Restauration eines RT 20

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wickerge
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Restauration eines RT 20

#1 Beitrag von wickerge » 23.03.2013, 21:00

Hallo zusammen,
im Folgenden möchte ich über die Gehäuserestauration eines RT 20 berichten. Dabei geht es hauptsächlich um die Holzarbeiten.

Zunächst einige Bilder zum Zustand vor Beginn der Arbeiten:


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Das Gerät spielte zwar einwandfrei, das Gehäuse war aber in einem schlechten Zustand.

Die Fehler im Einzelnen:


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Die Front hatte links neben dem Lautsprecher eine Beule und war mit Farbanreibungen verschmutzt.



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Die Drucktasten waren durch Nikotin vergilbt, die Drehknöpfe fehlten ursprünglich und waren schon durch Knöpfe von einem SK 5 (in einem zu hellen grau) ersetzt.

Ansonsten war die Front bis auf kleinere Schrammen und Lackabplatzer noch gut, insbesondere die Beschriftung war noch komplett.

Besonders hart hatte es dagegen das Gehäuse getroffen.



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Die hinteren Ecken waren komplett weggebrochen, die hintere Kante teilweise erheblich beschädigt und an vielen Stellen fehlte das Deckfurnier. Auf der Oberseite war duch Wasserschäden der Lack zum großen Teil zerstört und das Holz grau geworden.



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Die Rückseite war verschmutzt und die Pappe an einigen Stellen "angenagt", Gott sei Dank aber nicht von Mäusen.



Nun zu den Arbeiten am Gerät.

Als erstes mußte es komplett zerlegt werden, da man dann zur Reinigung besser an alles herankommt und da für die Ausbeul- und Holzarbeiten die Gehäuseteile einzeln benötigt.
Zum Ausbeulen wurde die Front auf ein glattes Holzbrett gelegt und dann mit Hammer und einem Durchtreiber die Beule nach und nach zurückgedrückt. Vorsichtig arbeiten, denn solange man von hinten die Beule herausdrückt, nimmt vorne der Lack noch keinen - oder nur geringen - Schaden. Zum Verteilen der Kraft ggfs etwas unterlegen, um Durchdrücken der Durchtreiberspitze zu vermeiden.

Wenn die Stege der Lautsprecherabdeckung etwas aus der Reihe verbogen sind, sollte man sie möglichst mit bloßen Händen wieder zurecht drücken, die Stege sind sehr biegeweich.

Die Reinigung der Knöpfe mit Cosmophen wurde schon in einem anderen Thread beschrieben, hier zur Vollständigkeit nochmal das Bild nach der Reinigung:



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Die Farbanreibungen auf der Front wurden mit Motorradreiniger und feiner Stahlwolle (000) entfernt, damit reibt man den seidenmatten Lack nicht so schnell blank. Für die "normal" verschmutzte Fläche nehme ich Baumwolllappen, Glasreiniger und für hartnäckige Verschmutzung ebenfalls Motorradreiniger. Die Lackabplatzer wurden zum Schluss mit seidenmatter Modellbaufarbe (Humbrol) nachgetupft. Dazu wird der Farbton durch Mischen des weissen Lacks mit beige und hellgrau an den Ist-Stand des Lackes angepasst. Mit etwas Übung bekommt man auch das leichte Nachdunkeln beim Trocknen ganz gut in den Griff.



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Hier die fertige Front, nur die Drehknöpfe sind noch im falschen Grau.



Nun zu den Holzarbeiten am Gehäuse. Um die Ecken mit entsprechenden Sperrholzstückchen rekonstruieren zu können, mußten die zerbröselten Ecken zunächst versäubert werden.



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Auf der Oberseite war das Furnier so stark beschädigt und verschmutzt, dass ich mich entschieden habe, diese Seite neu zu furnieren. Insbesondere die Schwarzfärbung der Zwischenräume zwichen den Holzzellen ging fast durch die komplette Furnierschicht, so dass es aussichtslos erschien, diese zu entfernen. Bei lokalen Flecken kann man durch Einweichen mit Zitronensäure (die aus der gelben Flasche zum Backen) oder Bleichen mit Wasserstoffsuperoxid noch einiges machen, aber wenn die komplette Fläche schwarz geädert ist, würde ich davon abraten.

ZUm Entfernen der Furnierschicht wird die Oberseite mit Wasser benetzt. Zusätzlich legt man ein nasses Tuch auf die Fläche. Mit einem heißen Bügeleisen fährt man über das Tuch und erzeugt Wasserdampf, der in das Furnier eindringt und die Verleimung löst.


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Ist das Furnier ausreichend eingeweicht, kann man mit einem Stechbeitel unter das Furnier fahren und es vorsichtig nach und nach ablösen. Dort wo das Furnier schon vorgeschädigt ist, geht es besser ab, dort wo der Lack noch i.O. ist, tut man sich etwas schwerer.


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Hier die Fläche nach vollständigem Entfernen des Furniers.



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Das neue Furnier wird grob auf die richtige Größe zugeschnitten.



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Gut sichtbar auch die eingesetzten neuen Ecken. Das Einkleben der neuen Sperrholzteile erfolgte mit 2-Komponenten-Kleber (Stabilit Express), um die Spalte zwischen Neuteil und versäubertem Gehäuseausschnitt gut auszufüllen.

Vor dem Neuaufleimen des Furnier muß die Fläche natürlich sauber verschliffen werden. Dann gleichmäßig Leim auftragen, am besten mit einem Zahnspachtel (hatte ich leider nicht zur Hand):



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Dann das Furnier auflegen und mit einem glatten Brett anpressen. Man braucht viele Schraubzwingen!



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Mit dem abgelösten Furnier der Oberseite kann man die fehlenden Furnierstücke auf den Seitenflächen ergänzen. Bereich mit fehlendem Furnier vorbereiten, passendes Stück zuschneiden und ebenfalls mit Hilfe von Schraubzwingen verleimen.



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Wegen der Schwärzeflecken auf der Aussenseite habe ich das Furnier umgedreht, so dass die frühere Verleimungsseite nach aussen kommt.
Man hätte die Seitenflächen auch komlpett neu furnieren können, aber ich versuche, soviel Originalsubstanz zu erhalten wie möglich.


Bis hier bin ich bis heute mit den Arbeiten gekommen, der zweite Teil kommt, wenn das Gerät fertig ist - also hoffentlich bald!

Herzliche Grüße
Gerhard

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#2 Beitrag von thoman » 23.03.2013, 21:47

Servus Gerhard,

tolle Geschichte, ehrliche Handwerksarbeit, da freue ich mich schon wenn´s weitergeht :wow: !

Weiterhin gutes Gelingen und Grüße
Thomas
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#3 Beitrag von Uli » 23.03.2013, 22:28

Moin Gerhard!

Fantastischer Bericht, er verdient es auf 'wichtig' gestellt zu werden und ich freue mich schon auf den Teil 2, weiter so!

Gruß... Uli
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#4 Beitrag von andreas schnadt » 23.03.2013, 22:35

Tolle Arbeit aus einem fast hoffnungslosem Fall den Originalzustand wiederherzustellen !
Respekt und weiter gutes Gelingen!
Gruß Andreas
Viel Freude beim Hören !

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#5 Beitrag von v/d/b » 23.03.2013, 22:56

Holz hatten wir auch noch nicht so oft :lol:
Toller Bericht Gerhard :!:

Vielen Dank
Thomas

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#6 Beitrag von Atlas » 25.03.2013, 20:19

Hallo!

Ein klasse Beitrag, ist auch bestimmt sehr gut auf furnierte Lautsprecherboxen umzumünzen!

Gibt es eventull noch ein paar Innenansichten des Geräts, die Tischradios sieht man ja nicht so oft.

Viele Grüße

Timo

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#7 Beitrag von herbert » 26.03.2013, 01:04

hallo gerhard,

schön, dass neben den üblichen (durchaus beeindruckenden) lötarbeiten hier auch mal die schreinerei 'zu wort kommt'. sehr interessant! :wink:

gespannt der fortsetzung harrend
herbert
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Uli
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#8 Beitrag von Uli » 24.05.2013, 11:10

Moin Gerhard,

wie sah denn die technische Seite bei Deiner Revision aus, lief hier alles ohne Probleme?

Hast Du schon Bilder vom fertigen Gerät?
Könntest Du mal bitte ein Bild von den reparierten Furnierstücken machen?

Danke & Gruß... Uli
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#9 Beitrag von wickerge » 24.05.2013, 21:23

Hallo zusammen,
ich wollte eigentlich warten, bis das Gerät ganz fertig ist, aber im Moment ist es draussen so ungemütlich und zum Lackieren der Knöpfe bräuchte ich gutes Wetter. Aber das eine oder andere ist schon vorwärtsgegangen und ich kann daher einige neue Bilder zeigen. Vorab zur elektrischen Seite: das Gerät spielte von Anfang an noch einwandfrei und daher brauchte ich da gar nichts machen.

Ich hatte im erten Teil aufgehört mit dem Ausflicken des Furniers an den Seiten bzw. mit dem Neufurnieren der Oberseite.

Hier zunächst die fertig furnierte, aber noch nicht lackierte Oberseite. Das überstehende Furnier habe ich schon weggeschnitten ind die Kanten verschliffen.


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An den Seitenteilen mußte jetzt erst noch der alte Lack entfernt werden. Dazu habe ich Küchenpapier auf die Seitenfläche gelegt und mit Nitroverdünnung getränkt. Nach Einwirken kann man den alten vergilbten Lack herunterwischen.



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Das nächste Bild zeigt die Seite, bei der ich die neu einsetzten Furnierstücke umgedreht hatte, weil sie schwarz geadert waren. Hier sieht man, wie stark das Holz nachgedunkelt ist. Das Umdrehen kann ich also nicht weiterempfehlen, die leichten schwarzen Adern wären wesentlich unauffälliger gewesen.



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An der Vorderkante (im Bild unten) sieht man übrigens eine weitere ausgeflickte Stelle, bei der ich das Furnier nicht umgedreht hatte. Die Stelle ist natürlich auch kleiner, aber trotzdem wesentlich unauffälliger.


Die andere Seite ist besser gelungen, dort ist nur die untere Ecke hinten etwas auffällig.



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Hier jetzt die "schlechte" Seite nach der Grundierung mit Schnellschliffgrund.


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Und hier die obere und die "gute" Seite nach der Grundierung.


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Nach der Grundierung wurde das Holz mit Holz-Seidenglanzlack lackiert (mit dem Pinsel) und zum Schluß mit feiner Stahlwolle (000) abgerieben.

Die zu hellen Ecken habe ich dann mit Holz-Korrekturstiften (eine Art Filzstift, nicht wasserlöslich, hat meine Frau mal von Aldi mitgebracht) farblich etwas angepasst. Hier die Stifte:



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Und hier die fertig lackierte "schlechte" Seite.


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Die obere und die "gute" Seite nach der Lackierung. Auf der guten Seite hat sich durch die Lackierung die obere hintere Ecke doch wieder stärker abgezeichnet.


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In der Großaufnahme sieht man nochmal Stärken und Schwächen der verschiedenen Restaurierungsansätze. Die neu furnierte Oberseite ist zwar makellos und glatt, aber auch irgendwie tot und ohne Ausstrahlung. Die restaurierte Seitenfläche ist da deutlich schöner, obwohl viele kleine Druckstellen trotz Überschleifen und neuer Lackierung nicht ganz verschwinden. Eine große neu eingesetzte Ecke so einzupassen, dass man nichts mehr sieht, ist bei dem hellen Holz extrem schwierig. Eine Chance hat man nur, wenn man ähnlich gealtertes Holz der gleichen Holzart hat.

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Für die Rückwand war der Ehrgeiz nicht ganz so groß und der Werkstoff (Pappe) ist auch recht undankbar. Wenn man mit einem wasserhaltigen Reiniger zu lange an einer Stelle reibt, löst sich schon der Lack auf. Reste von alten Klebestreifen (Tesakrepp) bekommt man am besten durch Schaben mit einem Stahllineal oder mit einer Klinge herunter.




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Hier die fertige Rückwand am Gerät.

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Und hier das - fast - fertige Gerät von vorne. Zwei original graue Drehknöpfe hatte ich noch wiedergefunden und mit Cosmophen gereinigt. Jetz sind nur noch der Höhenregler (der obere Drehknopf) und der Senderwahlknopf in zu hellem grau.

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Hier noch eine Detailansicht:



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Wenn man die Knöpfe einzeln in der Hand hat, tut man sich schon etwas schwer, sie richtig zuzuordnen. Am Gerät macht es aber einen riesen Unterschied. Ist schon interessant, mit welchen Nuancen Rams und seine Mannschaft damals gearbeitet haben. Wäre ja naheliegend gewesen, einfach die Knöpfe vom SK 5 zu übernehmen.

In Natura fällt neben den noch nicht fertigen Knöpfen die neu furnierte Oberseite am stärksten auf. Eigentlich müßte ich das Gerät jetzt in die Sonne stellen, um den Lack etwas nachzualtern. Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden, muß aber zugeben, das ein gepflegtes und von vornherein gut erhaltenes Gerät natürlich doch schöner ist.

Wenn die Knöpfe fertig sind, werde ich natürlich nochmal berichten.

Bis dahin herzliche Grüße
Gerhard

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#10 Beitrag von Uli » 24.05.2013, 22:21

Moin Gerhard,

kann es sein das Du obendrauf Buchefurnier verwendet hast?
In den Wintermonaten steht mir ähnliches bevor und ich bin gespannt ob ich es genauso gut hin bekomme wie Du, danke für Deinen Bericht!

Gruß... Uli
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#11 Beitrag von andreas schnadt » 24.05.2013, 23:28

Hallo Gerhard,
sei mal nicht zu selbstkritisch, ich finde Deine Arbeit ist sehr gut gelungen, solltest Du nicht auf Dauer zufrieden sein, wäre ich ein interessierter Abnehmer!
Glückwunsch zur gelungenen Restauration! :sagnix:
Gruß Andreas
Viel Freude beim Hören !

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#12 Beitrag von wickerge » 25.05.2013, 12:08

Hallo Uli,
ja, das ist Buchenfurnier. Der weiße RT 20 ist in Buche furniert, der graue in Birnbaum. Es ist eines der wenigen Braun-Geräte in Buche, sonst habe ich nur einen SK 4/2, der statt Rüsterfunier Seitenteile in Buche hat. Durch den vergilbten Lack sehen Buche und Rüster sich recht ähnlich, ich hänge zu Veranschaulichung mal ein Bild von zwei Schneewittchensarg-Deckeln an, der obere ist Buche, der untere ist in Rüster funiert.



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Ich denke, wenn Du genau hinschaust, wirst Du an Deinem Gerät auch das Buchenfurnier erkennen. Was ist übrigens an Deinem Gerät elektrisch zu machen? Meiner Erfahrung nach sind die im RT 20 und in den Schneewittchensärgen verbauten Chassis der RC 3x-Serie recht robust.

Zur Reinigung der Skala auch noch ein Hinweis: die Skala ist aus Blech und recht dauerhaft bedruckt. Über die Jahre werden die Skalen doch sehr schmuddelig. Wenn man dann mit Glasreiniger darüber wischt, gibt es erstmal einen Schock. Man wischt tote Farbe von der roten und schwarzen Beschriftung quer über die Skala; da heißt es dranbleiben und - auch wenn es schwer fällt - ggfs auch mit schärferen Reinigungsmitteln (Motorradreiniger) weiterputzen. Die Bedruckung ist so dick, das die Beschriftung auf jeden Fall bleibt -> meine Erfahrung aus der Reinigung von > 10 Skalen. Das Ganze gilt natürlich nicht für die Papierskalen von den frühen SK4-Versionen.

Hallo Andreas,
vielen Dank für die Blumen! Ich bin auch recht zufrieden, aber wenn man dann die Fotos mit den Reparaturstellen in Großaufnahme sieht, kann man natürlich nicht ersthaft behaupten, das man nichts mehr von der Reparatur sieht. Aber ich würde mir das Gerät sofort ins Wohnzimmer stellen - wenn ich noch Platz hätte ;-).

Herzliche Grüße
Gerhard

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#13 Beitrag von Uli » 25.05.2013, 12:36

Moin Gerhard,

das Gerät ist noch nicht da daher kann ich zum technischen Zustand noch nichts sagen.
Was kommt denn so auf mich zu wenn ich es technisch neuwertig haben möchte?

Buche mag ich nicht so und bin froh das ich einen Dunkelen bekommen hab.

Gruß... Uli
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#14 Beitrag von Grolumo » 26.05.2013, 22:24

Hallo Gerhard,

toller Bericht. Bist Du in diesem Bereich beruflich "vorbelastet"?

Toll auch Deine Tricks (z. B. Küchenkrepp mit Nitro getränkt zur Ablösung des Lacks).
Darauf muss man erst einmal kommen.

Hast Du bei dem Seitenteil mit den vielen Druckstellen probiert, diese mit dämpfen
aufzuquellen? Bei furniertem Holz ist da Vorsicht angesagt, aber man kann es ja mal probieren.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser wirklich sehr guten Arbeit.

Gruß
Willi

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#15 Beitrag von wickerge » 27.05.2013, 17:48

Hallo Willi,
beruflich nicht, aber familiär vorbelastet. Mein Großvater war Schreinermeister und mein Bruder ist Holztechniker, da habe ich mich schon was abschauen können.

Bezüglich Dämpfen: ja habe ich natürlich auch genutzt, wenn man dann die Zusammenfassung schreibt, denkt man gar nicht mehr an alles. Für die Nicht-Eingeweihten - man kann Druckstellen im Holz mit einem feuchten Lappen (je feuchter desto besser) und einem Bügeleisen wieder herausbügeln. D.h. man läßt den heißen Dampf in die Poren eindringen, die Fasern quellen auf und gehen in ihre ursprüngliche Lage zurück. Geht am besten bei Massivholz, bei furniertem Holz muß man bei tiefen Druckstellen eventuell das Furnier von der darunterliegenden Spanplatte (bei der rührt sich nartürlich nichts) lösen und anschliessend unterfüttern. Aber Vorsicht, mit dem Bügeleisen geht der umliegende Lack kaputt. Wenn man nur eine eng begrenzte Stelle wieder "herausholen" möchte, den originalen Lack aber behalten möchte, kann man es mit nassem Lappen und eine feinen Lötspitze versuchen. Das Umfeld der Druckstelle aber immer sofort wieder abwischen, sonst wird vom heißen Wasserdampf der Lack milchig.

Der Trick mit dem Küchenkrepp und der Nitroverdünnung stammt von radiomuseum.org, da kann man als Braun-Sammler auch vieles brauchbare finden.


Herzliche Grüße
Gerhard

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Re: Restauration eines RT 20

#16 Beitrag von wickerge » 16.02.2018, 16:43

Hallo zusammen,
hatte das Nachlackieren der SK 5-Knöpfe ewig vor mir hergeschoben. Jetzt bietet bei Ebay jemand RT 20-Knöpfe als Nachfertigung an. Die Farbe passt sehr gut, kann ich nur empfehlen. Der Ebay-Anbieter heißt bollet_ der _kleine.

Also jetzt endlich alles fertig:
D_Braun_RT20_Schrägansicht_weiss_klein.jpg
Herzliche Grüße
Gerhard

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