slider aus Windows heraus geöffnet werden, zum Schließen einfach wieder manuell reindrücken.
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Bedienung: Hama MK20 Funk Tablett
Leider gibt´s sie nur in weiß, schwarz wäre natürlich besser gewesen. Gekauft bei Lidl für 50€, bei Ebay mittlerweile für die Hälfte. Den USB Empfänger wollte ich unbedingt innen verlegen, daher Umbau mit IR Linse eines CC4 (von Braunberni).
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Software: Windows 7 und MediaPortal
http://www.team-mediaportal.de/

Anschalten des Computers: Braun Power Knopf
Bei manche Computern ist über die Einstellung im Bios des Computers so möglich, dass der Rechner automatisch hochfährt , wenn er Strom bekommt (damit ist der eigentliche Schalter am Shuttle Gehäuse umgangen). Dann kann man sogar die komplette Powestange des Ateliergerätes wie sie ist nutzen.
Alternativ 2 Kabel an den Shuttle Schalter anlöten und zum Ein-/Ausschalter (Powerknopf am Ateliergehäuse) führen. Dieser muss dann allerdings umgebaut werden, so dass er nicht mehr einrastet.

Eigentlicher Einbau:
Die beiden einzubauenden Geräte (PC und Laufwerk) müssen sowohl in der Höhe als auch in der Lageposition fixiert werden. Um möglichst variabel zu sein, habe ich Schrauben von unten durch die Montagebleche (linke Seite ist ein neues) gebohrt und diese mittels Aluwinkel/-profil als Auflager ausgebaut. Ist das Gerät aufgesetzt, wird von oben ein weiteres Aluprofil als Halterung aufgeschraubt.

Innenansicht mit den noch grob verlegten Kabeln
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Unter dem Laufwerksplatz ein 4-fach USB Verteiler (2 für Laufwerk, 1 für Infrarot Empfänger, 1 als Reserve
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Ansicht von hinten: 2 x HDMI, 4 xUSB, Audio Out per chinch und ein zusätzlich zum vorderen Powerknopf zum Abschalten des Netzteils eingebauter Powerschalter
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Laufwerk eingebaut.
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PC eingebaut. Provisorisch hab ich eine alte CD3 Front befestigt, damit alls auf Passgenauigkeit überprüft werden kann, die schwarze kommt dran, wenn sie vom Lackierer wieder zurück ist.
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Funktionstest: Windows läuft, Mediaportal startet automatisch…

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… und Videos von der Festplatte kann man auch gucken …
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Man hätte natürlich noch mehr Features einbauen können oder aber auch einiges weglassen. Da der Shuttle ja Wlan und genügend USB Anschlüsse hat, bräuchte man notwendigerweise nicht einmal ein DVD-Laufwerk. Auch der Kopfhörerausgang in der Front muss nicht sein. Wichtig ist mir zu zeigen, dass ein solches Gerät auch mit minimalsten Lötkenntnissen und nur einem bisschen handwerklichem, grobmotorischen Geschick verwirklicht werden kann und es vielleicht ein Ansporn für einige hier im Forum ist, die sich nur noch nicht getraut haben.

Die nächsten Bilder kommen, wenn die schwarze Front mit Slider eingebaut und der Deckel lackiert ist.

So, auf zu Fragen und Diskussionen :wink:

Jochen
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#2 Beitrag von BrAms » 07.06.2011, 15:54

Hallo Jochen,

bin begeistert mit welch relativ geringem handwerklichen Aufwand (bitte nicht falsch verstehen, denn das finde ich ja gerade klasse) Du doch ein letztlich "atelierwürdiges" Ergebnis zauberst und vor allem uns an der Umsetzung teilhaben lässt.

Das ist nicht nur für dies Forum vorbildlich :)

Und über Deine demonstrierte "Software" bin ich erst recht hell auf begeistert, Deep Purple und Whitesnake sind schon ausgesprochene Schwergewichte der Rockszene und werden über Deinen neuen atelier-Baustein sicherlich für richtigen Dampf sorgen.

>"It's Only Rock 'n' Roll, But I Like It" <> "Long Live Rock"<

Jetzt bin ich schon sehr gespannt auf die Fotos des fertigen Gerätes :)

Weiterhin gutes Gelingen und viele Grüße
Harald
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#3 Beitrag von Gunnar » 07.06.2011, 19:26

Hallo Jochen,

ich persönlich würde einen Sliderauswurf einbauen, ist einfach wesentlich praktischer. Da Du ja beim Disk Wechseln eh vor dem Gerät stehst.

Von der Logik her würde ich den USB Port dann eher rechts anordnen, wo ja auch bei anderen Geräten Buchsen (Kopfhörer) sind.

Viel Spaß beim weiteren Bau,

Gruß
Gunnar

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#4 Beitrag von Fiasko » 07.06.2011, 21:28

Hallo Gunnar,

ich habe in der Front die beim Lackierer ist jetzt nur noch 3 Löcher: Powerknopf, Infrarotlinse und Kopfhöreranschluß (also Variante 3 verwirklicht).
Da ich ein slimline USB Laufwerk eingebaut habe, besitzt dieses ursprünglich nur eine mechanische Entriegelung, die die LW-Klappe ein kurze Stück per Federdruck auswirft. Diese Entriegelung war vorne auf dem Slider (siehe Foto des Samsung Laufwerks). Daher war es einfacher, die Entriegelung über die Software laufen zu lassen. Außerdem brauch ich das Laufwerk eigentlich garnicht, da ich genügend Ports und Wlan habe :wink:

Jochen
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#5 Beitrag von Grolumo » 08.06.2011, 22:38

Hallo Jochen,

sehr gute Lösung. Da schöpfe ich Hoffnung, daß ich es auch noch zu einem Medien-Computer im Ateliergehäuse bringen kann.
Habe Deine Lösung schon mal im Hinterkopf geparkt.

Gunnars Lösungen sind perfekt aber handwerklich sehr anspruchsvoll.
Für mich einige Nummern zu groß.

Grüße, Willi

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#6 Beitrag von Fiasko » 09.06.2011, 06:54

Das war auch meine Intension. Ich wollte eine Lösung, die ich mehr oder weniger alleine hinbekomme und die auch in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen zu verwirklichen ist (gerade Computer sind ja bei einer Bauzeit von mehr als einem halben Jahr schon fast veraltet). Trotzdem sollte alles sauber aufgebaut werden und gerade von der Front her ordentlich in Anlagenbild passen. Bin gespannt, wie meine Front nach Lackierung und Montage aussieht.

Jochen
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