Aufnahmekopf für TG1020/TG1000

Sämtliche Tonbandgeräte bis zum TG 1020
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Oldman
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Aufnahmekopf für TG1020/TG1000

#1 Beitrag von Oldman » 21.12.2009, 11:39

Hallole,
bin neu hier, schon etwas älter, wie wohl die meisten, habe "schon immer" ein oder mehrere TB besessen (ab 16, wenn ich mich recht erinnere), aber die letzten Jahre meine GX625 kaum benutzt, fange jetzt aber wieder etwas an mit dem Tonbandeln. Erworben habe ich jetzt erst mal eine TG1020, und da gips schon Probs, die zu der Frage führt:
Sind die Köpfe, vor allem der Aufnahmekopf, des TG1020/4 und des TG1000/4 identisch? Bei den Halbspurversionen ist das ja wohl nicht der Fall - aber wie ist es bei Viertelspur?
Grund für meine Fage: Ich habe eine TG1020 erworben, deren Aufnahmekopf insofern hinüber ist, als er asymetrisch abgeschliffen ist:

Bild

und vor allem der deutlich zu sehende sehr starke Abschliff oben bei der linken Spur über eine sehr kurze Strecke dazu führt, daß der Pegel links ständig variiert, bis zu 50% - auf dem Skop gut zu sehen. Daran ändert sich leider auch nicht allzuviel, wenn ich den Kopf so einstelle, daß er oben weiter vorne ist als unten.
Der Abschliff ist in der Mitte ca. 1,8mm breit, oben jedoch bis ca. 2,4mm.
Was tun? Ich würde mich ja nach einem 1000-Ausschlachtgerät in der Hoffnung, einen noch brauchbaren Aufnahmekopf entnehmen zu können, umsehen, wenn ich wüßte, daß er identisch ist mit dem 1020-Kopf.
mfg, Oldman

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Tonköpfe TG 1000/1020

#2 Beitrag von derlange » 21.12.2009, 13:25

Hallo Oldman.

die Viertelspurköpfe sind bei allen Geräten identisch. Lediglich bei den Halbspurköpfen gab es unterschiede: Das TG 1000 war in der Anfangszeit mit Schmetterlingen ausgestattet, die angeblich relativ weich gewesen sein sollen. Ich selbst kann dies jedoch bei meinem Gerät nicht bestätigen. Später kamen dann die "normalen" 2mm-Halbspurköpfe.

Die Schmetterlinge waren übrigens nicht so breit, wie seinerzeit im Rundfunkbereich verwendet, sondern nur so breit, daß die Bänder ohne Probleme auf einer Vierspurmaschine abgespielt werden konnten.

Falls sich nichts Geeignetes an Kopfspendern finden läßt, kann man für TG 50x, TG 550, TG 1000 und TG 1020 auch zu Köpfen aus einer Uher Royal greifen, die auch die Bogenköpfe (allerdings in etwas einfacherer Ausführung) hatten.

Bei Deinem Problem besteht jedoch ggf. die Möglichkeit, den Grad am oberen Rande wegzupolieren. Zur Not einfach als vierten, nicht benutzten Kopf montieren und vom Band wieder in Form schleifen lassen. ;-)

Grüße
DerLange

Oldman
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Re: Tonköpfe TG 1000/1020

#3 Beitrag von Oldman » 21.12.2009, 18:17

derlange hat geschrieben:die Viertelspurköpfe sind bei allen Geräten identisch.
Danke. Ein Prob weniger.
Falls sich nichts Geeignetes an Kopfspendern finden läßt, kann man für TG 50x, TG 550, TG 1000 und TG 1020 auch zu Köpfen aus einer Uher Royal greifen, die auch die Bogenköpfe (allerdings in etwas einfacherer Ausführung) hatten.
Aha. Wenn auch andere Köpfe möglich sind: Was spricht dagegen, GX-Köpfe aus einer Akai einzubauen? Die hätten den Vorteil des "ewigen Lebens".
Bei Deinem Problem besteht jedoch ggf. die Möglichkeit, den Grad am oberen Rande wegzupolieren.
Das Bild täuscht. Oben ist kein Grat. Im Gegenteil ist oben heftig abgeschliffen. Um das zu egalisieren müßte ich den Kopf über den gesamte Breite auf ca. 2,4mm abschleifen. Ob das so gut wäre ...

mfg, Oldman

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TG Viertelspurkopf

#4 Beitrag von Rainer Hebermehl » 21.12.2009, 18:30

Hallo Oldman
ich habe neue Original Viertelspuraufnahmeköpfe die seinerzeit bei der Fertigung nicht 100% den Vorgabewerten entsprachen. Für den " Hausgebrauch" sind sie aber ausreichend. Bei Interesse bitte PN schicken.
Grüße
Rainer Hebermehl
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Re: Tonköpfe TG 1000/1020

#5 Beitrag von Norbert » 22.12.2009, 00:00

Hallo Oldman,

ein herzliches Willkommen hier bei uns :D
Oldman hat geschrieben:Wenn auch andere Köpfe möglich sind: Was spricht dagegen, GX-Köpfe aus einer Akai einzubauen? Die hätten den Vorteil des "ewigen Lebens".
Beliebige Köpfe gehen nicht. In diesem Fall stammen sie vom selben Hersteller (Bogen), passen elektrisch und mechanisch in die TG 1000/1020.

Beim Angebot von Rainer würde ich sofort zuschlagen. Selbst wenn die Köpfe nicht 100% den Werksvorgaben entsprechen, sie sind nagelneu. Jeder gebrauchte Kopf wäre m.E. wohl schlechter.

Gruß, Norbert
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Re: Tonköpfe TG 1000/1020

#6 Beitrag von Oldman » 22.12.2009, 21:24

Norbert hat geschrieben:Beliebige Köpfe gehen nicht. In diesem Fall stammen sie vom selben Hersteller (Bogen), passen elektrisch und mechanisch in die TG 1000/1020.
Das mechnaische wäre nicht das Prob. Die Köpfe sind ja nur mit Schrauben eingeklemmt, das geht schon. Die elektrische Seite ist dagegen schwerwiegender. Ich nehme an, daß dies noch nie jemand ausprobiert hat ...

mfg, Oldman

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Kopfwechsel TG1000

#7 Beitrag von Rainer Hebermehl » 23.12.2009, 09:16

Die Köpfe müssen nach den Servicevorgaben justiert und dann eingemessen werden. Für versierte Techniker mit den notwendigen Meßgeräten keine Herausforderung. Äußerst hilfreich sind außerdem Din- Bezugsbänder.
Nur nach Optik und Gehör ist nur halbes Werk.
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Re: Kopfwechsel TG1000

#8 Beitrag von Oldman » 23.12.2009, 10:54

Rainer Hebermehl hat geschrieben:Die Köpfe müssen nach den Servicevorgaben justiert und dann eingemessen werden. Für versierte Techniker mit den notwendigen Meßgeräten keine Herausforderung. Äußerst hilfreich sind außerdem Din- Bezugsbänder.
Klar. Wenngleich für den Hobbyisten das Problem ist: Woher DIN-Bezugsbänder nehmen?
Ich bezog mich jetzt auf den Einbau "ewig" haltender GX-Köpfe in eine 1020.

mfg, Oldman

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Re: Kopfwechsel TG1000

#9 Beitrag von hpm66127 » 23.12.2009, 12:01

Oldman hat geschrieben: Woher DIN-Bezugsbänder nehmen?
Ich bezog mich jetzt auf den Einbau "ewig" haltender GX-Köpfe in eine 1020.

mfg, Oldman
Hallo Oldman,

die gibt es z.B. hier

Bluthard

Gruß

Hans-Peter

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TG einmessen

#10 Beitrag von raimund54 » 23.12.2009, 13:10

Hallo Oldman,

neben den Bezugsbändern braucht man noch ein 2-Kanal-Oszilloskop und ein Millivoltmeter. Bei mir alles vorhanden. Wenn du mir das Gerät schickst, kann ich alles komplett justieren und einmessen, auch die neuen Tonköpfe (allerdings keine AKAI, da die elektrisch nicht passen).

Gruß,

Raimund

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Re: TG einmessen

#11 Beitrag von Oldman » 23.12.2009, 13:24

raimund54 hat geschrieben:Hallo Oldman,
neben den Bezugsbändern braucht man noch ein 2-Kanal-Oszilloskop und ein Millivoltmeter. Bei mir alles vorhanden. Wenn du mir das Gerät schickst, kann ich alles komplett justieren und einmessen, auch die neuen Tonköpfe (allerdings keine AKAI, da die elektrisch nicht passen).
Danke für das Angebot. Sollte ich es nicht schaffen komme ich gerne darauf zurück. Aber einen 2K-Oskar habe ich, auch Signalgenerator usw. Außerdem hat das faktisch jeder, der einen PC/Laptop mit Soundhardware hat: Die Software Scope ist geradezu prädestiniert für diesen Zweck.
Das mit dem elektrisch passen/nichtpassen lät sich doch eigentlich erst nach dem ausprobieren sagen ... oder?

mfg, Oldman

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Re: Kopfwechsel TG1000

#12 Beitrag von Oldman » 23.12.2009, 13:31

hpm66127 hat geschrieben:
Oldman hat geschrieben: Woher DIN-Bezugsbänder nehmen?
die gibt es z.B. hier
Bluthard
Danke. Und nach 30 Durchläufen ein neues kaufen? Naja ...
mfg, Oldman

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Re: TG einmessen

#13 Beitrag von Norbert » 23.12.2009, 13:46

Oldman hat geschrieben:Das mit dem elektrisch passen/nichtpassen lät sich doch eigentlich erst nach dem ausprobieren sagen ... oder?
Hallo Oldman,

wenn Du die Möglichkeit mit den AKAI-Köpfen hast, probier's doch einfach mal aus. Wie heißt es so schön: Versuch macht kluch :) Die HF-Vormagnetisierung wurde auch nur durch einen Zufall entdeckt.

Sollte es klappen, kommt der große Run auf GX-Köpfe :mrgreen:

Gruß, Norbert
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Re: TG einmessen

#14 Beitrag von Oldman » 23.12.2009, 13:55

Norbert hat geschrieben:wenn Du die Möglichkeit mit den AKAI-Köpfen hast, probier's doch einfach mal aus. Wie heißt es so schön: Versuch macht kluch :) Die HF-Vormagnetisierung wurde auch nur durch einen Zufall entdeckt.
Nee, habe ich nicht, war nur ein´- wie ich finde naheliegender - Gedanke. Was nutzt ein schönes TB-Gerät, wenn man bei jeder Benutzung denkt: Wieder eine Stunde der Lebensdauer der Köpfe weg. Denn bei intensiver Benutzung ist man ja nach ein paar Jahren soweit ... Und da ich kein Sammler bin würde ich das Gerät ja auch benutzen wollen ... daher hätte ich gedacht, daß dies schon jemand ausprobiert hätte.

mfg, Oldman

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DIN-Bezugsbänder

#15 Beitrag von derlange » 01.01.2010, 21:23

Die Bluthardt-Bänder mögen ja wirklich gut sein, aber zum Eintaumlen der Köpfe, ein bißchen viel des Guten.

Ich habe zum Glück noch ein Uher Report 4200. Dank des Kombikopfes, ist es dort kein Problem, daß Gerät ohne Meßbänder einzutaumeln: Einfach mit einem Sinussignal in zweispur-mono bespielen, dann umdrehen und das Ergebnis am Oszi kontrollieren. Die angezeigte Abweichung ist im Zweifel doppelt so groß, wie der tatsächliche Fehler (mein Gerät war zum Glück jedoch - da neu! - perfekt eingetaumelt). Auf diese Weise ist es mir problemlos möglich, Bänder zum Eintaumeln anzufertigen.

Der zweite Teil der Bezugbänder, nämlich der Pegelteil ist für das TG 1000 zudem entbehrlich, da in der Serviceunterlage entsprechende Angaben zu den Pegeln vorhanden sind, so daß sich der Wiedergabe- und anschließend der Aufnahmeteil bereits anhand der Angaben inder Serviceunterlage einstellen läßt.

Was das Thema Einmessen mit einem Softwareoszi anbelangt bin ich mit verlaub etwas skeptisch, da aufgrund der Abtastfrequenz von 44,1 kHz bei 22 kHz schon *keinerlei* Aussage mehr zur Abweichung zwischen den Spuren gemacht werden kann, denn da erkennt die die Soundkarte nur noch, ob das Signal im positiven oder negativen Bereich ist (kann also nur noch auf 180 Grad genau messen).


Grüße
DerLange

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Einmessen TG

#16 Beitrag von raimund54 » 01.01.2010, 23:28

Hallo DerLange,

bei einem Softwareoszi bin ich auch etwas skeptisch, ob sich die alte Analogtechnik damit wirklich richtig einmessen läßt.

Bzgl. der Einmessbänder muß ich Dir teilweise widersprechen, da es genormte Pegeltonteile (250 nWb, 320 nWb etc.) für die Wiedergabe gibt und man danach den Ausgangspegel einstellen muß. Man kann also nicht nur nach Serviceanleitung einfach die Pegel einstellen, sondern braucht einen Referenzpegel auf einem Band für 1 kHz (theoretisch auch für den ganzen Frequenzbereich zur Kontrolle des Frequenzgangs. Achtung die Uhergeräte haben einen anderen Bezugspegel als Braun).

Wenn die Wiedergabe komplett eingemessen ist, kann man auch die Aufnahme richtig einmessen.

Die Bänder von Bluthardt sind wirklich gut (habe selber eines, nutze sie seit ca. 30 Jahren) und im Vergleich zu einem echten DIN-Bezugsband preiswert (ich habe auch noch eins rumliegen).

Wenn man eine wirklich gute Einmessung eines TG 1000 machen will, muß man zuerst alle mechanischen Einstellungen genau vornehmen. Dann die elektrischen Einstellugnen durchführen und wenn man alles richtig gemacht hat, kann man bei Vor-/Hinterbandvergleich am TG1000 selbst bei 9,5 cm/s quasi keinen Unterschied hören, bei 19 cm/s sowieso nicht.

Gruß,

Raimund

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Re: DIN-Bezugsbänder

#17 Beitrag von Holgi » 30.08.2015, 16:05

derlange hat geschrieben:Ich habe zum Glück noch ein Uher Report 4200. Dank des Kombikopfes, ist es dort kein Problem, daß Gerät ohne Meßbänder einzutaumeln: Einfach mit einem Sinussignal in zweispur-mono bespielen, dann umdrehen und das Ergebnis am Oszi kontrollieren. Die angezeigte Abweichung ist im Zweifel doppelt so groß, wie der tatsächliche Fehler (mein Gerät war zum Glück jedoch - da neu! - perfekt eingetaumelt). Auf diese Weise ist es mir problemlos möglich, Bänder zum Eintaumeln anzufertigen.
Obwohl dieser Fred ja schon 5 Jahre alt ist, kann ich mich hier nicht zurückhalten.
Wenn ich ein Band mit schiefem Kopfspalt bespiele und dann umdrehe (in dem Sinn, dass ich die Spulen vertausche), dann habe ich doch in der Gegenrichtung genau die gleiche Schiefstellung im gleichen Winkel und in derselben Richtung. Da werde ich also nie eine Abweichung messen, schon gar nicht die doppelte! Das überleg dir man noch mal richtig.....

Wenn dir das so nicht klar wird: nimm ein Stück Papier, mach einen schrägen Strich drauf, etwa so: / , halte es dir vor die Nase und dreh es dann auf den Kopf. Du wirst sehen, dass der Strich immer noch so / verläuft.

LG Holgi

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