UKW-Empfang bei Braun Atelier 81-1 schlecht...

[jubel]

Hallo, ich habe das ziemlich heruntergekommene Gerät vor einigen Wochen günstig erworben. Leider hatte da schon mal jemand einmal herumgebastelt. Inzwischen habe ich alle alten MP-Kond. ausgetauscht, auch einige Widerstände, die hochohmiger waren als sie sollten (Endstufe). Bei FM ist der Empfang so schlecht, dass die Aussteurungsanzeige nur minimal anspricht, dabei ändert sie sich im Takt des Signals, welches auch etwas verzerrt. Die ECC 85 habe ich bereits ohne Veränderung gewechselt. Bei AM ist die Feldstärkeanzeige deutlicher, ein gewisses Schwanken gibt es aber auch. Den Ratioelko habe ich bereits geprüft. Da ich von einem Fehler im FM-Tuner ausgehe, habe ich den einmal geöffnet. Laut Schaltbild müssten da 6 Widerstände sein, ich finde nur 5. Außerdem gibt es einen 560 kOhm im Gerät, der laut Schaltplan meiner Meinung nach 30 kOhm haben müsste...
Hat jemand eine Idee?

Gruß
Ronald

[jubel]

So, habe noch etwas Zeit mit dem Radio verbracht. Also, ein angeschlossener MP3-Player kommt richtig gut rüber, toller Sound. Ist also wirklich ein Problem des Empfangsteiles. Die Spannung am Ratioelko beträgt nur ca. 2 Volt - das ist nicht der Hit, oder? Die Spannungen an der ECC 85 scheinen okay zu sein.

[braunfreund]

Hallo Ronald,
tausche auch noch die EBF89 gegen ein anderes Exemplar, das bringt bei diesem Chassis meist einiges. Der Ratio- Elko muss mit Pluspol an Chassis eingebaut werden.

mit freundlichem Ostergruß

Lutz

[jubel]

Ratio-Elko ist korrekt gepolt + die Röhren habe ich bereits versuchsweise gewechselt...

[jubel]

Gestern Abend habe ich wieder etwas Fehlersuche betrieben...

Die Spannungen an den Röhren ECH/EF/EBF sind okay bis auf:
- ECH81-PIN 8: bei UKW sind dort keine 95 V, aber meiner Meinung nach wird das über den Kanalschalter (W7,8,9) so vorgegeben.

- EF89: statt 52 V nur ca. 40 V; R10 (68k) hatte einen zu hohen Wert, Erstatz brachte aber zumindest hörbar nix;

- EBF89: 62 V Spannung ist ebenfalls niederiger, werde dort den 68 k ebenfalls checken. In der Endstufe waren einige 220 k Widerstände auch schon kollektiv hochohmiger geworden...

[jubel]

Hallo, es ist eine der Ratio-Dioden defekt gewesen (in beide Richtungen hochohmig). Hätte nicht gedacht, dass dann überhaupt noch hörbarer Empfang stattfindet. Habe eine Germaniumdiode aus meinem Bestand eingebaut, die hat natürlich andere Werte als die verbliebene Originale (ca. 280 mV stat ca. 310 mV mit dem Diodentester in Durchlassrichtung). Nun ist die Spannung am Ratio-Elko auch deutlich über 20 V und die Feldstärkeanzeige funktioniert wie sie es soll. Wäre es eigentlich besser 2 "gleiche falsche" Dioden einzubauen?
Gruß
Ronald

[henry2]

Hallo Ronald,

Glückwunsch zu Deiner erfolgreichen Fehlersuche; es kommt nicht oft vor, dass so eine Diode ihren Geist aufgibt. Deine Frage, ob man nicht besser 2 Dioden des selben Typs einsetzten sollte, kann ich mit einem eindeutigen "ja" beantworten.

Ein Ratiodetektor sollte immer symmetrisch aufgebaut sein, damit die Demodulation des Frequenzhubs auf möglichst gerader Kennlinie und damit verzerrungsarm erfolgen kann. Aus diesem Grund sollten die Dioden sogar gepaart, zumindest aber eng toleriert sein.

Welcher Diodentyp ist denn in Deinem Atelier 81 eingebaut? Konntest Du ihn auf der ausgebauten Diode entziffern? Falls nicht (aus dem Schaltplan ist er leider nicht zu entnehmen), sind als Ersatz zwei OA 172 oder AA 113 mit ihrer höheren Sperrspannung die sicherste Wahl, die OA 79 oder AA 119 wären jedoch sicherlich ebenfalls geeignet.

Viele Grüße

Heinrich

[jubel]

Hallo, also, die verwendeten original Dioden sind grün, ca 10-12 mm lang und haben goldfarbene Anschlussdrähte, die beidseitig mit einer "Schlaufe" eingebaut wurden. So ganz optimal ist der Empfang bezüglich der Verzerrung wohl zurzeit nicht...

Vielen Dank noch mal an alle Unterstützer!

Gruß
Ronald