TG 1000 nach langer Spielzeit wird es langsamer

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Weseler
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TG 1000 nach langer Spielzeit wird es langsamer

#1 Beitrag von Weseler » 07.01.2011, 23:08

Hallo Leute,
mein altes , gutes :lol: tg 1000 wird nach ca. 2 Stunden immer langsamer. Habe Schwungmasse ausgebaut und Lager gereinigt, Andruckrolle erneuert, Antriebsriemen ersetzt( der Neue scheint mir etwas zu eng zu sein, hat jemand schon etwas ähnliches festgestellt?). Bliebe nur noch der Motor übrig. Muss man auf irgendwelche Dinge beim Einbau achten :?: Oder liegt der Fehler an einer anderen banalen Stelle :?:
Braun war immer ein Thema, nur damals für mich unerschwinglich.

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hpm66127
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Re: TG 1000 nach langer Spielzeit wird es langsamer

#2 Beitrag von hpm66127 » 07.01.2011, 23:22

Weseler hat geschrieben:Hallo Leute,
mein altes , gutes :lol: tg 1000 wird nach ca. 2 Stunden immer langsamer. Habe Schwungmasse ausgebaut und Lager gereinigt, Andruckrolle erneuert, Antriebsriemen ersetzt( der Neue scheint mir etwas zu eng zu sein, hat jemand schon etwas ähnliches festgestellt?). Bliebe nur noch der Motor übrig. Muss man auf irgendwelche Dinge beim Einbau achten :?: Oder liegt der Fehler an einer anderen banalen Stelle :?:
Liegt es vielleicht an den Bremsen? Hatte das auch schon nach längerer Betriebsdauer.
Habe die Bremsen dann so nachgestellt, dass die Motoren noch frei gelaufen sind, auch wenn das Gerät nach längerer Zeit warm war.

Gruß

Hans-Peter

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#3 Beitrag von raimund54 » 08.01.2011, 00:11

Hallo,

bekommt das TG genügend "Luft"? Zwecks Kühlung, denn wenn es zu heiß wird, läuft der Tonmotor (=neudeutsch Capstan) langsamer bis er im Extremfall irgendwann stehen bleibt.

Ist beim Umspulen des Bandes auch eine verminderte Geschwindigkeit zu merken? Dann können die Bremsbänder evtl. auch ein Problem sein, wie Hans-Peter schreibt. Sie sollten aber nicht zu locker eingestellt werden, sonst kann es beim Abbremsen aus dem Umspulen Probleme geben.

Gruß,

Raimund

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#4 Beitrag von Weseler » 08.01.2011, 18:12

Hallo,
vielen Dank für eure Beiträge!
Das Gerät spult tadellos, auch nach einiger Zeit.
Habe das Gerät offen und freistehend getestet, der Fehler tritt aber auch dann auf.
Braun war immer ein Thema, nur damals für mich unerschwinglich.

simon
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#5 Beitrag von simon » 09.01.2011, 19:35

Guten Abend Weseler,

einen Schaltplan hast Du? Dann miss doch die relevanten Spannungen und prüfe, ob nach 2 Stunden irgend eine Spannung in die Knie gegangen ist. Das wäre ein Anhaltspunkt für die weitere Fehlersuche. Bei der Gelegenheit kannst Du T3005 mit einem Sternkühlkörper versehen, da hat Braun meiner Ansicht nach gespart.

Ich sehe es ansonsten wie meine Vorredner: Fehler, die sich reproduzierbar erst nach 2 Stunden Laufzeit einstellen, sind sehr oft thermisch bedingt. Daß der Fehler auch bei offenem und freistehenden Gerät auftritt, macht mich daher stutzig.

Daher ein weiterer Vorschlag: den Winter nutzen und Kältespray sparen! Wenn der Fehler auftritt, Heizung aus und Fenster auf (ich hoffe, Deine Frau spielt mit). Verschwindet der Fehler dann nicht, ist klar, daß es kein Temperaturproblem gibt und großzügiger Kältesprayeinsatz zur Lokalisierung sinnlos wäre.

Viel Erfolg! Simon

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#6 Beitrag von raimund54 » 09.01.2011, 20:07

Hallo,

das ist richtig, T 3005 sollte man mit einem kleinen Kühlkörper versehen (TO-5 Gehäuse).

Des weiteren muß man darauf achten, daß der wärmeabhängige Widerstand R3002 auf der Tonmotorplatine keinen physischen Kontakt zu einem anderen Bauteil hat.

Weseler, wenn du ein Oszilloskop hast, solltest Du unbedingt noch die Symmetrieeinstellung des Tonmotors (im warmen Zustand) überprüfen.

Gruß,

Raimund

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#7 Beitrag von Weseler » 24.01.2011, 18:39

Hallo,
vielen Dank für eure Tipps. Aber es war kein elektrischer Fehler. Nachdem ich Kühlkörper überprüft habe und die Spannungen auch stimmten, habe ich die Temperatur des Motors genauer beobachtet, dabei stieg die Temperatur nach längerem Betrieb stark an. Also kam nur ein mechanisches Problem in Frage. Am Ende der Motorachse befindet sich eine Stellschraube für Achsspiel, nach leichtem Lösen dieser Schraube lief der Motor schneller, als Zugabe jedoch mit einem unangenehmen Geräusch, das sich nur durch das erneute Strammstellen der Schraube beseitigen ließ. Jetzt wusste ich warum der Vorbesitzer daran herumgeschraubt hatte. Also neuen Motor besorgt (hat übrigens etwas Achsspiel),eingebaut, Tonband läuft wieder eiwandfrei, stundenlang.
Jetzt könnte ich ein Messband gebauchen zur Einstellung der Geschwindigkeiten.
Ein Referenzband mit 50 Hz Sinus würde ja schon reichen, dann könnte man mit dem Oszilloskop und einer externen Triggerung mit der 50 Hz Netzfrequenz die Geschwindigkeiten gut einstellen. Hat jemand von euch eine Idee wo man solche Bänder bekommt? Darf auch nicht zu teuer sein, ich will ja keine Werkstatt eröffnen.
Braun war immer ein Thema, nur damals für mich unerschwinglich.

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#8 Beitrag von simon » 24.01.2011, 19:02

Glückwunsch, Weseler! So einen TG-1000-Fehler hatte ich noch nicht.

Einmessbänder habe ich mir immer selber hergestellt, das setzt natürlich wenigstens ein kalibriertes Gerät voraus. "Offizielle" Einmeßbänder sind vermutlich nicht ganz billig. So etwas könntest Du auch in verschiedenen Tonbandgeräteforen klären, ist ja kein reines Braun-Problem. Wenn Du den Standort des Gerätes verrätst, findest Du vielleicht Unterstützung in der Nachbarschaft.

Eine fast kostenlose Alternative, die ich allerdings noch nicht getestet habe, gibt es hier:
Stroboskopscheibe

Recht genau, aber mühsam ist die Geschwindigkeitsmessung über die Bandlänge.

Gruß, Simon

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#9 Beitrag von raimund54 » 24.01.2011, 19:23

Hallo Weseler,

Meßbänder zu vernünftigen Preisen gibt es bei http://www.bluthard.de/

Gruß,

Raimund

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#10 Beitrag von simon » 25.01.2011, 18:20

Stimmt, Raimund, der Bluthard-Preis ist besser als ich dachte. Habe die Preisentwicklung mangels Eigenbedarf nicht genau verfolgt.

Hallo Weseler, Du schriebst:
Ein Referenzband mit 50 Hz Sinus würde ja schon reichen, dann könnte man mit dem Oszilloskop und einer externen Triggerung mit der 50 Hz Netzfrequenz die Geschwindigkeiten gut einstellen.
Klär' mich auf: Wozu brauchst Du da externe Triggerung und die Netzfrequenz?
50 Hz sind 50 Hz, wenn Du ein Referenzband mit 50 Hz abspielst (oder auch einer anderen bekannten Frequenz), dann reicht ein Oszilloskop zur Geschwindigkeitseinstellung des TG 1000 doch völlig aus.

50 Hz wären jedoch eine ungünstige Wahl; 1000 Hz (wie auf den Bluthard-Bändern) sind viel besser, weil man damit alle Geschwindigkeiten des TG 1000 einstellen kann, ohne im Audio-Grenzbereich zu arbeiten.

Viele Grüße, Simon

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#11 Beitrag von derlange » 26.01.2011, 09:21

Hallo Simon,

die Idee mit 50 Hz und externer Triggerung ist schon wirklich gut, dann habe ich nämlich die Geschwindigkeit dann korrekt eingestellt, wenn das Signal auf dem Bildschirm nicht mehr durchläuft.

Das Prinzip ist damit das gleiche, wie die Stroboskopscheibe beim Plattenspieler.


Grüße
DerLange

gyrator
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#12 Beitrag von gyrator » 26.01.2011, 11:38

Oder auf diese Weise:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur


Gruß


Thomas
Ein Teil meiner weiteren Braun-Geräte TG1020-CEV520-PS500, können hier betrachtet werden:
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=8051

simon
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#13 Beitrag von simon » 26.01.2011, 12:04

derlange hat geschrieben:Hallo Simon,

die Idee mit 50 Hz und externer Triggerung ist schon wirklich gut, dann habe ich nämlich die Geschwindigkeit dann korrekt eingestellt, wenn das Signal auf dem Bildschirm nicht mehr durchläuft.

Das Prinzip ist damit das gleiche, wie die Stroboskopscheibe beim Plattenspieler.


Grüße
DerLange
Hallo Langer,

bleibt das Problem, ein verläßliches Meßband mit 50 Hz zu erhalten oder zu erstellen.

Und zwar für alle drei Geschindigkeiten des TG 1000: Frequenzteilung oder Verdoppelung wird bei 1000 Hz sicher funktionieren, bei 50 Hz ist das ziemlich grenzwertig. Wenn schon Meßband, halte ich die 1000 Hz, wie sie z.B. auf dem Bluthard-Band aufgezeichnet sind, für die bessere Wahl. Da kann man auch gleich den Azimut korrigieren, was mit 50 Hz wohl kaum gelingen wird.

Die Stroboskoplösung arbeitet zwar auch mit der Netzfrequenz, hat aber den Vorteil der permanenten Kontrolle der Bandgeschwindigkeit.

Viele Grüße, Simon

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#14 Beitrag von derlange » 26.01.2011, 12:12

simon hat geschrieben:Da kann man auch gleich den Azimut korrigieren, was mit 50 Hz wohl kaum gelingen wird.
Hallo Simon,

mit 1 kHz den Azimut einstellen zu wollen, stelle ich mir auch nicht gerade zuverlässig vor. Da würde ich eher 10 kHz ansetzen und dann auf Nulldurchgang vergleichen.

Am einfachsten ist es aber m. E. einfach ein altes Band zu nehmen und einfach z. B. 30 Sekunden durchlaufen zu lassen und dann mit dem Maßband nachzumessen. Schön ist es, wenn man eine AS 6000 hat, da kann man am in dm geeichten Zählwerk gleich mitzählen. :D


Grüße
DerLange

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#15 Beitrag von simon » 26.01.2011, 18:43

derlange hat geschrieben: mit 1 kHz den Azimut einstellen zu wollen, stelle ich mir auch nicht gerade zuverlässig vor. Da würde ich eher 10 kHz ansetzen und dann auf Nulldurchgang vergleichen.
klar, 10 kHz sind da besser - deshalb sind auf dem Bluthard-Justierband wohl auch beide Frequenzen drauf: 1000 Hz und 10000 Hz. Das hatte ich anders in Erinnerung, die 10 kHz hatte ich übersehen.

Viele Grüße, Simon

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#16 Beitrag von simon » 05.02.2011, 22:18

Nachdem ich es probiert habe, kann ich dem Langen sagen: auch mit 1kHz ist der Azimut einstellbar. Nulldurchgang bleibt eben Nulldurchgang, mal steiler (10kHz), mal flacher (1kHz). Aber Azimut ist in diesem Thread ja eigentlich OT.

Daher zurück zum Thema: Wie hat sich unser Weseler denn in Sachen Geschwindigkeitsjustage nun entschieden? Bandlänge? Referenzband? Stroboskopscheibe? 50Hz-Netzfrequenz? Es gab ja ausreichend Vorschläge.

Viele Grüße, Simon

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